Bosch kann nicht liefern

Massive Produktionsausfälle bei BMW

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Derzeit laufen keine Modelle der Reihen 1er, 2er, 3er und 4er vom Band.

Während BMW mit der Ankündigung des neuen M8 und dem Comeback der 8er-Reihe bei Marken-Fans für Begeisterung sorgt, kämpft der Autobauer bei aktuellen Modellen mit massiven Problemen. Wie jetzt bekannt wurde, sind die Produktionsausfälle umfangreicher und werden wohl länger dauern, als zunächst erwartet. Einkaufsvorstand Markus Duesmann sagte am Montag in München: "Unser Lieferant Bosch ist zurzeit nicht in der Lage, uns mit einer ausreichenden Zahl von Lenkgetrieben für die BMW 1er, 2er , 3er und 4er Reihe zu beliefern."

Werke in Deutschland und China betroffen

In München, Leipzig und im Werk Tiexi im chinesischen Shenyang sei die Produktion deshalb stark eingeschränkt. In Rosslyn in Südafrika seien eigentlich für den Herbst geplante Wartungsarbeiten vorgezogen worden. "Wir gehen davon aus, dass Bosch als der verantwortliche Lieferant für den uns entstandenen Schaden einstehen wird", sagte Duesmann. Der Zulieferer arbeite mit Hochdruck daran, die Versorgung mit den Teilen wieder in Gang zu bringen. Es fehlt ein Gussgehäuse für das Lenkgetriebe der betroffenen Baureihen. BMW produziere noch mit vorrätigen Teilen, etwa aus Lagern von Autohäusern, und mit Ersatzlieferungen von anderen Herstellern, aber das reiche bei weitem nicht aus.

Wegen des Engpasses seien bisher mehrere tausend Fahrzeuge nicht wie geplant gebaut worden. Ein Großteil davon lasse sich jedoch nachholen, sagte ein BMW-Sprecher. Das Unternehmen hoffe noch, dass Kunden nicht länger auf bestellte Autos warten müssen.

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X-Reihe und größere Modelle nicht betroffen

In Leipzig ist der Bau des 1er und 2er betroffen, im Stammwerk München der Bau des 3er und 4er, in China und Südafrika der 3er. Die Fertigung des Minis, der X-Modelle und der größeren Baureihen 5er, 6er und 7er sei nicht beeinträchtigt, berichtete Duesmann.

Der Fall zeigt einmal mehr, wie abhängig Autokonzerne und Zulieferer heutzutage voneinander sind. Duesmann sagte, die meisten Teile würden punktgenau "just in time" für das jeweilige Fahrzeug auf dem Fließband bereitgestellt. Deshalb könne auch ein fehlendes Kleinteil die Wertschöpfungskette unterbrechen - bis hin nach China.
 

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