Spritspar-Wunder

Renault zeigt ein 1-Liter-Auto

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Der Eolab soll schon bald in Großserienproduktion gehen.

Im Automobilbau kommt derzeit kein Hersteller um das Thema Effizienz und Umweltverträglichkeit vorbei. Immer strengere CO2-Vorgaben, versmogte Städte und steigende Spritkosten zwingen die Entwickler nach neuen Ideen zu suchen, die dafür sorgen, dass es die individuelle Mobilität auch in den nächsten Jahrzehnten noch gibt. Wie sich Renault diese saubere Zukunft vorstellt, zeigen die Franzosen auf dem Pariser Autosalon 2014 (ab 4. Oktober) mit der Studie „Eolab“. Laut Renault handelt es sich dabei um einen zukunftsweisenden Technologieträger, der mit einem kombinierten Verbrauch von 1,0 Liter Superbenzin pro 100 Kilometer (22 g CO2/km) neue Effizienzmaßstäbe setzen soll. Ziel des Herstellers ist, ein erschwingliches Fahrzeug mit dem Technikpaket des Eolab bis zum Jahr 2020 in Großserie zu produzieren.

Renault zeigt ein 1-Liter-Auto
© Renault

Für ein 1-Liter-Auto sieht der Eolab vergleichsweise unspektakulär aus.

Hybrid-Antrieb
Diesen exzellenten Verbrauchswert  soll die neu entwickelte „Z.E. Hybrid“ Antriebstechnik möglich machen, die vor allem auf intelligenten Leichtbau und eine ausgefeilte Aerodynamik setzt.  Schlüsselelemente des Z.E. Hybrid Systems im Eolab sind ein 78 PS starker Dreizylinder-Benzinmotor mit 1,0 Liter Hubraum und 95 Nm Drehmoment sowie ein Elektromotor mit 50 kW (68 PS) Leistung und 200 Nm Drehmoment. Der Elektromotor bezieht seine Energie aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit 6,7 kWh Energie. Der Stromspeicher erlaubt rein elektrisches Fahren bis zu 60 Kilometer Reichweite und bis zur Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Die Kraftübertragung erfolgt über ein komplett neu entwickeltes
3-Stufen-Getriebe, das sämtliche Geschwindigkeitsbereiche abdeckt. Die beiden ersten Fahrstufen sind an den Elektromotor gekoppelt, die dritte Stufe an den Verbrennungsmotor. Die Wechsel erfolgen automatisch und werden elektronisch gesteuert.

Renault zeigt ein 1-Liter-Auto
© Renault

Auch im Innenraum geht es ziemlich seriennah zu.

Lang- und Kurzstreckenmodus
Laut Renault werden Z.E. Hybrid Modelle in den kommenden Jahren das Angebot der rein elektrischen Z.E. Modelle ergänzen. Eine Besonderheit der Technologie: Der Fahrer kann vor Fahrtantritt zwischen einem Kurz- und Langstreckenmodus wählen. Bei Langstreckenfahrten arbeiten Benzin- und Elektromotor zusammen. Im Schiebebetrieb und beim Verzögern wird die Batterie durch Rekuperation wieder aufgeladen. Bei Kurzstreckenfahrten schaltet sich das Verbrennungsaggregat erst ab einer Geschwindigkeit von 120 km/h hinzu.

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Leicht und windschnittig
Einen wesentlichen Beitrag zur Effizienz der Studie leistet auch sein geringes Gewicht von nur 955 Kilogramm (inklusive Batterien). Im Vergleich zu einem Clio der gleichen Größenklasse ist die Studie dank dem massiven Einsatz von Aluminium, Magnesium und hochfesten Stählen damit rund 400 Kilogramm leichter. Auch in der Aerodynamik soll der Eolab Zeichen setzen. Der Gesamtluftwiderstand liegt mit dem Wert von Cw x A = 0,47 rund 30 Prozent unter dem Wert des Clio. Der Cw-Wert beträgt 0,235. Ergebnis der aerodynamischen Optimierung: Bei 130 km/h Fahrgeschwindigkeit verringert sich der Verbrauch um 1,2 Liter pro 100 Kilometer. Zur Verringerung des Luftwiderstands verfügt die Studie unter anderem über eine Luftfederung, die den Wagen bei Geschwindigkeiten ab 70 km/h gegenüber der Normalposition um 25 Millimeter absenkt und so den Luftstrom unter dem Fahrzeug verringert. Dabei hilft auch der aktive Spoiler, indem er ebenfalls um zehn Zentimeter herunterfährt. Ebenfalls ab 70 km/h öffnen sich Luftleitelemente im Heckstoßfänger hinter den Hinterrädern. Sie verhindern Luftverwirbelungen, die wie Bremsen wirken können. Wieviel davon in der Serie überbleibt, bleibt abzuwarten. Denn eine Luftfederung und aktive Aerodynamik sind richtig teuer, und könnten ein Serienfahrzeug unerschwinglich machen.

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Fazit
Eins zu eins wird der Eolab zwar nicht in Serie gehen, viele Bausteine der Studie werden aber in künftige Renault-Modelle einfließen. Das beweist schon allein das Design, der Studie, das im Vergleich zu anderen 1-Liter-Autos ziemlich unspektakulär aussieht und damit mehrheitsfähig ist.

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