Sportler mit F1-Genen

McLaren MP4-12C offiziell vorgestellt

Teilen

600 PS, Leichtbauweise und ausgefeilte Aerodynamik machen den Mclaren MP4-12C zum Supersportler. Nun präsentierten Jenson Button und Lewis Hamilton die neue Rakete.

Beim McLaren-Mercedes SLR (Vorgänger des Mercedes SLS AMG und des Mclaren MP4-12C) gingen Mercedes und Mclaren wie in der Formel 1 noch gemeinsame Wege. Doch nach der Trennung in der Formel 1 (Mercedes kaufte das Team Brawn GP und fährt jetzt mit dem eigenen Rennstall Mercedes GP gegen Mclaren) bringen Mercedes und McLaren wieder eigenständige Fahrzeuge auf die Straße. Der SLS AMG steht bereits ab Mai bei den Händlern und der Mclaren MP4-12C wurde nun von den beiden Formel 1 Weltmeistern und Mclaren Team-Kollegen Jenson Button und Lewis Hamilton am Stammsitz in Working präsentiert. Trotz der getrennten Wege lassen sich zwischen den beiden Supersportler dennoch einige Gemeinsamkeiten erkennen.

Bilder: McLaren

Auch wenn die beiden Autos (Mercedes SLS AMG) vollkommen eigenständig entwickelt wurden, könnte man aufgrund einiger Details doch ein Gemeinschaftsprojekt vermuten. Beide setzen auf ein 7-Gang Sportshiftgetriebe, montieren vorne 19- und hinten 20-Zöller, haben Flügeltüren (Mercedes-Mechanik viel aufwendiger) und leisten rund 600 PS (SLS: 571 PS). Aber diese Zutaten sind auch bei anderen Supersportwagen ähnlich. Also lassen wir es dabei und konzentrieren uns auf den neuen MP4-12C.

Leistung

Bei diesem Renner ließ McLaren viel von seinem Formel1 Know-How (wo man noch mit Mercedes zusammen arbeitet) einfließen. Deshalb war auch der Teamleiter und Ingenieur Ron Dennis (häufig als Genie bezeichnet) bei der Entwicklung maßgeblich mit von der Partie und auch bei der Vorstellung erklärte er die Vorzüge des neuen Renners. So wiegt das komplett aus Verbundwerkstoffen (Carbon, Kohlefaser, etc.) gefertigte Monocoque gerade einmal 80 kg. Der via Doppelturbo aufgeladene 3,8-Liter (kleine) V8 dreht bis 8500 Touren, leistet 600 PS und stellt bereits ab 2000 Umdrehungen pro Minute 80 Prozent des maximalen Drehmoments von 600 Nm bereit. (Mercedes vertraut beim SLS auf einen V8 Sauger mit großem Hubraum.) Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe sitzt an der Hinterachse und überträgt die Kraft (Heckantrieb) auf die Straße. Geschaltet wird entweder automatisch oder über die Schaltpaddels hinterm Lenkrad. In exakt drei Sekunden katapultiert sich der Wagen auf Tempo 100 und die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 320 km/h. Noch beeindruckender ist, dass die 200 km/h Marke bereits nach zehn Sekunden fällt. Für eine optimale Straßenlage sorgen ein Sport-ESP, die aktive Fahrwerksregelung und ein speziell entwickeltes System, welches ein Untersteuern verhindern soll.

Besonders stolz ist Ron Dennis auf den Verbrauch. Zwar wurden noch keine konkreten Werte genannt, im Vergleich mit ähnlich starken Autos, soll der MP4-12C jedoch deutlich sparsamer sein.

Design

Optisch sieht der MP4-12C aus, wie ein Supersportwagen heutzutage aussehen muss. Klare Linien ohne große auffällige Spoiler. Für den Anpressdruck sorgen ein modifizierter Unterboden, ein großer Diffusor und das im Windkanal perfektionierte Karosseriedesign. Die Front wird neben den Lufteinlässen auch von den großen Xenon-Scheinwerfern mit integrierten LED-Tagfahrlicht und - Blinkern geprägt. Am Heck dominieren der Diffusor und die Auspuffanlage den gelungenen Abschluss. Für die gewünschte Aufmerksamkeit auf den großen Boulevards dieser Welt sorgen die Flügeltüren. Im Gegensatz zum SLS schwenken diese jedoch nur nach vorne auf.

Ausstattung

Im Innenraum herrsch spartanischer Luxus. Alles Notwendige ist enthalten, doch auf weiteren Schnick-Schnack wurde verzichtet. Das Navi mit Touchscreen-Bedienung ist up to date und die elektrisch einstellbaren Sportsitze sorgen für den nötigen Seitenhalt. Für die zwei Passagiere sollte das Platzangebot jedenfalls ausreichen.

Starttermin/Preis
Alle Millionäre, die ihre Kreditkarte bereits gezückt haben, müssen sich noch etwas gedulden. Ab 2011 wird Mclaren pro Jahr 1000 Stück des Supersportlers verkaufen. Der Nettopreis wird zwischen 150.000 und 180.000 Euro liegen. Ein bisschen Zeit zum Sparen bleibt also noch. Wie berichtet ist etwas später bereits eine offenen Variante des Zweisitzers fix eingeplant.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.