Geht 2019 in Serie

Zweiter Elektro-Audi greift Tesla an

Teilen

Kreuzung aus SUV-Coupé und Sportback macht optisch einiges her.

Kurz nachdem Audi 2018 sein erstes reines Elektroauto (Studie: e-tron quattro concept ), das vermutlich Q6 e-tron heißen wird, in den Handel bringt, schiebt die VW-Tochter 2019 einen zweiten Stromer nach. Konkret handelt es sich dabei um den e-tron Sportback, der als seriennahe Studie gerade auf der Automesse in Shanghai (bis 28. April 2017) seine Weltpremiere feiert. Der viertürige Gran Turismo setzt auf den aus den bisherigen Studien bekannten 320 kW starken Elektroantrieb mit einer Reichweite von 500 Kilometern, verbindet diesen aber mit einer Coupé-haften Optik. Dieser Crossover sagt also eindeutig Tesla Model S und Model X, Jaguar i-Pace oder Mercedes EQ den Kampf an.

Zweiter Elektro-Audi greift Tesla an
© Audi
× Zweiter Elektro-Audi greift Tesla an

Design

An der Front der Studie ist das bekannte Achteck des Singleframe extra breit geschnitten – dank niedrigeren Luftbedarfs des E-Motors kann die große Öffnung hier entfallen. Die in Wagenfarbe lackierte plastische Abdeckung trägt ein Strukturmuster und die Vier Ringe. Der Lufteinlass wird von einem gleichfalls achteckigen, schwarz lackierten Rahmen eingefasst. Bei der durchströmten Motorhaube verbindet eine parallel zur Front verlaufende Brücke die beiden Kotflügel und fungiert zugleich als Luftleitelement. Als „Augen“ dienen auf beiden Seiten schmale Tagfahrlicht-Leuchtbänder unterhalb der Motorhaube. Eine Etage tiefer gibt es links und rechts vom Singleframe zwei großflächige, digital gesteuerte LED-Matrix-Einheiten, in denen jeweils rund 250 LED platziert sind. Insgesamt wirkt die Front extrem sportlich, aber dennoch deutlich weniger aggressiv als etwa beim Q8 . In der Silhouette des e-tron Sportback schimmert die klassische quattro-Architektur durch. 23-Zoll-Räder im 6-Speichen-Design wird es bei der Serienversion des großen Coupés wohl nicht geben. 4,90 Meter Außenlänge, 1,98 Breite und eine Höhe von 1,53 Meter bei einem Radstand von 2,93 Meter positionieren die Studie nahe am aktuellen A7. Die Insassen thronen aber deutlich höher über dem Asphalt. Außenspiegel gibt es nicht. Diese werden durch kleine Kameras ersetzt, deren Anzeige über separate Displays in den Türen erfolgt. Audi zeigt diese Technologie laut eigenen Angaben als konkreten Ausblick auf den Serieneinsatz. Am breiten Heck stechen vor allem die extrem flach stehende Scheibe sowie die markant gestalteten LED-Matrix-Rückleuchten ins Auge. Einen Auspuff sucht man beim Stromer naturgemäß vergeblich.

Innenraum

Im hell gestalteten Interieur bietet der Elektro-Audi eine gekonnt gestaltete Mischung aus funktionaler Klarheit und der Reduktion der Bedienelemente. Schöne Cockpits können sie einfach, bei Audi. Großflächige berührungssensitive Bildschirme unterhalb des Zentraldisplays, an der Mittelkonsole und in den Türverkleidungen, dienen der Information und Bedienung der Fahrzeugsysteme. Horizontale Flächen am Armaturenträger und der scheinbar schwebenden Mittelkonsole vermitteln den vier Insassen auf Einzelsitzen ein erhabenes Raumgefühl. So ähnlich soll es auch im kommenden A8, der bereits im Sommer präsentiert wird, aussehen.

Zweiter Elektro-Audi greift Tesla an
© Audi
× Zweiter Elektro-Audi greift Tesla an

Antrieb

Für den Antrieb nutzt der e-tron Sportback eine Konfiguration, die auch in künftigen Serien-Audi mit voll elektrischem Antrieb zu finden sein wird: Eine E-Maschine an der Vorderachse und zwei an der Hinterachse treiben alle vier Räder an und machen die Studie - ohne mechanische Kardanwelle - zum quattro. 320 kW Leistung – beim Boosten sogar 370 kW – sollen für standesgemäßen Vortrieb sorgen. Der Sprint von 0 auf 100 km ist in 4,5 Sekunden absolviert. Die Reichweite beträgt mit 95 Kilowattstunden Energieinhalt der Batterie mehr als 500 Kilometer (NEFZ). Der flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Akku liegt – wie schon beim e-tron quattro concept – zwischen den Achsen unter der Fahrgastzelle. Diese Einbaulage sorgt für einen tiefen Schwerpunkt und eine ausgewogene Achslastverteilung von 52:48 (vorn/hinten). Das soll für eine hohe Fahrdynamik und -sicherheit sorgen. Die Batterie kann durch das so genannte Combined Charging System (CCS) mit zwei Anschlüssen mit Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC) geladen werden. An einer passenden Ladesäule kann so binnen weniger Minuten Energie für eine Reichweite von 100 km nachgeladen werden.

Zweiter Elektro-Audi greift Tesla an
© Audi
× Zweiter Elektro-Audi greift Tesla an

Elektro-Offensive

Der e-tron Sportback ist für Audi eine wichtige Etappe seiner großen Elektro-Offensive. Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender von Audi, meint dazu: „2018 beginnen wir mit dem Audi e-tron – dem ersten alltagstauglichen Elektroauto im Kernwettbewerb. Mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern und dem besonderen elektrischen Fahrerlebnis machen wir diesen sportlichen SUV zum Must-have des kommenden Jahrzehnts. Und schon 2019 folgt mit der Serienversion des Audi e-tron Sportback eine emotionale Coupé-Variante, begeisternd und bereits auf den ersten Blick als E-Automobil erkennbar.

Zweiter Elektro-Audi greift Tesla an
© Audi
× Zweiter Elektro-Audi greift Tesla an

Verfügbarkeit

Einen Preis für den Stromer hat Audi noch nicht verraten. Er soll sich dem Vernehmen nach aber unter den Top-Modellen von Tesla einordnen. Mit einem Einstiegspreis zwischen 80.000 und 100.000 Euro wird man aber rechnen müssen. Spätestens 2019 werden wir es dann genau wissen.

Noch mehr Infos über Audi finden Sie in unserem Marken-Channel.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.