Lebensgefährliche "Blow-Ups"

Achtung: Hitze lässt Autobahnen aufplatzen

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Auto- und Motorradfahrer sind aufgrund der hohen Temperaturen extrem gefährdet.

Heimische Lenker, die in diesen Tagen auf deutschen Autobahnen unterwegs sind, sollten besonders gut aufpassen. Laut Polizei und Verkehrsexperten müssen Auto- und Motorradfahrer an Tagen, an denen die Temperaturen über die 30-Grad-Marke steigen, nämlich mit sogenannten Blow-Ups auf Autobahnen rechnen. In den letzten Tagen kam es bereits wieder zu diesem extrem gefährlichen Phänomen (siehe letzten Absatz). Bei diesen Straßenschäden handelt es sich um Aufwölbungen oder Aufbrüche der Fahrbahndecke, die plötzlich und an nicht vorhersehbaren Stellen auftreten können und so eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer darstellen. Der Straßenbelag wird dabei regelrecht gesprengt. Besonders betroffen von diesen Fahrbahnschäden sind vor allem alte Betonautobahnen in Südbayern.

Gründe

Eine der Ursachen für die Schäden kann in der zu geringen Einbaudicke des Betons liegen. Auch Bereiche, die Reparaturstellen aus Asphalt an benachbarten Betonplatten aufweisen, gelten als besonders gefährdet, so der Autofahrerklub ADAC im Vorjahr. Durch hohe Verkehrsbelastungen seien etliche Autobahnen zudem oft vorgeschädigt. Auto- und speziell Motorradfahrer sollten an heißen Tagen laut dem ADAC besonders vorsichtig fahren, Geschwindigkeitsbeschränkungen unbedingt einhalten und den Abstand zum Vordermann vergrößern.

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Maßnahmen

Aufgrund der Erfahrungen der Vorjahre, bei denen Verkehrsteilnehmer sogar ums Leben kamen, wurde in Bayern ein Warnsystem für die gefährdeten Strecken eingeführt. Bei Stufe 1 werden die Streckenabschnitte häufiger kontrolliert, ab Stufe 2 werden die Verkehrsteilnehmer über die Radiosender vor Blow-Ups gewarnt. Ab der Stufe 3 gilt auf ein Tempolimit von 80 km/h. Zur eigenen Sicherheit wird Motorradfahrern sogar empfohlen, die betroffenen Abschnitte zu meiden.

Hier ist es aktuell gefährlich

Aktuell (seit 20. Juni 2017) gibt es in Deutschland hitzebedingte Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h auf Abschnitten der A 5 und A 6. Konkret wurden sie - von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr - um das Autobahnkreuz Walldorf angeordnet. Darüber hinaus sind laut dem SWR auch die A81 zwischen Heilbronn und Tauberbischofsheim, die A7 zwischen Ulm und dem Kreuz Feuchtwangen und die A8 (am Stuttgarter Kreuz) betroffen. In Bayern sollten Lenker, die auf der A94 zwischen München und Pastetten unterwegs sind, besonders vorsichtig sein.

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