Gelungener Stromer

Der Kia Soul EV im Praxistest

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Mit dem E-Antrieb hat der coole „Würfel“ seine Bestimmung gefunden.

Man kann das Thema E-Mobilität auf zweierlei Wegen angehen: Entweder man setzt sich in ein extrovertiertes Gefährt à la BMW i3 , Renault Twizy oder Tesla , oder man frönt dem E-Antrieb ohne viel Aufheben zu machen und reiht sich still ins konforme Alltagsgeschehen ein. Hierfür böten sich etwa der E-Golf von VW an oder eben der Soul EV von Kia. Obwohl: So ganz unauffällig ist der Korea-Würfel vor allem in der weißblauen Schlumpf-Bemalung dann doch nicht. Nachdem das Auto bereits bei der Fahrpräsentation einen stimmigen Eindruck hinterlassen hat, setzte sich das positive Gefühl nun auch während eines mehrtägigen Praxistests fort.

Der Kia Soul EV im Praxistest
© oe24

EV-Erkennungsmerkmale: Geschlossener Kühlergrill und flächige Alu-Felgen.

Tiefenentspannt unter Hochspannung
Die angesprochene Unaufgeregtheit des Soul EV bezieht sich allerdings vor allem auf seine Bedienung: Diese unterscheidet sich im Prinzip durch nichts von den Verbrenner-Versionen. Starten und losfahren. Mehr gibt es nicht. Da muss man sich weder mit der Einstellung des Rekuperationsgrades (Rollwiderstandes) noch mit sonstigen, von tradierten Handgriffen beim Lenken eines Autos abweichenden Dingen herumschlagen. Ansonsten spielt der Soul EV alle Vorteile eines E-Autos aus: starkes, ad hoc einsetzendes Drehmoment und wendiges Handling. Der 111-PS-Motor beschleunigt in elf Sekunden auf 100. Wer eine eigene Garage hat, kann den Akku über Nacht problemlos an der Haushaltssteckdose vollladen. An speziellen E-Tankstellen mit Starkstrom funktioniert das Ganze jedoch flotter. Praktisch: Für das Ladekabel gibt es ein eigenes Fach und auch ansonsten geht der aufwendige E-Antrieb nicht zulasten des Platzangebots. Vier Personen finden auch in der Elektrovariante des Soul ausreichende Platzverhältnisse vor.

Der Kia Soul EV im Praxistest
© Kia

Den Anschluss für das Ladekabel hat Kia vorne versteckt.

Hohe Reichweite, vernünftiger Preis
Und auch in Sachen Reichweite setzte der Koreaner ein Ausrufezeichen: Der Akku des Soul EV hielt im Testbetrieb locker 170 Kilometer. Ein im Vergleich sehr guter Wert. Der BMW i3 kommt trotz seiner teuren und aufwendigen Kohlefaserkarosserie auch nicht weiter, kostet jedoch deutlich mehr. Beim Soul EV geht es bei vertretbaren 31.990 Euro los. Damit muss der Einstieg in die automobile E-Welt nicht allzu teuer erkauft werden. Dennoch sind Elektroautos nach wie vor nur für Menschen empfehlenswert, die nur kürzere Strecken absolvieren, eine eigene Garage haben, denen Umweltschutz wichtig ist und die bereit sind, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Zum Vergleich: Der Soul mit Dieselmotor ist bereits ab 18.740 Euro zu haben. Als Benziner steht er ab 17.490 Euro in der Preisliste. (set/zac)

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