Mit 600 km Reichweite

I.D. Buzz: VW bringt coolen Elektro-Bulli

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Zukunftsvan I.D. Buzz mit zwei E-Motoren fährt auf Wunsch von ganz alleine. 

VW stellt auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit (bis 22. Jänner) nicht nur den Tiguan Allspace vor, sondern zeigt auch die zweite Studie seiner richtungsweisenden I.D.-Reihe. Und diese ist noch einmal cooler als das Showcar I.D. , das auf dem Pariser Autosalon 2016 gezeigt wurde und 2020 in den Handel kommen soll. Denn beim I.D. BUZZ handelt es sich quasi um einen Elektro-Bulli, der optisch klare Anleihen beim legendären VW Bus T1 nimmt. Eine mögliche Serienversion könnte dafür sorgen, dass das vor allem in den USA aufgrund des Abgas-Skandals stark in Mitleidenschaft gezogene Image der Marke wieder auf Vordermann gebracht wird.

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© Volkswagen
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Der I.D. Buzz ist fast so lang wie ein T6 Multivan.

Viel Leistung, große Reichweite

Der I.D. Buzz nutzt den neuen Elektro-Baukasten (MEB) des Konzerns und vereint diesen mit einem umfangreichen Platzangebot und Allradantrieb. Der Bulli-Nachfolger trumpft neben dem kultigen Design mit Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse (je 150 kW), einem vollautomatisierten Fahrmodus („I.D. Pilot") sowie einer neuen Generation von Anzeige- und Bedienelementen auf. „Seine elektrische Reichweite beträgt bis zu 600 Kilometer nach NEFZ", so Dr. Frank Welsch, Volkswagen Markenvorstand für den Geschäftsbereich Entwicklung. Neue Energie erhält der I.D. BUZZ induktiv oder per Ladesäule. Etwa 30 Minuten dauert das Laden auf 80 Prozent bei einer Ladeleistung von 150 kW. Mit einer Systemleistung von 275 kW / 374 PS sprintet der I.D. BUZZ in circa 5 Sekunden auf Tempo 100 km/h; die Höchstgeschwindigkeit wird auf 160 km/h begrenzt.

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Der legendäre Bulli (T1) ist das stilistische Vorbild.

Autonom unterwegs

Wird der vollautonome Modus, der laut VW ab 2025 denkbar ist, per leichtem Druck auf das Lenkrad aktiviert, fährt es zurück und verschmilzt quasi mit dem Cockpit und versetzt den I.D. BUZZ vom manuellen in den vollautonomen Modus „I.D. Pilot". Jetzt kann der Fahrer seinen Sitz nach hinten drehen und sich den Mitreisenden zuwenden. Laserscanner, Ultraschallsensoren, Radarsensoren, Area-View-Kameras und Frontkamera erfassen das Umfeld; weitere Verkehrsdaten werden über die Cloud empfangen.

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Das Lenkrad verschmilzt im Robo-Modus mit dem Cockpit. Tablet als Steuerungszentrale.

Alles neu im Cockpit

Das klassische Cockpit gibt es im I.D. BUZZ nicht mehr. Die wichtigsten Informationen projiziert der Van mittels AR-(Augmented Reality) Head-up-Display in das Sichtfeld des Fahrers – in 3D, virtuell auf die Straße. Features wie die Infotainment- und Klimafunktionen werden über ein herausnehmbares Tablet bedient. Die zum Fahren wesentlichen Bedienelemente befinden sich indes im Lenkrad. Sein Innenbereich verfügt über eine Art Touchpad mit kapazitiven Feldern – das Lenkrad wird so zum multifunktionalen "Lenkpad". Wie bei der Vorgänger-Studie Budd-e werden Heckklappe, vordere Türen und hintere Schiebetüren von außen über einen Sensor geöffnet.

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Der Innenraum ist äußerst groß und voll variabel.

Platz wie im T6

Die Raumausnutzung der bis zu achtsitzigen Studie ist laut VW so gut wie bei keinem anderen Elektrofahrzeug. Dank der erweiterten MEB-XL-Plattform sorgt die 4.942 mm lange, 1.976 mm breite und 1.963 hohe Studie auch im Innenraum für üppige Platzverhältnisse. Der Bulli 4.0 verfügt mit 3,3 Meter über einen extrem langen Radstand. Dazwischen befindet sich im Fahrzeugboden die Batterie. Sie senkt den Schwerpunkt. Damit ist der I.D. Buzz etwas kürzer als der aktuelle T6 Multivan , bietet innen aber dennoch mehr Raum. Und auch das Kofferraumvolumen kann sich mit 660 bis 4.600 Litern sehen lassen. Das Fahrwerk des I.D. BUZZ verfügt über elektronisch geregelte Dämpfer.

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Einen Haken hat das Ganze: Der E-Bulli kommt frühestens 2022.

Fazit

VW zeigt mit der neuen I.D.-Reihe, dass das Unternehmen sein hochgestecktes Ziel, ab 2025 eine Million Elektroautos pro Jahr zu verkaufen, ernst nimmt. Leider hat die Sache aber einen Haken. Denn die Entwicklung der MEB-Technologie braucht Zeit. So wird der kleine I.D. als erstes Modell erst ab 2020 in den Handel kommen. Der hier vorgestellte Elektro-Bulli könnte ab 2022 in Serie gehen. Bis dahin dürften auch zahlreiche Konkurrenten hervorragende E-Autos im Programm haben. Opel bringt den Ampera-e , der eine Normreichweite von 500 km (Realbetrieb rund 380 km) bietet, bereits heuer auf den Markt. Ford hat ebenfalls bereits einen kompakten E-Crossover mit 460 km Reichweite für das Jahr 2019 angekündigt. Und auch Renault, Nissan, BMW, Tesla und Co haben aufgewertete Stromer im Programm. Bis zum Start der I.D.-Reihe müssen bei VW also der neue e-Golf , der ebenfalls 50 Prozent mehr Reichweite bietet, und der e-Up dafür sorgen, dass Europas größter Autobauer in der Öffentlichkeit auch als Elektroauto-Hersteller wahrgenommen wird. VW ist jedenfalls von seiner Strategie überzeugt: "Ab 2020 bringen wir mit der I.D. Familie dann eine ganz neue Generation von voll vernetzten Elektroautos auf den Markt. Sie wird für Millionen Kunden erschwinglich sein, nicht nur für Millionäre," sagt Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen.

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