Wichtiger Schritt für E-Autos

Österreichweites Ladenetz startet

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Mit nur einer Ladekarte, per Smartphone-App oder mit Kreditkarte nutzbar.

Nach der Einführung der Kaufprämie erfolgt nun ein weiterer wichtiger Schritt für den (langsamen aber sicheren) Durchbruch von Elektroautos : Österreich bekommt endlich ein landesweites Ladenetz für E-Fahrzeuge ("ÖHUB"). Zwar gab es schon bisher E-Tankstellen verschiedener Energieunternehmen - nun aber verbinden elf Versorger ihre Ladestationen. Damit können ab April 1.300 Elektrotankstellen mit einer Ladekarte, Smartphone-App oder Kreditkarte genutzt werden, gaben Verkehrsminister Jörg Leichtfried und Umweltminister Andrä Rupprechter bekannt.

Hunderte weitere Ladestationen bis Ende 2017

Bis zum Jahresende sollen 2.000 Ladestationen nutzbar werden, verkündeten die Regierungspolitiker von SPÖ und ÖVP gemeinsam mit dem Vorstandschef des Bundesverbands für Elektromobilität Österreich (BEÖ), Jürgen Halasz und Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima-und Energiefonds, am Montag vor Journalisten in Wien.

Der Rallyefahrer und gelernte Mechaniker Manfred Stohl sagte, er fahre zum Teil schon E-Rennen und privat ohnehin elektrisch. "Ich genieße das, mir taugt das. Ich glaube, ein Benzinauto wird sich in Zukunft warm anziehen müssen."

Vom Neusiedler See bis zum Bodensee

"Mit unserer Initiative verbinden wir die Ladestationen unserer Mitglieder in allen Bundesländern, in fast jeder Region", so Halasz. "Sie können vom Neusiedler See bis zum Bodensee fahren und dazwischen überall tanken. Wir haben die Schnittstellenzusammenführung gelöst." Ein mühsamer Stapel an Ladekarten gehöre nun der Geschichte an, sagte Höbarth. "ÖHUB" sorge dafür, dass E-Tanken so einfach werde wie Geld abheben - überall mit einer Karte.

"Der Verkehr ist essenziell um die Ziele des Weltklimaabkommens zu erreichen", sagte Umweltminister Rupprechter, der sich für die "Pionierarbeit des BEÖ" bedankte. Damit die Zahl von Elektrofahrzeugen steigt, sei es wichtig, "dass ein System praktisch ist und funktioniert".

Wichtiger Schritt für Alltagstauchlichkeit

"Die Hauptherausforderung bei der E-Mobilität sind die Alltagstauglichkeit, die Zuverlässigkeit und auch der Preis. Da geht es auch um das flächendeckende Ladestationennetz", sagte Leichtfried. Schwerpunkte beim Laden seien Aufenthalte wie zu Hause und in Parkgaragen, aber es müsse für längere Strecken bedacht werden, dass das dann nicht reiche. Daher brauche es ein flächendeckendes Netz an Autobahnen. Dort soll der Akku binnen 20 Minuten zu 80 Prozent gefüllt werden können.

Rupprechter und Leichtfried freuten sich über die zuletzt ansteigenden Anmeldezahlen von E- und Hybrid-Autos. Der Ausbau der Ladestationen wird von den Ministerien im Rahmen des E-Mobilitätspakets unterstützt. Das war laut Halasz ein wichtige Signal. Dieses ist insgesamt 72 Mio. Euro schwer. Es beinhaltet auch Förderungen für den E- oder Hybrid-Autokauf in der Höhe bis zu 4.000 Euro. Bis 2020 soll es österreichweit rund 5.000 Ladepunkte geben.

Welche Energieversorger sind beteiligt?

Beteiligt sind an dem österreichweiten Ladenetz die Energie AG Oberösterreich, EVN, Energie Steiermark, Energie Wärme und Service, Energie Graz, Innsbrucker Kommunalbetriebe, Kelag, Linz AG, Salzburg AG, Vorarlberger Kraftwerke und Wien Energie.
 

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