Neuzulassungen verdreifacht

Erdgasautos bei uns am Vormarsch

Teilen

Langsam aber sicher scheinen die Österreicher auf den Geschmack zu kommen.

Obwohl  Erdgasautos  aktuell zu einer der saubersten Möglichkeiten im Individualverkehr zählen, fanden sie bei den heimischen Kunden bisher nur wenig Anklang. Doch seit Anfang des Jahres kommt etwas Bewegung in den Markt. So wurden im ersten Quartal 2018 in Österreich insgesamt 234 gasbetriebene PKW neu zugelassen. Das ist im Vergleich zu Benzinern und Diesel zwar  weiterhin nur ein Tropfen auf dem heißen Stein , dennoch bedeutet das ein Plus von über 200 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Private und Firmen fast auf gleichem Niveau

Laut den aktuellen Zahlen der Statistik Austria finden sich unter den 234 neu zugelassenen Gas-PKW 108 privat und 126 betrieblich genutzte Fahrzeuge. Im selben Zeitraum 2017 waren nur 76 PKW neu zugelassen worden. Jeweils 38 private und betriebliche Personenkraftwagen. An der Infrastruktur können die nach wie vor eher bescheidenen Verkaufszahlen nicht liegen. Denn in Österreich gibt es ein gut ausgebautes Netz an Gastankstellen. Zudem bieten die Autos eine hohe Reichweite und sind zumeist bivalent ausgelegt – sie können also auch mit normalem Benzin fahren.

Ökologischer Fußabdruck

Für viele Experten sind Erdgasautos aus ökologischer Sicht derzeit kaum zu schlagen. Beim ökologischen Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus – von der Herstellung, über den laufenden Betrieb, bis zur Verschrottung - würden sie sogar ganz vorne liegen. Laut einer schwedischen Studie werden allein für die Erzeugung einer 100-kWh-Batterie 15 bis 20 Tonnen Kohlendioxid emittiert. Die Klimabilanz der Batterieproduktion eines leistungsfähigen Elektroautos entspricht demnach in etwa der Fahrtstrecke eines Gasmodells nach mehr als 100.000 Kilometern. Darüber hinaus emittieren nicht nur strombetriebene Modelle keinen Feinstaub, dasselbe gilt auch für Gasfahrzeuge. Darüber hinaus verursachen diese im Vergleich zu anderen Verbrennungsmotoren kaum Stickoxidemissionen.

Erdgas ist billiger als Diesel

Auch der Kostenfaktor spricht eigentlich für Erdgasautos. In der Anschaffung liegen sie in etwa auf dem Niveau ihrer Diesel-Geschwistermodelle. Im Österreich-Schnitt kostet ein Kilogramm Gas aktuell 0,998 Euro. Sie kommen im Normverbrauch auch mit weniger Kraftstoff weiter, denn der Brennwert von Gas ist höher als jener von Benzin und Diesel. Ein Kilogramm Gas entspricht 1,5 Litern Benzin oder 1,3 Litern Diesel. Ein mit 10 Euro Gas betankter Wagen der Golf-Klasse hat eine Reichweite von über 250 Kilometern. Das vergleichbare Dieselmodell kommt mit 10 Euro im Tank auf eine Reichweite von etwa 210 Kilometern. Der um 10 Euro mit Benzin betankte Golf kommt bei dem Vergleich auf eine Reichweite von rund 160 Kilometern.

Auswahl steigt und es gibt eine Förderung 

Autofahrer, die auf ein Gasauto umsteigen wollen, können unter rund 30 verschiedenen Fabrikaten europäischer Hersteller (VW, Audi, Seat, Skoda, Opel, Fiat etc.) wählen. Der Kauf von Gasautos wird in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Steiermark und Burgenland sogar gefördert. Mal sehen, ob diese Argumente ausreichen, um den Erdgasfahrzeugen weiter auf die Sprünge zu helfen.

>>>Nachlesen:  Seat Ibiza jetzt auch mit Erdgas-Antrieb

>>>Nachlesen:  Astra jetzt auch als Erdgas-Variante

>>>Nachlesen:  Audi A4 und A5 mit Erdgas-Antrieb starten

>>>Nachlesen:  Erdgasautos sollte Markterfolg winken

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.