Produktion steht fast still

Tesla hat Mega-Probleme mit dem Model 3

Teilen

Statt 1.500 Stück liefen im letzten Quartal nur 260 Stück des Einstiegsmodells vom Band.

Schlechte Nachrichten für die über 400.000 Vorbesteller des Tesla Model 3 . Der Großteil von ihnen wird auf den Stromer wohl noch länger warten müssen. Denn der US-Elektroautobauer hat die selbst gesteckten Produktionsziele für sein erstes Auto für den Massenmarkt im dritten Quartal klar verfehlt. Von dem in der Grundausstattung rund 35.000 Dollar (US-Preis ohne Steuern) teuren E-Auto wurden lediglich 260 Stück gefertigt. Das teilte Tesla am Montag (Ortszeit) nach US-Börsenschluss mit.

>>>Nachlesen: Alle Infos vom Tesla Model 3

Ziel war über fünf Mal so hoch

Im August hatte die Firma von Starunternehmer Elon Musk noch über 1.500 Model 3 als Quartalsziel ausgegeben und erklärt, die Fertigung bis Ende des Jahres auf 5.000 Stück pro Woche hochfahren zu wollen. Dass das Quartalsergebnis nun erheblich geringer ausfiel, begründete Tesla lediglich mit "Produktionsengpässen" und betonte, es gebe keine grundsätzlichen Probleme mit der Fertigungs- und Lieferkette. Branchenkenner wollen das aber nicht wirklich glauben. Sie gehen von tiefgreifenden Problemen aus, die darin begründet liegen, dass Tesla bisher kein Massenhersteller war und nun mit der neuen Aufgabe überfordert ist.

>>>Nachlesen: Tesla-Chef kündigt "unglaubliches Biest" an

Model S vor Model X und Model 3

Insgesamt stellte Tesla im abgelaufenen Quartal 25.336 Fahrzeuge her und lieferte 26.150 aus. Beim Absatz entspricht das einem Anstieg von 4,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Mit 14.065 Wagen entfiel der Großteil der Auslieferungen auf die Limousine Model S. Von dem seit September 2015 erhältlichen Elektro-SUV Model X brachte Tesla 11.865 Wagen an die Kundschaft, vom neuen Model 3 nur 220 Stück.

>>>Nachlesen: Tesla Model S: 1.078 km mit einer Akkuladung

Risiko und Chance zugleich

Bei Anlegern überwog die Enttäuschung über die schwachen Zahlen beim Model 3. Die Tesla-Aktie fiel nachbörslich um 1,7 Prozent. Die Erwartungen an den ersten etwas günstigeren Mittelklasse-Stromer der Musk-Firma sind riesig. Einige Experten trauen Tesla zu, die E-Mobilität damit quasi im Alleingang in den Massenmarkt zu bringen. Doch wegen der hohen Kosten und des großen Risikos, das die geplante Ausweitung der Produktion bedeutet, gibt es auch etliche Skeptiker.

>>>Nachlesen: Tesla bringt wegen Model 3 kleinere "Supercharger"

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.