Zusätzlich zum Ford Focus

Magna entwickelt E-Auto für europäische Hersteller

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Bereits Ende kommenden Jahres sollen zwei vollelektrische Personenautos, für die Magna die Serienentwicklung macht, auf den Markt kommen.

Dabei handelt es sich um den USA-Auftrag für den neuen Ford Focus, der auf der Motorshow in Detroit vorgestellt wurde, sowie einen weiteren eines - nicht genannten - europäischen Herstellers, wie Othmar Peier von Magna E-Car Systems am Mittwoch in Graz berichtete. Magna sei derzeit der weltweit einzige Zulieferer, der in der Lage sei, komplette E-Autoentwicklungen zu übernehmen.
 

In den nächsten Jahren müssen Käufer subventioniert werden

Laut Peier sei die Elektrifizierung der Autoindustrie nicht zu stoppen. Bei Magna beschäftigten sich inzwischen 400 Mitarbeiter in Graz und Detroit nicht nur mit den entsprechenden Antriebssträngen, sondern auch mit der Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterie und einer neuen Fahrzeugarchitektur insgesamt: "Heute sind die Elektroautos großteils Konvertierungen. Das wird sich ändern, auch Richtung vorausschauender Energie- und Sicherheitsmanagements". Noch seien die Kosten von 600 bis 700 Euro pro kWh nicht konkurrenzfähig, weshalb es des Anschubes durch Förderungen und Vergünstigungen seitens der Politik bedürfe.
 

Produktionsstätte noch ungewiss

Dass die Serienentwicklung für den europäischen Hersteller am Standort Graz in Produktion gehen wird, bestätigte Peier nicht. Grundsätzlich sei man aber bei Magna-Steyr in Graz gerüstet, einen solchen Auftrag für einen Kunden zu übernehmen. Anfang des Jahres hatte es geheißen, dass es Anfragen von Daimler und Mitsubishi über eine Zusammenarbeit bei der Elektrifizierung des Antriebssystems gegeben habe.
 

Ökostrom muss forciert werden

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (V) betonte bei der Vorstellung einer "e-mobility Konferenz" am 29. April auf der Grazer Messe die besondere Rolle, die Graz bei der Einführung der Elektromobilität zu spielen gedenke: Auch die Bundesbemühungen sollten in Richtung Graz gehen, weil hier in Forschung und Entwicklung sowie in der Wertschöpfung "was zu erwarten" sei. Der Vorstandsdirektor der Energie Steiermark, Oswin Kois, strich das Engagement seines Unternehmens in der "Elektrifizierung des Straßenverkehrs" als neue strategische Ausrichtung hervor. Martin Beermann von Joanneum Research weist darauf hin, dass der Energieträger Strom in der Mobilität nur dann eine CO2-Einsparung bringe, wenn Ökostrom verwendet werde. Mit dem Ausbau regenerierbarer Energiequellen sei der zu erwartende Mehrbedarf bis zur weitgehenden Marktdurchdringung zu bewerkstelligen.
 
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