Wasserstoff-Antrieb

Opel startet Kleinserie mit Brennstoffzellen-Autos

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Bis Ende 2023 sollen rund 2.000 Wasserstoff-Fahrzeuge auf die Straße kommen - die ersten Modelle noch heuer.

Die Regierungen der meisten Länder haben sich zwar mittlerweile komplett auf die Forcierung des batterieelektrischen Autos verschrieben, doch viele Experten sagen (auch) der  Brennstoffzellentechnologie  eine rosige Zukunft voraus. Vor allem in größeren Fahrzeugen, die viele Kilometer am Stück abspulen müssen, macht dieser Antrieb Sinn. Das sieht auch  Opel  so.

Kompetenz-Zentrum für Stellantis-Konzern

Der zum  Stellantis -Konzern (Fusion PSA mit FCA) gehörende deutsche Autobauer steigt in die Serienproduktion von leichten Nutzfahrzeugen mit Brennstoffzelle ein. Bis Ende 2023 sollen in einer Kleinserie rund 2.000 Transporter in Rüsselsheim mit der Technologie ausgerüstet werden, sagte Opel-Chef Michael Lohscheller (Bild) der Wirtschaftsplattform "Business Insider". Das Opel-Stammwerk bei Frankfurt ist das Brennstoffzellen-Kompetenz-Zentrum des neu formierten Stellantis-Konzerns.

Opel startet Kleinserie mit Brennstoffzellen-Autos
© Stellantis
× Opel startet Kleinserie mit Brennstoffzellen-Autos

 

Erste Modelle noch 2021

Die ersten Fahrzeuge des Vivaro (Nutzfahrzeugvariante des  Zafira Life ) und seiner Konzern-Schwestermodelle von Peugeot und Citroen sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, wie das Unternehmen bestätigte. Im Segment der leichten Nutzfahrzeuge habe Wasserstoff eine gute Chance, sagte Lohscheller. "Wir forschen dort seit 20 Jahren und sehen, dass die CO2-Bilanz bei grünem Wasserstoff ausgezeichnet ist." 

Über 400 km Reichweite und schnelles Tanken

Der elektrisch fahrende Vivaro-e Hydrogen verfügt über einen Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb mit Plug-in-Batterie. Die Technik ist dabei so platzsparend untergebracht, dass der Transporter gegenüber herkömmlichen Antriebstechnologien keine Abstriche beim Raumangebot machen muss. Mit bis zu 6,1 Kubikmeter bietet er einen ebenso großen Laderaum wie die Dieselvariante. Das Fahrzeug kann mit einer Tankfüllung mehr als 400 Kilometer (WLTP) weit fahren. Die Antriebsbatterie im Unterboden des batterie-elektrischen Vivaro-e wird durch drei 700-bar-Wasserstoff-Tanks ersetzt. Das Auftanken mit Wasserstoff dauert rund drei Minuten.

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Teurer als Dieselautos

In der auch von Toyota,  BMW  und Daimler/Volvo (nur Lkw) vorangetriebenen Brennstoffzellen-Technologie reagieren Wasserstoff und Sauerstoff im Auto emissionsfrei. Mit dem produzierten Strom wird dann der Elektromotor des Fahrzeugs angetrieben. Der Tankvorgang funktioniert ähnlich flott wie bei herkömmlichen Verbrennern. Aus dem Auspuff kommt nur Wasserdampf. Die Preise der Wasserstoff-Opel liegen über denen vergleichbarer Diesel-Modelle, was sich laut Lohscheller aber über die Gesamtlebensdauer der Fahrzeuge relativiere.

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