Lamborghini Gallardo

520 PS Cabrio im Test

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Er ist Lamborghinis erstes echtes Cabrio: Der 520 PS starke Gallardo Spyder im Österreich-Test.

Der Öffnungs-Vorgang des ersten richtigen Cabrios aus dem Hause Lamborghini (bis dato gab es nur Targa-Versionen) verläuft dabei spektakulär - selbstredend vollautomatisch - in rund 20 Sekunden: Zunächst hebt sich die riesige Heckklappe nach oben, dann verschlingt sie das Verdeck und schließt sich wieder, als wäre nichts gewesen. Mini-Manko: Im Gegensatz zu Sportler-Kollegen à la Porsche 911 darf man das Dach beim Gallardo nur im Stillstand betätigen.

Vor der Hinterachse ruht ein bei Mutter Audi entwickelter V10-Motor mit 520 PS. Dank 20 Mehr-PS gegenüber dem Coupé tut er sich mit dem Cabrio-Gewichts-plus von 130 Kilogramm - insgesamt sprechen wir von 1570 Kilo - nicht wirklich schwer. In Zahlen: 4,3 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h, 314 Spitze - mit offenem Dach (!) immer noch 307.

Fahrspaß
Für extrem ausgewogenes, ja geradezu braves Fahrverhalten sorgen nicht nur der Allradantrieb (verteilt im Normalfall 70 Prozent der Power an die Hinterachse, leitet bei durchdrehenden Rädern aber mehr Kraft nach vorne), sondern auch die Gewichtsverteilung von 53:47 zugunsten der Hinterhand. Dank großzügiger Karosserie-Versteifungen gibt es selbst bei forschester Fahrweise keinerlei Verwindungen.

Praktisch: Die Heckscheibe kann unabhängig vom Dach elektrisch auf und ab bewegt werden und agiert bei offenem Dach so auch als Windschutz.

Schlechte Nachricht
Zumindest für neugierige Passanten: Im Gegensatz zum Coupé kann man beim Spyder den Motor nicht bewundern, die aus ultraleichtem Carbonfiber gefertigte Haube ist nämlich nicht verglast. Und selbst wenn der Fahrer so gnädig sein sollte, sie zu öffnen, muss man sich den Hals ganz schön verrenken, um einen Blick auf das Aggregat zu werfen. Gelingt die akrobatische Aktion, wird man aber ohnehin enttäuscht: Außer zwei riesigen Luftfilter-Kästen sieht man nämlich nicht viel.

Man spürt (Stichwort: Tritt in den Hintern) und hört dafür umso mehr. Absoluter Sound-Clou: Bei Vollgas öffnen ab rund 3500 Touren die Auspuffklappen, und aus dem dezent-heiseren Grummeln wird infernalisches Gebrüll. Suchtfaktor? Enorm hoch. Die von uns getestete Version mit dem automatisierten Getriebe "E-gear" gibt zudem beim Herunterschalten selbsttätig Zwischengas. Genuss, lass' nach.

Preis fürs Vergnügen
Wer lieber direkt statt via Elektronik im Getriebe rührt, der kann zur serienmäßigen Sechsgang-Schaltung greifen. Und satte 11.000 Euro sparen. Dann kostet der liebe, kleine Gallardo Spyder statt 216.406 nur noch bescheidene 205.270 Euro.

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