Fahrer überflüssig!

DARPA Urban Challenge für autonome Fahrzeuge

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Bei der DARPA Challenge treten Fahrzeuge in einem Rennen gegeneinander an, die ohne menschlichen Fahrer auskommen.

Bereits zum dritten Mal (nach 2004 und 2005) fand am vergangenen Wochenende die DARPA Challenge im kalifornischen Victorville statt. Das Autorennen ist nicht nur durch seine anspruchsvolle Streckenführung einzigartig (die Kursführung reicht über Landstraßen, Schnellstraßen und Urbanes Gelände bis hin zu schwerem Offroad-Terrain und sogar Parkplätzen) - auch die Teilnehmer sind einzigartig. Am Steuer der Boliden sitzen keine menschlichen Piloten sondern Computer und Sensoren.

Dem Fahrzeug wird lediglich das Ziel gesagt, den richtigen Weg sucht es sich komplett selbständig - egal ob die Strecke über Straßen oder querfeldein führt.

Autopilot für PKW oder Kampfroboter?
Ziel der DARPA Challenge ist es, ein Auto zu entwickeln, das komplett eigenständig navigieren und fahren kann - unabhängig vom Gelände. Da es sich beim Veranstalter (und Auslober des 3.5 Millionen schweren Preistopfs) allerdings um das US-Verteidigungsministerium handelt, ist die tatsächliche Absicht des Wettbewerbs augenscheinlich: Anstatt menschliche Soldaten in den Krieg schicken zu müssen, hätte man in den USA gerne die Möglichkeit, selbständig denkende und lenkende Kampfroboter auf's Schlachtfeld zu führen. - Genau das ist auch der Hauptkritikpunkt des Wettbewerbs.

Damit die fahrerlose Spritztour nicht nach wenigen Metern im ersten Baum oder Abrund endet, sind die Fahrzeuge mit aufwendigen Sensoren ausgestattet, die es einem Computer an Bord des Vehikels ermöglicht, die Umgebung zu erkennen und eine befahrbare Route zu finden.

Auf sich alleine gestellt
Im Gegensatz zu den DARPA Challenges der vergangenen Jahre mussten sich die Fahrzeuge diesmal auch in bebautem Gebiet und sogar auf Straßen mit regem Autoverkehr bekaupten. Die Konstrukteure durften dabei zu keiner zeit eingreifen - Fernsteuerungen oder Dateninput von aussen war strengstens verboten.

Die Regeln für die DARPA Grand Challenge 2007

  • Das Fahrzeug muss seriennah sein und den gängigen Sicherheitsbestimmungen genügen.
  • Das Fahrzeug muss sich an die in Kalifornien geltende Straßenverkehrsordnung halten.
  • Das Fahrzeug muss vollständig autonom agieren - jegliche Steuerung von aussen ist untersagt. Die Navigation erfolgt ausschließlich über Sensoren und GPS.
  • Die Route wird erst 24 Stunden vor Rennbeginn bekanntgegeben.
  • Die Route ist durch mehrere Checkpoints vorgegeben, die das Fahrzeug in einer vorgegebenen Reihenfolge passieren muss.
  • Die Reihenfolge der Checkopints wird erst 5 Minuten vor Start bekanntgegeben.
  • Fahrzeuge dürften während des Rennens höchstens 10 Sekunden bewegungslos verharren
  • Fahrzeuge mussen im Stande sein, auch bei Regen, Nebel und ausgefallenem GPS zu Navigieren.
  • Fahrzeuge müssen Kollisionen mit stationären Objekten, Personen, anderen Verkehrsteilnehmern u.ä. vermeiden.
  • Fahrzeuge müssen auf Parkplätzen navigieren und einparken können.

Hochdotiertes Finale
Ins Finale der DARPA Challenge am 3. November schafften es insgesammt immerhin 11 Teams. Drei Fahrzeuge bewältigten den Kurs in unter sechs Stunden - drei weitere kamen zwar ins Ziel, scheiterten aber am Zeitlimit von 6 Stunden. Dem Siegerteam aus Stanford winkt ein Check über 2 Millionen Dollar, die 2. und 3. platzierten ernten immerhin noch 1 Million bzw. 500.000 Dollar Preisgeld.

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