Hohes Unfallrisiko

Jeder achte Verkehrstote ist über 74

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Ältere Menschen haben ein überdurchschnittlich hohes Unfallrisiko: Jeder achte Verkehrstote in Österreich ist älter als 74 Jahre.

Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) am Dienstag. Im Vorjahr kamen 92 der über 74-Jährigen bei Verkehrsunfällen ums Leben, 39 Prozent davon als Fußgänger, 24 Prozent als Autofahrer. Der VCÖ fordert deshalb Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit für ältere Fußgänger und Autofahrer.

Weniger tödlich verunglückte Fußgänger
Laut der Untersuchung sind 12,6 Prozent der Verkehrstoten älter als 74 Jahre. Und das, obwohl nur 7,8 Prozent der Bevölkerung älter als 74 Jahre sind und ältere Menschen weniger Wege und Kilometer zurücklegen. Nach Angaben des VCÖ ist die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger im Alter von über 74 Jahren im Vergleich zum Jahr 2000 um 28 Prozent zwar zurückgegangen ist, jener der tödlich verunglückten Autofahrer aber um 22 Prozent gestiegen ist.

Mehr ältere Autofahrer
Die Zahl der älteren Autofahrer wird in Zukunft stark zunehmen. Zum einen, weil die Zahl der über 75-Jährigen von derzeit rund 644.000 Personen auf rund 969.000 im Jahr 2030 steigen wird, meint der VCÖ. Zudem werden in Zukunft mehr ältere Frauen einen Führerschein besitzen. Derzeit besitzen 49 Prozent der über 60-Jährigen Frauen einen Führerschein. In der Gruppe der heute 40 bis 60-Jährigen sind es bereits 89 Prozent der Frauen.

Reaktionsgeschwindigkeit sinkt
"Ältere Autofahrer sind routinierter. Gleichzeitig sinkt im Alter die Reaktionsgeschwindigkeit. Das Verkehrssystem muss fehlertoleranter werden. Niedrigere Tempolimits werden wichtiger werden. Zudem braucht es Anreize, dass ältere Personen ihre Lenktauglichkeit überprüfen lassen", meint VCÖ-Experte Martin Blum. Österreich sei einer der wenigen EU-Staaten, wo der Führerschein unbefristet gilt. In den meisten EU-Ländern sei der Führerschein befristet und werde verlängert, wenn ein Arzt die weitere Fahrtauglichkeit bescheinigt. Zudem fordert der VCÖ längere Grünphasen bei Fußgänger-Ampeln, abgesenkte Gehsteigkanten, verkehrsberuhigte Zonen und niedrigeres Tempo im Ortsgebiet.

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