Crash-Test

Neue Autos wenig Fussgänger-freundlich konzipiert

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Die beim aktuellen EuroNCAP-Crashtest unter die Lupe genommenen zwölf Fahrzeuge schnitten in punkto Passanten-Sicherheit laut ÖAMTC "katastrophal" ab.

Eine Stoßstange aus nachgiebigem Material, genügend "Luft" zwischen Blech und Motorblock und eine schräge Motorhaube von Autos mindern bei Zusammenstößen das Verletzungsrisiko für Fußgängern. Die beim aktuellen EuroNCAP-Crashtest unter die Lupe genommenen zwölf Fahrzeuge schnitten in punkto Passanten-Sicherheit laut ÖAMTC "katastrophal" ab. Keiner der getesteten Geländewagen, Minivans, Kompaktwagen und großen Vans erreichte mehr als zwei von vier möglichen Sternen in diese Kategorie.

Die Sicherheit für Fahrer und Mitfahrer steige kontinuierlich, das Einzige, was Autohersteller nicht ändern, sei der Fußgängerschutz, sagte der ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang im APA-Gespräch. Bei der Fußgänger-Sicherheit "sind wir noch lange nicht dort, wo wir sein wollen. Zumindest drei Sterne sind das Ziel", meinte der Techniker.

Auch die "Musterschüler" des Crashtests (Citroen C4 Picasso, Ford S-MAX und Mercedes B-Klasse) zeigten bei der Fußgänger-Sicherheit Mängel. Zwar bieten diese Minivans mit nachgiebigen Stoßstangen für die Beine optimalen Schutz - die Motorhaube, wo er Kopf eines Erwachsenen aufprallen würde, sei jedoch "viel zu aggressiv", meinte Lang. Zwei Sterne gab es in dieser Kategorie daher nur für die Familien-Karossen.

Problemfall SUV
Verbesserungsbedarf sehen die Fahrzeug-Experten auch bei den großen Vans und Geländewagen. Nach einem Unfall mit einem Jeep Grand Cherokee etwa wäre ein Fußgänger laut ÖAMTC zumindest schwer verletzt. Null Punkte gab es in der Kategorie für das Modell. Auch der "Kompakte" Mazda 3 hat beim Fußgängerschutz noch Aufholbedarf: Für den harten Stoßstangenbereich gab es null Punkte - damit insgesamt zwei Sterne in der Kategorie.

Um den Schutz von Passanten zu erhöhen, forderte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) strengere Vorschriften für die Autohersteller. Für Fahrzeuge, die in dieser Kategorie besonders schlecht abschneiden, solle man höhere Kfz-Zulassungssteuern zahlen, schlug die Organisation in einer Aussendung vor.

Sicherheit im Wagen-Inneren
Bei der Insassen-Sicherheit werden neue Autos jedoch immer besser, so der ÖAMTC. Mit je fünf Sternen erwiesen sich alle getesteten Family-Vans als besonders sicher: Auch bei einem "Frontalen" mit über 60 km/h bieten sie "sehr guten Schutz", sagte der Auto-Experte. Die Bestnote bei der Sicherheit im Inneren des Fahrzeugs erreichten auch die großen Vans Ford Galaxy und Renault Espace und der Kompaktwagen Mercedes A-Klasse. Für die drei getesteten Geländewagen gab es in dieser Kategorie vier Sterne. Generell seien Erwachsene noch immer besser geschützt als Kinder, so der ÖAMTC.

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