„Nobel-Kraxler“

Jaguar F-Pace 20d R-Sport im Test

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Nun haben endlich auch die Briten ein SUV im Angebot - Zeit ist´s worden.

Heutzutage kann es sich kein großer Autobauer mehr leisten, kein SUV im Angebot zu haben. Die derzeit so angesagten Möchtegern-Kraxler werden den Verkäufern regelrecht aus den Händen gerissen. Mit dem F-Pace dringt nun auch Jaguar in dieses Segment vor. Laut den Briten soll sich das neue SUV rasch zum meistverkauften Modell der Marke entwickeln.

Design

Optisch ist den Designern ihr erstes SUV gut gelungen. Der F-Pace zählt eindeutig zu den sportlich gezeichneten Vertretern des Segments. Unser Testwagen hatte zudem das R-Sport-Paket mit an Bord. Vor allem die Front lässt mit ihrem riesigen Grill und den schmalen Scheinwerfern keinen Zweifel an der Markenzugehörigkeit aufkommen. Obwohl das Dach nach hinten stark abfällt und die Heckscheibe schräg steht, gibt es im Innenraum viel Platz für bis zu fünf Passagiere und deren Gepäck. Beim vergleichsweise beliebig gestalteten Heck hat die Designer der Mut jedoch etwas verlassen. Da zeigen die Hauptkonkurrenten Porsche Macan , Audi Q5 , Mercedes GLC Coupé und BMW X4 mehr Eigenständigkeit. Das bleibt letztendlich aber Geschmackssache.

Jaguar F-Pace 20d R-Sport im Test
© zac
× Jaguar F-Pace 20d R-Sport im Test
Am etwas beliebigen Heck stechen nur die vom F-Type inspirierten Rückleuchten hervor.

Antrieb

Bei der Technik profitiert Jaguar stark von der Schwestermarke Land Rover/Range Rover , die wie kaum eine andere für höchste Allradkompetenz steht. Leider machte unserem Testauto der Motor einen Strich durch die Rechnung. Der kleine 4-Zylinder-Diesel hat Mühe, den großen Allradler in Schwung zu bringen. Das macht sich bei der Geräuschkulisse und beim häufigen hin und her Schalten der 8-Gang-Automatik, die ansonsten butterweich arbeitet. bemerkbar. Einmal in Fahrt gefällt der F-Pace aber mit einem für ein SUV überraschend agilem Handling, seiner direkten Lenkung und seinem Langstreckenkomfort. Zum Glück hat Jaguar auch potentere Triebwerke im Angebot.

Jaguar F-Pace 20d R-Sport im Test
© Jaguar
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Interieur: Optisch ein Augenschmaus, haptisch nicht durchwegs ein Genuss.

Cockpit

Das vom 10,2 Zoll großen Touchscreen dominierte Cockpit orientiert sich an den Limousinen XF und XE. Leichte "Handlingprobleme" treten bei der Bedienung des Infotainmentsystems via Touchscreen auf. Um den Radiosender in der Favoritenliste zu wechseln, muss etwa der Bildschirm dreimal angetippt werden. Ansonsten gefällt das Display aber mit einer schnellen Reaktionszeit, frei belegbaren Home-Screens und der Möglichkeit in Navikarten per Fingergeste reinzuzoomen – genau wie man es von Smartphones oder Tablets kennt. Ein Kritikpunkt betrifft auch die Materialien, die qualitativ mancherorts nicht dem entsprechen, was man sich bei einem Auto zum Basispreis von 52.000 Euro erwartet. Und dass bei einem Preis von 77.000 Euro für unser voll ausgestattetes Testauto (siehe Liste unter der Diashow) keine Rückfahrkamera an Bord ist, befremdet auch ein wenig.

Noch mehr Infos über Jaguar finden Sie in unserem Marken-Channel.

Technische Daten

  • Motor: 2,0l-4-Zylinder-Diesel mit SCR-Kat
  • Leistung: 180 PS und 430 Nm Drehmoment,
  • Fahrleistung: 0 bis 100 km/h in 8,7 Sek.; Spitze: 208 km/h
  • Abmessungen: 4,73 x 2,07 x 1,65 (L x B x H in Meter)
  • Gewicht: ab 1.775 Kilogramm
  • Kofferraum: 650 bis maximal 1.740 Liter
  • Verbrauch: Norm: 5,3l/100km; Test 8,1l/100km
  • Preis: ab 57.850 Euro (Ausstattung Portfolio)
  • Preis: Testwagen inkl. Extras: 76.752 Euro

 

Fotos vom neuen Jaguar F-Pace (2016)

Die Jaguar-Designer haben es tatsächlich geschafft, die aktuelle Formensprache nahtlos auf einen Offroader zu übertragen. Vorne gibt es den großen Grill und die schmalen LED-Schweinwerfer.

In der Seitenlinie stechen die großen Räder (bis zu 22 Zoll!), die breiten Schweller, der nach hinten leicht abfallende Dachverlauf sowie der Dachkantenspoiler ins Auge.

Hinten gibt es zweigeteilte LED-Rückleuchten, die direkt vom F-Type stammen könnten. Zudem macht auch der massive Unterfahrschutz mit integriertem Auspuff ordentlich was her.

Keine Frage, vor seinen Konkurrenten muss sich der 4,73 Meter lange F-Pace keinesfalls verstecken.

Im Cockpit ist die Verwandtschaft zu XE und XF deutlich erkennbar. Neben dem 3-Speichen-Lenkrad und der breiten Mittelkonsole gibt es auch digitale Instrumente und einen großen Touchscreen in der Mittelkonsole.

Der Radstand fällt mit 2,87 Metern ebenfalls üppig aus und lässt auf ein gutes Platzangebot im Innenraum hoffen.

Das Kofferraumgrundvolumen von 650 Litern lässt sich per dreigeteilter Rückbank (40:20:40) kinderleicht erweitern. Zudem haben die Briten auch an Verzurrösen, ein Schienensystem und praktische Staufächer gedacht.

Diese Extras hatte unser Testwagen an Bord:

Jaguar F-Pace 20d R-Sport im Test
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