Schneller als Inlandsflüge

Autonomer Volvo als Flugzeug-Alternative

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Schwedischer Autobauer gibt mit Studie "360c" einen Ausblick in die Zukunft.

Nachdem Volvo in diesem Jahr bereits mehrere neue Serienmodelle (V60 und XC40) auf den Markt gebracht hat, ist es nun wieder einmal Zeit für eine Studie. Konkret präsentieren die Schweden das vollautonome Konzeptfahrzeug 360c und zeigen auch gleich vier mögliche Einsatzzwecke auf. Damit markiert die Studie auch einen ersten Schritt hin zu einer breiten Diskussion über das Potenzial autonomer Fahrtechnik, die die Gesellschaft bereits in wenigen Jahren in vielerlei Hinsicht grundlegend verändern wird.

Autonomer Volvo als Flugzeug-Alternative
© Volvo
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Futuristisches Design

Optisch ist der 360c ein absoluter Hingucker. Die futuristisch gezeichnete Studie hat mit aktuellen Volvo-Modellen rein gar nichts zu tun. Sie wirkt eher wie ein Ufo auf Rädern. Der obere Teil besteht aus einer Glaskuppel in der eine riesige Flügeltüre integriert ist. Letztere ermöglicht einen einfachen Zustieg. Der untere Teil wirkt wie eine geschlossene Fläche, die lediglich von den großen Rädern unterbrochen wird. Die beiden "Flossen" am Heck erinnern an frühe Cadillac-Modelle. Alle Leuchten sind als schmale LED-Bänder ausgeführt und ziehen sich rundum das gesamte Fahrzeug. Lediglich das Logo an der Front und der Schriftzug am Heck zeigen, dass es sich bei dem Fortbewegungsmittel um einen Volvo handelt.

Flexibler Innenraum ohne Fahrerplatz

Innen gibt es keinen klassischen Fahrerplatz mehr. Auch Lenkrad und Pedale sucht man vergeblich. Der 360c ist als völlig autonom fahrendes Elektro-Fahrzeug konzipiert, das keinen menschlichen Fahrer mehr benötigt. Durch den Wegfall von Fahrerplatz und Verbrennungsmotor, lässt sich die traditionelle Sitzanordnung durch zwei oder drei Reihen ersetzen. Deshalb zeigen sich im flexiblen und äußerst großzügigen Innenraum auch die vier eingangs erwähnten Anwendungsbeispiele: eine Schlafumgebung, ein mobiles Büro, ein Wohnzimmer und einen Unterhaltungsraum. Sie sollen zeigen, wie wir künftig reisen.

Von der Flugzeug-Alternative bis zum mobilen Büro

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  • So könnte sich das Konzept zum (lukrativen) Konkurrenten für Kurzstreckenflüge entwickeln, einer Milliarden-Industrie mit Fluggesellschaften, Flugzeugherstellern und anderen Dienstleistern. Insbesondere kürzere Strecken, bei denen Start- und Zielort nur rund 300 Kilometer auseinander liegen, würden sich für dieses alternative Verkehrsmittel eignen, so Volvo. Viele dieser relativ kurzen Reisen, seien mit dem Flugzeug zeitaufwendiger als mit dem Auto, wenn man die Anreise zum Flughafen, die Sicherheitskontrollen und die Wartezeiten berücksichtige.

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  • Dazu würde sich natürlich auch die Schlafkabine eignen. Diese bietet laut Volvo viel Komfort, sodass die Passagiere ausgeruht am Zielort ankommen. Im „Schlafwagen“ haben die Sicherheitsingenieure auch auf die Sicherheitssysteme der Zukunft geachtet und untersucht, wie unterschiedliche Positionen diese beeinflussen. Eine spezielle Sicherheitsdecke dient als Rückhaltesystem, das genau wie der Dreipunkt-Gurt funktioniert, aber auf das Liegen während der Fahrt abgestimmt ist.

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  • Wird der 360c als mobiles Büro genutzt, kann man viele Aufgaben direkt vom Auto aus erledigen. Hier wollen die Schweden natürlich Pendler ansprechen, die täglich viel Zeit im Stau verplempern. Erledigt man gewisse Dinge hingegen bereits auf dem Weg zur Arbeit oder während der Heimfahrt, spart das viel Zeit ein, die man wiederum mit Freunden oder der Familie nutzen kann.

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  • Als Unterhaltungsraum ist der 360c gedacht, wenn man mehrere Personen verreisen. Ein mögliches Beispiel wäre etwa die Urlaubsfahrt einer Familie. Hier könnten die Insassen im vollvernetzten Auto Karten spielen, Ausflüge planen oder Unterkünfte suchen. Das Fahren übernimmt ohnehin das Fahrzeug. Aus diesem Grund muss man sich auch keine Sorgen um einen möglichen Führerscheinentzug machen, wenn man sich bereits auf der Anreise zu einer Abendveranstaltung ein Schlückchen gönnen möchte.

 

Denkanstoß

Derzeit ist der 360c natürlich eine reine Zukunftsvision. Roboter-Taxis dürften aber schneller an den Start gehen, als sich das derzeit viele vorstellen können. Vor allem in den USA dürfte es nur mehr wenige Jahre dauern, bis in den Städten Hunderte selbstfahrende Elektro-Autos unterwegs sind, die sich die Nutzer per App bestellen können. Volvo liefert hierzu nun einen breiten Denkanstoß. „Wir betrachten den 360c als Auftakt zu einem Gespräch, das mit der Zeit weitere Ideen und Antworten bringt“, so Mårten Levenstam, Vizepräsident der Unternehmensstrategie bei Volvo. „Wir glauben, dass vollautonomes Fahren das Potenzial hat, unsere Gesellschaft in vielerlei Hinsicht grundlegend zu verändern. Es hat große Auswirkungen darauf, wie Menschen reisen, wie wir unsere Städte gestalten und Infrastruktur nutzen. Aber wir sind nur einer von vielen Beteiligten, deshalb erwarten und laden wir zu einer breiten Diskussion ein, damit die Gesellschaft lernt, wie man das Beste aus dieser revolutionären Technik macht.“

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