Fort- oder Rückschritt?

Neuer BMW X1 xDrive 20d im Test

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So schlägt sich das von Grund auf neu entwickelte kompakte Premium-SUV.

Beim neuen X1 ist kein Stein auf dem anderen geblieben. BMW hat sein erfolgreiches Komapkt-SUV auf die Frontantriebsplattform gestellt, die bereits beim 2er Active Tourer und Mini Clubman zum Einsatz kommt. In der Fangemeinde sorgte die Ankündigung für Aufsehen und viel Kritik. Wir haben den neuen X1 nun getestet. Wie er sich dabei geschlagen hat, lesen Sie in den folgenden Absätzen. Doch eines vorweg: Die neue Plattform bringt dem X1 nur Vorteile.

Fotos vom neuen BMW X1 (2015)

Am Heck kreuzt die zweite Generation des X1 Merkmale vom 3er Touring und vom größeren Bruder X3.

Die Scheinwerfer, die es nun auch mit Voll-LED-Technologie gibt, erinnern zwar etwas an die beiden Van-Brüder (Active Tourer / Gran Tourer)...

...der Nieren-Grill fällt jedoch deutlich größer aus, was den SUV-Charakter unterstreicht. Auch die Falten in der Motorhaube und der Unterfahrschutz...

...unterstreichen den stämmigen Auftritt. Seitlich fällt die kürzere Motorhaube auf. Am Ende der nach hinten ansteigenden Fensterlinie gibt es den Marken-typischen Hofmeisterknick.

Am Heck setzen die LED-Rückleuchten in L-Form, die ausgestellten hinteren Radläufe sowie die Schürze mit integriertem Unterfahrschutz Akzente.

Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue X1 mit 4,44 Metern zwar minimal kürzer, hat jedoch an Höhe ordentlich gewonnen (+ 53 Millimeter), was für einen besseren Raumeindruck sorgt.

Das Gepäckraumvolumen beträgt 505 Liter und liegt damit um 85 Liter über dem Wert des Vorgängermodells. Es kann durch...

...Umklappen der serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 teilbaren und optional auch in der Neigung verstellbaren Fondsitzlehne je nach Bedarf auf bis zu 1.550 Liter erweitert werden.

Das Cockpit ist eine Kreuzung aus 2er Active Tourer und facegeliftetem 1er. BMW-Fahrer werden sich jedenfalls auf Anhieb zurecht finden, wozu auch die markentypische Fahrerorientierung beiträgt.

Die Serienausstattung umfasst eine Klimaanlage, ein Audiosystem mit USB- und AUX-In-Anschluss sowie das Bediensystem iDrive, dessen...

...6,5 Zoll-Display als freistehender Bordmonitor in die Armaturentafel integriert ist. Das optionale Multimediasystem mit 8,8 Zoll großem Bildschirm (im Bild) ist jetzt voll vernetzt und immer online.

Die ebenfalls deutlich erhöhte Sitzposition (+ 36 Millimeter vorn, + 64 Millimeter im Fond) optimiert den Überblick über das Verkehrsgeschehen.

Die Kniefreiheit im Fond wuchs um 37 Millimeter bei serienmäßiger Ausstattung beziehungsweise um bis zu 66 Millimeter mit optionaler verschiebbarer Rücksitzbank.

Variabilitätskünstler mit viel Platz
Optisch kommt der X1 nun endlich als echtes SUV daher. Während der Vorgänger eher wie ein hochgelegter Kombi wirkte, ordnet sich der Nachfolger nun nahtlos in BMWs X-Reihe ein. Er ist bei gleichem Radstand vier Zentimeter kürzer, aber gleich um fünf Zentimeter höher und etwas breiter. Das sorgt nicht nur für einen wohlproportionierten Auftritt, sondern bringt auch den Passagieren einige Vorteile. So sitzt der Fahrer nun 3,5 cm höher und hat eine viel bessere Übersicht. Da der Motor nun quer eingebaut ist, gibt es trotz verkürzter Außenlänge deutlich mehr Platz. Das macht sich vor allem im Fond positiv bemerkbar, wo nun auch echte Sitzriesen kommod Platz finden. Hier können Audi Q3 und Mercedes GLA nicht mithalten. Zudem ist die variable Rückbank aus dem 2er Active Tourer verbaut. Diese ist nicht nur dreigeteilt klappbar sondern auch verschiebbar und bietet in der Neigung verstellbare Lehnen. Das Kofferraumvolumen von 505 bis 1.550 Liter erreicht schon fast X3 Format. Zum Vergleich: Der Q3 bietet 460 bis 1.365 nur, beim GLA sind es gar nur 421 bis 1.235 Liter. Zudem ist der Gepäckraum einfach zu beladen und bietet einige praktische Features (Gepäcknetz, Ösen, etc.). Die Sitzposition hinterm Lenkrad kann für alle Körpergroßen ideal eingestellt werden. Das Cockpit kennen wir ebenfalls aus dem 2er-Van. Wie dort ist es toll verarbeitet, intuitiv zu bedienen und setzt auf hochwertige Materialien. Mit einigen Kreuzchen in der Aufpreisliste wird es sogar richtig luxuriös. Das Angebot reicht von edler Lederausstattung, über ein voll vernetztes Navigationsgerät mit Echtzeitinfos und hochauflösendem 8-Zoll-Breitbild-Display bis hin zu zahlreichen Assistenzsystemen.

>>>Nachlesen: Das ist der völlig neue BMW X1

Quell der Fahrfreude
Abseits der praktischen Werte steht bei BMW(-Fans) aber nach wie vor die Freude am Fahren im Mittelpunkt. Da unser Testwagen mit dem 190 PS starken Diesel ausgestattet war, stellte sich die Frage nach dem Frontantrieb nicht. Dieses Triebwerk gibt es nämlich  nur in Kombination mit Allrad (xDrive) und einer Achtstufen-Automatik. Im Normalbetrieb ist der X1 mit Frontantrieb unterwegs, bei Bedarf schaltet die Elektronik blitzschnell die Hinterachse dazu. Die Abstimmung fällt dabei so perfekt aus, dass der Fahrer nichts davon mitbekommt. Nur eines merkt man schnell: Es geht in jeder Situation ohne Traktionsverlust vorwärts. Der nicht gerade leise 2.0-Liter-Vierzylinder-Diesel, der bei Magna gebaut wird, ist drehfreudig, hängt willig am Gas und hat mit der 8-Gang-Automatik seinen Traumpartner gefunden. Das Getriebe hält stets die passende Fahrstufe bereit, schaltet nahezu ruckfrei und lässt sich via Schaltpaddels am Lenkrad auch manuell bedienen. Je nach gewähltem Modus (von Eco bis Sport+) schaltet sie so schnell wie möglich in den höchsten Gang, um Sprit zu sparen, oder dreht die Gänge bis in den roten Bereich aus, um dem Fahrer ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die größte Überraschung war dann aber der Verbrauch. Im Testbetrieb schluckte der X1 über die gesamte Distanz nur 6,2 Liter auf 100 km. Wer es darauf anlegt, erreicht sogar die Werksangabe von 4,9 Liter auf 100 km. Ein Wert, der für einen 190 PS starken Allradler mit Automatikgetriebe und hohem Aufbau schon fast sensationell ist. Zum Gesamteindruck passend ist das Fahrwerk eher auf der straffen Seite angesiedelt, ohne allzu hart zu sein. Die zielgenaue Lenkung und die fest zupackenden Bremsen runden den dynamischen Fahrcharakter ab.

Noch mehr Infos über BMW finden Sie in unserem Marken-Channel.

Fazit
Der neue X1 lässt seinen Vorgänger extrem alt aussehen. Er ist in allen Belangen besser, und lässt auch seine beiden (älteren) Hauptkonkurrenten locker hinter sich. Nur bei einem Punkt ist er leider ganz der Alte beblieben, und zwar beim Preis. Für den X1 xDrive 20d werden mindestens 42.450 Euro fällig und die Serienausstattung ist nicht gerade üppig. Für diese Summe bekommt man auch schon einen neuen  X3 oder Q5. Und mit einigen Extras ist man ganz schnell noch weitere 10.000 Euro los. Ein Premium-Modell zu fahren, war eben noch nie ganz billig. Den Kunden scheint es aber egal zu sein. Denn die Verkaufszahlen des neuen X1 sind schon kurz nach seinem Marktstart beeindruckend.

Hier geht es zu den besten gebrauchten BMW-Modellen >>>

Technische Daten
2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 190 PS und 400 Nm
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 7,6 Sekunden, Spitze: 219 km/h
Verbrauch: Norm: 4,9 Liter auf 100 km / Test: 6,2 Liter auf 100 km
Abmessungen: 4,43 x 1,82 x 1,59 (L x B x H in m)
Kofferraum: 505 bis 1.550 Liter
Leergewicht: 1.625 kg
Preis: ab 42.450 Euro

>>>Nachlesen: BMW 2er Active Tourer mit Allrad im Test

Fotos vom Test des 220d xDrive

Markentypische Elemente wie die Niere und die schmalen Scheinwerfer lassen keinen Zweifel aufkommen, dass es sich hier um einen BMW handelt.

Im Vergleich zu anderen Kompaktvans sieht der 2er Active Tourer recht sportlich aus.

Bis auf die Embleme weist außen nichts auf das Allradmodell hin.

Vorne finden selbst Sitzriesen ausreichend Platz vor und auch...

...hinten lässt es sich bequem reisen. Nur zu Dritt wird es im Fond etwas eng.

Innen herrscht BMW-Feeling pur. Materialien und Verarbeitung entsprechen dem hohen Preisniveau.

Ein hochauflösendes Display ist im 2er Active Tourer Serie. Die größere Variante, die im Testwagen verbaut war, kostet Aufpreis.

Der bekannte iDrive-Schalter unterstützt auch Handschrifteingabe, was die Suche von Navigationszielen erheblich erleichtert.

Das optionale Head-up-Display blendet die wichtigsten Infos im Sichtfeld des Fahrers ein.

Das Kofferraumvolumen kann von ordentlichen 468 Liter auf...

...bis zu satte 1.510 Liter erweitert werden.

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Fotos vom neuen BMW X1 (2015)

Am Heck kreuzt die zweite Generation des X1 Merkmale vom 3er Touring und vom größeren Bruder X3.

Die Scheinwerfer, die es nun auch mit Voll-LED-Technologie gibt, erinnern zwar etwas an die beiden Van-Brüder (Active Tourer / Gran Tourer)...

...der Nieren-Grill fällt jedoch deutlich größer aus, was den SUV-Charakter unterstreicht. Auch die Falten in der Motorhaube und der Unterfahrschutz...

...unterstreichen den stämmigen Auftritt. Seitlich fällt die kürzere Motorhaube auf. Am Ende der nach hinten ansteigenden Fensterlinie gibt es den Marken-typischen Hofmeisterknick.

Am Heck setzen die LED-Rückleuchten in L-Form, die ausgestellten hinteren Radläufe sowie die Schürze mit integriertem Unterfahrschutz Akzente.

Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue X1 mit 4,44 Metern zwar minimal kürzer, hat jedoch an Höhe ordentlich gewonnen (+ 53 Millimeter), was für einen besseren Raumeindruck sorgt.

Das Gepäckraumvolumen beträgt 505 Liter und liegt damit um 85 Liter über dem Wert des Vorgängermodells. Es kann durch...

...Umklappen der serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 teilbaren und optional auch in der Neigung verstellbaren Fondsitzlehne je nach Bedarf auf bis zu 1.550 Liter erweitert werden.

Das Cockpit ist eine Kreuzung aus 2er Active Tourer und facegeliftetem 1er. BMW-Fahrer werden sich jedenfalls auf Anhieb zurecht finden, wozu auch die markentypische Fahrerorientierung beiträgt.

Die Serienausstattung umfasst eine Klimaanlage, ein Audiosystem mit USB- und AUX-In-Anschluss sowie das Bediensystem iDrive, dessen...

...6,5 Zoll-Display als freistehender Bordmonitor in die Armaturentafel integriert ist. Das optionale Multimediasystem mit 8,8 Zoll großem Bildschirm (im Bild) ist jetzt voll vernetzt und immer online.

Die ebenfalls deutlich erhöhte Sitzposition (+ 36 Millimeter vorn, + 64 Millimeter im Fond) optimiert den Überblick über das Verkehrsgeschehen.

Die Kniefreiheit im Fond wuchs um 37 Millimeter bei serienmäßiger Ausstattung beziehungsweise um bis zu 66 Millimeter mit optionaler verschiebbarer Rücksitzbank.

Fotos vom Test des 220d xDrive

Markentypische Elemente wie die Niere und die schmalen Scheinwerfer lassen keinen Zweifel aufkommen, dass es sich hier um einen BMW handelt.

Im Vergleich zu anderen Kompaktvans sieht der 2er Active Tourer recht sportlich aus.

Bis auf die Embleme weist außen nichts auf das Allradmodell hin.

Vorne finden selbst Sitzriesen ausreichend Platz vor und auch...

...hinten lässt es sich bequem reisen. Nur zu Dritt wird es im Fond etwas eng.

Innen herrscht BMW-Feeling pur. Materialien und Verarbeitung entsprechen dem hohen Preisniveau.

Ein hochauflösendes Display ist im 2er Active Tourer Serie. Die größere Variante, die im Testwagen verbaut war, kostet Aufpreis.

Der bekannte iDrive-Schalter unterstützt auch Handschrifteingabe, was die Suche von Navigationszielen erheblich erleichtert.

Das optionale Head-up-Display blendet die wichtigsten Infos im Sichtfeld des Fahrers ein.

Das Kofferraumvolumen kann von ordentlichen 468 Liter auf...

...bis zu satte 1.510 Liter erweitert werden.