Prius-Herausforderer

Hyundai Ioniq Hybrid im Test

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So schlägt sich der Koreaner mit Öko-Anspruch im Alltagseinsatz.

Der Ioniq Hybrid zeigt einmal mehr, dass die asiatischen Automobilproduzenten bei der Elektrotechnologie ganz vorne mit dabei sind. Der kompakte Hyundai ist ausschließlich mit alternativen Antrieben zu haben: Derzeit rein elektrisch und als Hybird. Ab Herbst folgt dann noch eine Plug-In-Hybrid-Version, die rein elektrisch deutlich weiter kommt, als der von uns in den beiden letzten Wochen getestete Voll-Hybrid. Mit diesem greifen die Koreaner, wie berichtet, den Hybridpionier Toyota Prius an. Wem die windschlüpfrige Form des Ioniq nicht gefällt, kann zum Niro Hybrid der Tochtermarke Kia greifen. Hier steckt der gleiche Antriebsstrang unter einer Crossover-Karosserie.

Antriebsstrang gut gelöst

Doch zurück zum Ioniq. Dessen 105 PS starker 1,6-Liter-Benzinmotor wird von einem Elektromotor mit 44 PS flankiert. Das Ergebnis sind eine Systemleistung von 141 PS sowie ansehnliche Fahrleistungen. Für die Kraftübertragung sorgt ein harmonisch schaltendes Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, das auch gleich der große Trumpf gegenüber den Prius, der auf ein CVT-Getriebe setzt, ist. Denn während beim Japaner der Antriebsstrang beim beherzten Tritt aufs Gaspedal zunächst angestrengt aufheult, sorgt das Doppelkupplungsgetriebe für eine ansatzlose Beschleunigung. Richtig sportlich geht es zwar auch hier nicht voran, für den Alltag sind die Fahrleistungen aber völlig ausreichend.

Hyundai Ioniq Hybrid im Test
© Hyundai
× Hyundai Ioniq Hybrid im Test
Der 4,47 Meter lange Ioniq bietet einen 443 Liter großen Kofferraum.

Verbrauch und Fahreindruck

Meist unterstützt der Elektromotor beim Anfahren und Beschleunigen. Bei geringer Last und entsprechend geladener Hybridbatterie können kurze Distanzen, aber auch bis Tempo 120 (Segelfunktion) rein elektrisch zurückgelegt werden. Im winterlichen Testbetrieb meldete sich das Benzintriebwerk zumeist früher zu Wort. Trotzdem stieg der Verbrauch im städtischen Alltag kaum je über die 6-Liter-Marke. Über ein komplettes Jahr gesehen, dürfte sich ein Verbrauchswert von knapp über fünf Litern locker ausgehen. Denn der Ioniq wird dank seiner aerodynamischen Form und des vergleichsweise geringen Gewichts auch auf der Autobahn nicht zum Säufer. Damit liegt er zwar deutlich über der Werksangabe, für einen Benziner dieser Dimension ist der Ioniq aber dennoch sparsam.

Punkten konnte der Ioniq Hybrid zudem mit guten Sitzen, einem ordentlichen Platzangebot für vier Erwachsene, sauberer Verarbeitung inklusive unterschäumten Armaturenbrett und soliden Bremsen. Auch die Lenkung arbeitet ausreichend direkt, könnte aber etwas mehr Rückmeldung liefern. Und das klobige Pedal der Feststellbremse will so gar nicht zum hohen technischen Anspruch des Fahrzeugs passen. Und wenn wir schon beim Kritisieren sind: Die durch den Spoiler geteilte Heckscheibe verringert zwar den Luftwiderstand, sorgt aber auch für eine - gelinde ausgedrückt - mäßige Rundumsicht. Das weiß aber auch offenbar Hyundai und verbaut deshalb bereits im Basismodell eine Rückfahrkamera.

Hyundai Ioniq Hybrid im Test
© Hyundai
× Hyundai Ioniq Hybrid im Test
Im übersichtlichen Cockpit klappt die Bedienung auf Anhieb.

Reichhaltig ausgestattet

Der kompakte Koreaner überzeugt in der von uns getesteten Premium-Variante mit einer üppigen Serienausstattung. Da gibt es Komfortfunktionen wie Licht- und Regensensor, Klimaautomatik, Sitzheizung und -lüftung vorn, außerdem ein Infotainment-System samt Navigation. Letzteres wird über den großen Touchscreen bedient und erlaubt auch eine umfangreiche Smartphone-Integration mittels Apple CarPlay und Android Auto. Dank den ebenfalls serienmäßigen Notbrems-, Spurhalte- und Totwinkelassistenten kommt auch ein behagliches Sicherheitsgefühl auf.

Noch mehr Infos über Hyundai finden Sie in unserem Marken-Channel.

Technische Daten

  • Verbrennungsmotor: 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner
  • Antrieb: 6-Gang-Doppelkupplung, Vorderradantrieb
  • Leistung: 105 PS; Drehmoment: 147 Nm
  • Elektromotor: 44 PS (32 kW); Drehmoment: 170 Nm
  • Systemleistung: 141 PS; Systemdrehmoment: 265 Nm
  • Batteriekapazität: 1,56 kWh
  • Normverbrauch: 3,4 (Basis), 3,9 l/100 km (Premium); Test: 5,9 l/100 km
  • Beschleunigung: 0 bis100 km/h in 10,8 Sekunden
  • Leergewicht: 1.552 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
  • Abmessungen: 4,47 x 1,82 x 1,45 Meter; Radstand: 2,70 m
  • Kofferraumvolumen: 443 bis 1.505 Liter
  • Preis: ab 24.990 Euro

 

Hyundai Ioniq Hybrid- und Elektro-Version

Der 4,47 m lange, 1,82 m breite und 1,45 m hohe Ioniq (Hybrid) setzt auf eine aerodynamische Grundform. Am...

...Heck verbessert eine durch den Spoiler unterteilte Scheibe den Luftstrom. Das dürfte die Sicht nach hinten zwar einschränken, da aber eine Rückfahrkamera zur Serienausstattung zählt, ist das kein allzu großes Problem.

Das aufgeräumte Cockpit ist technisch auf Höhe der Zeit und wirkt auch optisch ansprechend.

Die Systemleistung von Benzin- und Elektromotor ergibt 141 PS bei einem maximalen Drehmoment von 265 Nm.

Beim Ioniq Electric setzt Hyundai auf eine geschlossenen Front. Der klassische Kühlergrill hat - wie mittlerweile auch bei Tesla - also ausgedient.

Hinten gibt es statt den schwarzen Luftauslässen geschlossene graue Blenden.

Der Elektromotor generiert ein maximales Drehmoment von 295 Nm und eine Höchstleistung von 120 PS. Hyundai gibt die Reichweite mit bis zu 280 km an.

Die Aufladung von ca. 80 Prozent der Lithium-Ionen-Polymer-Batterie soll beim Ioniq EV nur rund 23 Minuten bei Benutzung einer 100 kW Schnellladestation betragen.

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Hyundai Ioniq Hybrid- und Elektro-Version

Der 4,47 m lange, 1,82 m breite und 1,45 m hohe Ioniq (Hybrid) setzt auf eine aerodynamische Grundform. Am...

...Heck verbessert eine durch den Spoiler unterteilte Scheibe den Luftstrom. Das dürfte die Sicht nach hinten zwar einschränken, da aber eine Rückfahrkamera zur Serienausstattung zählt, ist das kein allzu großes Problem.

Das aufgeräumte Cockpit ist technisch auf Höhe der Zeit und wirkt auch optisch ansprechend.

Die Systemleistung von Benzin- und Elektromotor ergibt 141 PS bei einem maximalen Drehmoment von 265 Nm.

Beim Ioniq Electric setzt Hyundai auf eine geschlossenen Front. Der klassische Kühlergrill hat - wie mittlerweile auch bei Tesla - also ausgedient.

Hinten gibt es statt den schwarzen Luftauslässen geschlossene graue Blenden.

Der Elektromotor generiert ein maximales Drehmoment von 295 Nm und eine Höchstleistung von 120 PS. Hyundai gibt die Reichweite mit bis zu 280 km an.

Die Aufladung von ca. 80 Prozent der Lithium-Ionen-Polymer-Batterie soll beim Ioniq EV nur rund 23 Minuten bei Benutzung einer 100 kW Schnellladestation betragen.