I-Pace aus Österreich?

Erster Elektro-Jaguar mit 500 km Reichweite

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Briten setzen bei ihrem E-Fahrzeug auf einen schnittigen Crossover.

Dass der Jaguar Land Rover Konzern künftig stark auf Elektroautos setzen will, wurde bereits mehrmals angekündigt. Wie berichtet, sollen die elektrischen Katzen bei Magna in Österreich vom Band rollen. Nun zeigt Jaguar, wie sein erstes Elektroauto aussehen wird, das künftig in Graz gefertigt werden könnte. Konkret feiert die seriennahe Studie „I-Pace Concept“ auf der Los Angeles Autoshow 2016 (Publikumstage ab 18. November) ihre Weltpremiere. Der Produktionsstart des Serienmodells soll bereits Ende 2017 erfolgen, die Markteinführung ist für 2018 geplant. Damit sind die Briten etwas schneller als Mercedes und Audi, bei denen die neue EQ-Reihe und der e-tron quattro „erst“ ein bis zwei Jahre später starten sollen.

Erster Elektro-Jaguar mit 500 km Reichweite
© Jaguar
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Optisch ist der neue I-Pace ein dynamischer Crossover.

Design

Doch zurück zum I-Pace. Bei der Studie handelt es sich um ein modern gezeichnetes SUV, dass sich den in diesem Jahr eingeführten F-Pace zum optischen Vorbild nimmt. Und mit einer Länge von 4,68 Metern ist der I-Pace auch fast gleich lang (F-Pace: 4,73 m). In Kombination mit dem langen Radstand von 2,99 Metern, der gegenüber seinem SUV-Bruder deutlich geringeren Höhe und der Breite von 1,89 steht der Elektro-Jaguar wohlproportioniert und sportlich auf der Straße. Das nach hinten stark abfallende Dach und die schräg stehende Heckscheibe sorgen für zusätzliche Dynamik. Die erhöhte Bodenfreiheit und die ausgestellten Radhäuser verstärken den SUV-Charakter. Am Heck erinnern die schmalen LED-Leuchten wiederum an den Sportwagen F-Type . Insgesamt zählt der I-Pace zu den aktuell dynamischsten gezeichneten SUVs. Da die Elektrotechnik aber deutlich weniger Platz braucht als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor und mehrgängigem Automatik-Getriebe, soll das Platzangebot für die Passagiere dennoch fürstlich ausfallen. So beschert etwa die Kniefreiheit von über 70 Millimetern den hinten Sitzenden einen kommoden Sitzkomfort.

Erster Elektro-Jaguar mit 500 km Reichweite
© Jaguar
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Zwei E-Motoren sorgen für Allrad, die 90-kWh-Batterie im Boden für eine große Reichweite.

Antrieb

Passend zur sportlichen Optik schöpfen die Briten auch beim Antrieb aus dem Vollen. So sorgen zwei E-Motoren mit zusammen 294 kW (400 PS) und 700 Nm Drehmoment für einen imposanten Vortrieb. Laut Jaguar sprintet der Allradler in gerade einmal 4,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die Energie holen sich die Elektromotoren aus einer selbstentwickelten 90 kWh-Lithium-Ionen-Batterie mit Schnellladefunktion. Beim Schnellladen an einer öffentlichen Säule mit 50 kW Gleichstrom dauert ein Ladevorgang rund zwei Stunden. Mit einem 150kW Ladegerät kann man innerhalb von 10 Minuten Strom für 100 Kilometer Reichweite nachladen. Im NEFZ-Zyklus soll er eine Normreichweite von über 500 Kilometern erreichen – eine echte Ansage an die Konkurrenz. Auch an das deutlich größere und schwerere Tesla-SUV Model X . Jaguar will auch bei kühlen Temperaturen für eine ordentliche Reichweite sorgen. Dafür wurde eine innovative Wärmepumpe entwickelt, die wirkungsvoller als ein konventionelles elektrisches Heizgerät ist. So wird beim Aufwärmen des Fahrgastraums Energie aus der Außenluft genutzt und nicht die Spannung der Bordbatterie angezapft. Als Folge kann sich die Reichweite des I-Pace Concept laut den Ingenieuren um weitere 50 Kilometer vergrößern; selbst bei Temperaturen von unter null Grad, wenn die Insassen einen warmen Innenraum haben wollen.

Erster Elektro-Jaguar mit 500 km Reichweite
© Jaguar
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Im modernen Cockpit gibt es kaum noch richtige Tasten.

Cockpit und Technik

Im Innenraum setzt Jaguar auf ein auf das Wesentliche reduziertes Design. Technisch ist der I-Pace natürlich voll auf Höhe der Zeit. Smartphone-Integration, Internet-Anbindung per LTE oder Sprachsteuerung sind mit an Bord. Die Bedienung erfolgt über einen großen Touchscreen, der bündig ins Armaturenbrett integriert ist. Auf der „schwebenden“ Mittelkonsole ist unter anderem die Klimasteuerung (mit großen Drehrädern) untergebracht. Statt eines klassischen Kombiinstruments gibt es ein virtuelles Cockpit mit hochauflösenden Grafiken, das dem Fahrer einen großen Individualisierungsspielraum (fast frei belegbar) ermöglicht. Und natürlich verfügt der I-Pace über alle gängigen Assistenzsysteme bis hin zum teilautonomen Fahren.

Erster Elektro-Jaguar mit 500 km Reichweite
© Jaguar
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Die versprochenen Fahrleistungen erinnern an einen Sportwagen und nicht an ein Öko-Mobil.

Fazit

Mit dem I-Pace zeigt Jaguar, wie wichtig der Hersteller die Elektromobilität nimmt. Dass das erste reine Elektroauto der Marke ein SUV bzw. Crossover wird, ist ebenfalls verständlich. Schließlich handelt es sich bei dieser Fahrzeugklasse um das Boom-Segment schlechthin. Mit der Markteinführung im Jahr 2018 kommen die Briten zudem wichtigen Konkurrenten wie Mercedes oder Audi zuvor. Die Optik, Technik und das Innenraumkonzept wirken ebenfalls schlüssig. Wenn jetzt auch noch der Preis passt, dann steht dem I-Pace wohl eine rosige Zukunft voraus.

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Fotos vom neuen Jaguar F-Pace (2016)

Die Jaguar-Designer haben es tatsächlich geschafft, die aktuelle Formensprache nahtlos auf einen Offroader zu übertragen. Vorne gibt es den großen Grill und die schmalen LED-Schweinwerfer.

In der Seitenlinie stechen die großen Räder (bis zu 22 Zoll!), die breiten Schweller, der nach hinten leicht abfallende Dachverlauf sowie der Dachkantenspoiler ins Auge.

Hinten gibt es zweigeteilte LED-Rückleuchten, die direkt vom F-Type stammen könnten. Zudem macht auch der massive Unterfahrschutz mit integriertem Auspuff ordentlich was her.

Keine Frage, vor seinen Konkurrenten muss sich der 4,73 Meter lange F-Pace keinesfalls verstecken.

Im Cockpit ist die Verwandtschaft zu XE und XF deutlich erkennbar. Neben dem 3-Speichen-Lenkrad und der breiten Mittelkonsole gibt es auch digitale Instrumente und einen großen Touchscreen in der Mittelkonsole.

Der Radstand fällt mit 2,87 Metern ebenfalls üppig aus und lässt auf ein gutes Platzangebot im Innenraum hoffen.

Das Kofferraumgrundvolumen von 650 Litern lässt sich per dreigeteilter Rückbank (40:20:40) kinderleicht erweitern. Zudem haben die Briten auch an Verzurrösen, ein Schienensystem und praktische Staufächer gedacht.