In 9 Sekunden auf 300 km/h

Lotus-Comeback mit 2.000-PS-Geschoss

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Der elektrische Evija sprengt alle bisherigen Dimensionen bei Serienautos.

Seit der  Übernahme von Lotus  durch die chinesische Volvo-Mutter Geely ist es um den britischen Sportwagen-Hersteller etwas ruhig geworden. Zwar wurden in den letzten Jahren immer wieder  neue Varianten von den bisherigen Modellen  auf den Markt gebracht, eine echte Neuheit gab es jedoch nicht. Doch damit ist nun Schluss. Lotus feiert ein „Comeback“ der Superlative. Konkret haben die Briten einen elektrischen Supersportwagen vorgestellt, der alle bisherigen Dimensionen sprengt.

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© Lotus
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Lotus-Comeback mit stärkstem Serienauto

Der 4,46 Meter lange, knapp zwei Meter breite und nur 1,12 Meter hohe Evija setzt auf ein einteiliges Kohlefaser Monocoque. Obwohl die finalen Leistungsdaten noch nicht exakt feststehen, wird das Hypercar das bisher stärkste Serienauto der Welt. Laut Lotus leisten die vier Elektromotoren mindestens 2.000 PS und geben ein maximales Drehmoment von 1.700 Nm ab. So gerüstet, katapultiert sich der Evija in exakt drei Sekunden auf Tempo 100, die 200 km/h Marke soll nach gerade einmal sechs Sekunden geknackt sein. Noch beeindruckender ist jedoch der Sprint aus dem Stand auf Tempo 300 – dieser soll nach neun Sekunden abgehakt sein. Die Beschleunigung lässt bis zu diesem Tempo also nicht nach. Da sieht selbst der  neue 1.000-PS-Ferrari SF90 Stradale  etwas blass aus. Bei 340 km/h wird das britische Hypercar dann elektronisch eingebremst.

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Ladetechnik aus der Formel E

Normalerweise ist Lotus für seinen Leichtbau bekannt. Mit seinen 1,7 Tonnen ist der Evija zwar insgesamt kein Leichtgewicht, angesichts der verbauten Technik bringt er dennoch wenig auf die Waage. Schließlich ist im Unterboden auch ein schweres Batteriepack mit 70 kWh verbaut, das eine Reichweite von 400 Kilometern ermöglichen soll. Bei der Ladetechnik greift Lotus auf das System von Williams aus der Formel E zurück. Die Akkus können mit bis zu 800 kW geladen werden. Derartige Schnellladesäulen gibt es in freier Wildbahn jedoch (noch) nicht. Aktuell sind maximal 350 kW möglich. Die reichen jedoch locker aus: Nach nur 12 Minuten sind 80 Prozent nachgeladen, eine Vollladung nimmt auch nur 18 Minuten in Anspruch. Den CCS2-Ladestecker haben die Designer hinter einer belüfteten Klappe am Heck versteckt.

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Rennsport-Innenraum mit Komfort

Im Cockpit gibt es zwar ebenfalls jede Menge Rennsporttechnik, dennoch soll auch der Komfort nicht zu kurz kommen. Dafür sorgen vor allem die hochwertigen Materialien und das aufs Wesentliche reduzierte Design. Oberhalb des oben und unten abgeflachten Lenkrads ist ein Infodisplay installiert, das dem Fahrer alle relevanten Informationen anzeigt. Eine weitere Anzeige gibt es nicht. Das soll für wenig Ablenkung sorgen. Über den roten Drehknopf an der Unterseite des Lenkrads können die diversen Fahrmodi aktiviert werden. Optischer Blickfänger ist die skulptural gestaltete Mittelkonsole, die neben Tasten für Telefon, Klimaanlage und Soundsytem auch die drei Knöpfe für das Getreibe (D, N und R) beheimatet. Die Rennsitze sind übrigens voll variabel einstellbar.

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Limitiert und teuer

Lotus bringt den Evija in limitierter Stückzahl auf den Markt. Konkret sollen ab Ende 2020 exakt 130 Stück gebaut werden. Reservierungen werden ab sofort angenommen. Die Anzahlung beträgt 250.000 britische Pfund. Der Endpreis steht noch nicht genau fest, soll laut den Briten jedoch zwischen 1,5 und 2 Millionen Pfund liegen. Neben der Top-Performance bekommen die Käufer für ihr Geld auch ein Höchstmaß an Individualisierung. Alle umsetzbaren Wünsche sollen erfüllt werden.

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