Erlkönige unterwegs

Neues Skoda-SUV: So gut wird der Kodiaq

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Großer Bruder des Tiguan absolviert derzeit letzte Abstimmungsfahrten.

Kurz nachdem Skoda neue Skizzen vom Kodiaq veröffentlicht hat, gibt es nun weitere Informationen zum kommenden Kompakt-SUV der tschechischen VW-Tochter. Der Newcomer basiert auf der selben Plattform wie Tiguan, Ateca und Q2 , übertrumpft seine Geschwister in der Länge jedoch teils deutlich. Konkret ist der große Bruder des Yeti 4,70 Meter lang und bietet auf Wunsch eine ausklappbare dritte Sitzreihe im Kofferraum. Dann finden bis zu sieben Personen Platz. Wie aktuelle Erlkönigfotos zeigen, befindet sich der Kodiaq derzeit auf letzten Abstimmungsfahrten. Damit liegt Skoda gut im Zeitplan. Denn die offizielle Weltpremiere findet Anfang Oktober auf dem Pariser Autosalon 2016 statt. In den Verkauf geht das neue SUV Anfang 2017. Nun zeigt sich, dass die Tschechen dabei aus dem Vollen schöpfen können. Alle verfügbaren Konzern-Technologien sind für den Newcomer erhältlich. Das war in der Vergangenheit nicht immer so.

Neues Skoda-SUV: So gut wird der Kodiaq
© Skoda
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Im Kofferraum haben bis zu (beeindruckende) 2.065 Liter Platz.

Variables Raumwunder

Trotz starker Tarnung wird auf den Fotos einmal mehr deutlich, dass sich der Kodiaq optisch stark an der Genf-Studie VisionS orientiert. Ob als Fünf- oder Siebensitzer, der Kodiaq hat auf alle Fälle viel Platz. Der Fünfsitzer offeriert beispielsweise mit bis zu 2.065 Litern den größten Gepäckraum in seiner Klasse. Da kann der 4,49 Meter lange Tiguan (maximal 1.655 Liter) nicht mithalten. Eine längsverschiebbare Rücksitzbank ist im Tschechen ebenfalls Serie, die Lehnen lassen sich je nach Bedarf unterschiedlich steil stellen. Natürlich dürfen auch die Marken-typischen „Simply Clever“-Lösungen nicht fehlen. Wie im Superb verstecken sich etwa zwei Regenschirme in den vorderen Türen. Erstmals wird es bei Skoda einen automatisch ausfahrenden Türkantenschutz aus Kunststoff geben, der Beschädigungen in der Garage oder auf Parkplätzen vermeiden soll. Das kennen wir zwar bereits vom Ford Focus. Doch gut kopiert, ist eben auch gut.

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Mit Offroad-Modus und Allradantrieb soll der Kodiaq auch im Gelände eine gute Figur machen.

Antriebe

Zum Verkaufsstart Anfang 2017 stehen fünf aus dem Konzernregal bekannte Motoren, zwei TDI (150 und 190 PS) und drei TSI (125 bis 180 PS), zur Wahl. Da der Kodiaq für seine Größe sehr leicht ist (ab rund 1.500 kg) dürfte einem flotten und effizienten Vorankommen nichts im Weg stehen. Bei der Kraftübertragung stehen folgende Varianten bereit: Sechsgang-Handschaltung, DSG-Getriebe, Frontantrieb und Allradantrieb. Gegen Aufpreis werden die Fahrprofilauswahl Driving Mode Select und die neue adaptive Dämpferregelung DCC angeboten. Mit ihnen lässt sich die Arbeitsweise von Lenkung, Gaspedal, DSG-Getriebe (wenn vorhanden) und Dämpfung in mehreren Modi konfigurieren. Der optionale Offroad-Modus stellt per Tastendruck alle relevanten Systeme (Motormanagement, Assistenzsysteme, Fahrwerksysteme wie ABS und ESC, bei optionalem DCC auch die Dämpfung) selbsttätig auf die vorherrschenden Bedingungen im Gelände ein.

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Trotz Tarnung erkennbar: Der Kodiaq hebt das aktuelle Skoda-Design eine Etage höher.

Voll vernetzt

Die Infotainment-Bausteine kommen aus der zweiten Generation des Modularen Infotainment-Baukastens des Konzerns. Sie bieten moderne Funktionen und Schnittstellen und sind durchgängig mit kapazitiven Touch-Displays ausgestattet. Die Top-Systeme Columbus und Amundsen verfügen über einen WLAN-Hotspot. Für das System Columbus gibt es auf Wunsch ein LTE-Modul, das auch unterwegs eine schnelle Internetverbindung herstellt. Mit ihm können die Beifahrer mit ihren Handys und Tablets surfen und mailen. Die Plattform SmartLink zum Integrieren des eigenen Smartphones in das Bordsystem mit den Standards Apple CarPlay, Android Auto, MirrorLink und SmartGate ist optional für das Basis-Infotainmentsystem „Swing“ erhältlich. Für höhere Infotainment-Systeme ist SmartLink ein serienmäßiger Bestandteil. Die sogenannte Phonebox mit induktivem Laden koppelt das Smartphone an die Dachantenne und lädt es zugleich kabellos (falls das Gerät mit dem Standard kompatibel ist).

>>>Nachlesen: Neue Infos vom Skoda-SUV Kodiaq

Moderne Technologien

Last but not least ist der Kodiaq auch bei den Fahrerassistenzsystemen auf dem neuesten Stand. Die Umgebungskameras Area View, neu bei Skoda, zeigen nahezu alle Ansichten von der Umgebung des Autos auf dem Bordmonitor. Wenn das große SUV einen Hänger am Haken hat, kümmert sich der Anhängerrangierassistent bei langsamer Rückwärtsfahrt um das Rangieren. Neu ist auch der vorausschauende Fußgängerschutz, der den Front Assist ergänzt. Die ebenfalls neue Rangierbremsfunktion soll das Rückwärts-Aus- und Einparken absichern – das Fahrzeug bremst dabei selbsttätig, sobald es ein Hindernis hinter sich erkennt. Darüber hinaus sind weitere (bekannte) Assistenzsysteme lieferbar. Sie halten das SUV auf Abstand zum Vorausfahrenden, erleichtern dem Fahrer das Wechseln und Halten der Spur, weisen ihn auf wichtige Verkehrszeichen hin und assistieren ihm beim Parken.

Noch mehr Infos über Skoda finden Sie in unserem Marken-Channel.

Fazit

Preise hat Skoda zwar noch nicht verraten, es ist aber so gut wie sicher, dass der Kodiaq trotz seiner Größe nicht teurer werden wird als der Tiguan. Wer also ein erschwingliches SUV (ab rund 25.000 Euro) sucht, das jede Menge Platz bietet und technisch auf Höhe der Zeit ist, dürfte mit einem Kauf nichts falsch machen. Etwas überraschend ist, dass die Tschechen in Sachen Technik im Vergleich zum Wolfsburger Plattformspender keinerlei Abstriche machen müssen. Dank der optionalen dritten Sitzreihe und den "Simply-Clever"-Lösungen gibt es sogar einen echten Mehrwert. Mit 4,70 Meter ist der Kodiaq aber eigentlich kein Kompakt-SUV mehr. Die Parkplatzsuche in Städten könnte sich also als mühsam herausstellen. Alles in allem muss man jedoch kein Hellseher sein, wenn man dem Newcomer einen großen Erfolg vorhersagt. Ob und wie stark der Tiguan darunter leiden wird, zeigt sich in den ersten Monaten nach der Markteinführung. VW wird vom Tiguan im Herbst übrigens auch eine 4,70 Meter lange XL-Version mit bis zu sieben Sitzen vorstellen. Diese dürfte zunächst aber nur in Asien und den USA verkauft werden.

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Technische Daten

  • Benzinmotoren: 1,4 TSI mit 125 und 150 PS; 2,0 TSI mit 180 PS
  • Dieseltriebwerke: 2,0 TDI mit 150 und 190 PS
  • Abmessungen: 4,70 x 1,88 Meter (L x B); Radstand: 2,79 Meter
  • Bodenfreiheit: 19,4 Zentimeter
  • Kofferraum: 270 (7-Sitzer) bis 2.065 Liter
  • Leergewicht: ab 1.650 Kilogramm
  • Marktstart: März 2017
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