Porsche Panamera

Viertürige und viersitzige Sportlimousine

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Mit dem Panamera bringt die Zuffenhausener-Sportwagenschmiede die mittlerweile vierte Baureihe (neben Boxster/Cayman, 911, Cayenne) auf den Markt und bricht dabei mit einigen Traditionen.

Mit dem Panamera bringt Porsche den ersten viertürigen Gran Turismo seiner Geschichte auf den Markt. Zu den Kerntechnologien des neuen Panamera gehören laut Porsche fünf Innovationen, die erstmals in einem Serienmodell der Oberklasse angeboten werden. So führt der Gran Turismo das erste Doppelkupplungsgetriebe in dieses Marktsegment ein, das erste Start-Stop-System in Verbindung mit einem automatisch schaltenden Getriebe, die Luftfederung mit schaltbarem Zusatzvolumen in jeder Feder, die aktive Aerodynamik in Form des automatisch ausfahrenden und im Anstellwinkel verstellbaren Heckspoilers sowie das erste Sport Chrono Paket, das auf Tastendruck unter anderem Motor, Fahrwerk und Getriebe sportlicher abstimmt. Dazu kommt in Verbindung mit dem Porsche-Doppelkupplungsgetriebe die so genannte Launch Control für bestmögliche Beschleunigung.

Bilder: Porsche

Markteinführung mit drei Modellen
Die nach 911, Boxster/Cayman und Cayenne vierte Porsche-Baureihe kommt im September in drei V8-Varianten auf den Markt. Später folgen ein Einstiegsmodell mit V6-Motor sowie ein Panamera mit Hybridantrieb. Die Palette beginnt zunächst beim Panamera S mit einem 400 PS starken 4,8-Liter-Achtzylinder-motor und Hinterradantrieb. Die Kraftübertragung erfolgt serienmäßig über ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe und optional über das Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) mit sieben Gängen. Mit dem PDK erreicht der Panamera S seine Bestwerte bei Beschleunigung und Verbrauch. So gerüstet spurtet der Gran Turismo in 5,4 Sekunden von null auf 100 km/h und verbraucht laut Werk nach EU5-Norm 10,8 Liter auf 100 Kilometer (CO2: 253 g/km). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt mit PDK 283 km/h, mit Schaltgetriebe 285 km/h.
 
Im Panamera 4S arbeitet ebenfalls der 4,8-Liter-V8 mit 400 PS. Die Kraftübertragung erfolgt hier serienmäßig über das PDK und das Porsche Traction Management (PTM) mit aktivem Allradantrieb. Für die Beschleunigung von null auf 100 km/h benötigt der Panamera 4S aufgrund der besseren Traktion nur 5,0 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 282 km/h. Der EU5-Normverbrauch beläuft sich auf 11,1 l/100 km, was einem CO2-Ausstoß von 260 g/km entspricht.
 
Spitzenmodell ist der Panamera Turbo, dessen 4,8-Liter-V8-Motor mit Biturbo-Aufladung eine Nennleistung von 500 PS entwickelt. Mit Overboost steigt das max. Drehmoment kurzfristig von 700 auf 770 (!) Nm. Die Kraftübertragung erfolgt ebenfalls ausschließlich über das Porsche-Doppelkupplungsgetriebe und das serienmäßige PTM. Mit dem Top-Motor sprintet der Gran Turismo von null auf 100 km/h in 4,2 Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Panamera Turbo bei 303 km/h. Der Normverbrauch beträgt 12,2 Liter auf 100 km, der CO2-Ausstoß 286 g/km.
 
In Verbindung mit den optionalen Sport Chrono Paketen und dem PDK kann die Launch Control aktiviert werden, die eine weitere Verbesserung der Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h bei allen Varianten um 0,2 Sekunden ermöglicht.

Platz und Nutz
Vier Passagiere reisen äußerst bequem und für mehr ist der Panamera auch nicht zugelassen. Der Kofferraum verfügt über eine große und weitöffnende Heckklappe und ist via umlegbarer Rücksitze ganz einfach zu erweitern (445 - 1.263 l).
Materialanmutung und Verarbeitungsqualität im Innenraum sind über jeden Zweifel erhaben. Bei der Bedienung geht Porsche einen anderen Weg als die Konkurrenz. So gibt es für jede Funktion einen Schalter und kein zentrales Bediensystem über das beinahe das ganze Fahrzeug zu bedienen ist. Im ersten Augenblick wirkt die Mittelkonsole deshalb etwas überladen, da die Anordnung der Knöpfe jedoch äußerst logisch erfolgt, findet man sich sehr rasch zurecht.

Design
Über Design lässt sich bekanntlich nicht streiten und dabei wollen wir es an dieser Stelle belassen. Einige finden den Panamera rund herum gelungen, andere finden das Heck zu klobig. Von vorne ist er jedenfalls eindeutig als Porsche zu erkennen und wirkt durchwegs angriffslustig und sportlich. Die Seitenlinie erinnert an einen gestreckten 11-er und wirkt ebenfalls gefällig. Aus der Perspektive von schräg hinten scheiden sich hingegen die Geister, denn aus diesem Winkel betrachtet wirkt das Heck doch ziemlich gewöhnungsbedürftig und auf den ersten Blick befremdlich. Frontal von hinten betrachtet wirkt es im Gegensatz dazu wieder sehr ausgewogen und man kann den Wagen sofort als Porsche identifizieren.
 

Mehrere Fahrwerke zur Auswahl

Laut Kollegen, welche bereits das Vergnügen hatten den Panamera zu testen, kombiniert der Panamera Sportlichkeit und Komfort. Beim Komfort erreicht der neue Konkurrent angeblich S-Klasse Niveau und dennoch war Walter Röhrl mit dem Panamera S auf der Nordschleife nur unwesentlich langsamer als mit dem 911 Carrera in der S-Version. Neben der Stahlfederung mit den variablen Dämpfern des Porsche Active Suspension Management (PASM) steht auf Wunsch die – beim Panamera Turbo serienmäßige – völlig neu entwickelte, adaptive Luftfederung inklusive PASM mit zusätzlichem Luftvolumen in jeder Feder zur Verfügung. Diese ermöglicht durch Schaltung unterschiedlicher Federraten eine noch breitere Spreizung der Fahrwerks-Charakteristik mit nochmals gesteigertem Fahrkomfort auf der einen und sehr sportlicher Fahrdynamik auf der anderen Seite. Darüber hinaus senkt die adaptive Luftfederung im Sport Plus-Modus die Karosserie ab, wodurch sich Aerodynamik und Schwerpunktlage des Panamera weiter verbessern, die Fahrsicherheit steigt und der Verbrauch sinkt. Als Option kann der Panamera zusätzlich mit der Porsche Dynamic Chassis Control (PDCC) ausgestattet werden, welche die Seitenneigung bei Kurvenfahrt aktiv kompensiert und gleichzeitig das Ansprechverhalten auf Bodenunebenheiten bei Geradeausfahrt verbessert. PDCC wird grundsätzlich in Verbindung mit einer geregelten Hinterachsquersperre zur Steigerung von Traktion und Agilität angeboten. 

Kosten
Zu den Preisen für das (später erscheinende) Basismodell machte Porsche noch keine genauen Angaben. Der Einstieg wird aber deutlich unter 100.000 Euro liegen, für den S werden 115.650 Euro, den 4S 123.660 Euro und den Turbo 163.440 Euro fällig. Bei der Sicherheits- und Komfortausstattung gibt sich Porsche keine Blöße, dennoch gibt es reichliche und vor allem kostspielige Individualisierungs- und Zusatzausstattungen. Extras um 30.000 Euro sind schneller gefunden als man glaubt – dafür könnte man sich auch einen Golf GTI in die Garage stellen.
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