Motoren aus Österreich

So kommen der Qoros Kombi und Crossover

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Neue China-Marke setzt beim Europastart auf heimische Hilfe.

Wie berichtet, drängt in diesem Jahr ein neuer Autohersteller aus China auf den europäischen Markt. Und im Gegensatz zu bisherigen Attacken aus dem Reich der Mitte, stehen die Chancen für einen Erfolg von Qoros nicht schlecht. Das gesamte Führungsteam besteht nämlich aus Auto-Profis, die ihr Handwerk bei Opel, BMW oder Mini gelernt haben. Zudem sind bekannte europäische Zulieferer wie Continental oder Magna Steyr bei der Entwicklung federführend mit dabei. Damit auch die Software auf dem neuesten Stand der Unterhaltungs-Technik ist, hat sich Qoros zusätzlich Microsoft mit ins Boot geholt. Und die Motoren stammen vom heimischen Spezialisten AVM. Da kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen. Man könnte auch sagen: "China greift mit österreichischer Unterstützung Europa an." Am Genfer Autosalon 2013 (7. bis 17. März) geht es nun so richtig los. Dort werden neben der Limousine GQ3 (soll Qoros "3 Sedan" heißen), die wir bereits ausführlich vorgestellt haben und die Ende des Jahres in den Handel kommt, zwei weitere seriennahe Studien präsentiert. Bisher gab es vom Kombi (Estate) und vom Crossover nur eine nicht aussagekräftige Skizze . Doch nun zeigen die Chinesen, die endgültige Formensprache der beiden Newcomer.

Fotos vom Qoros Kombi und Crossover

Das Gesicht mit dem breiten Grill und den schmalen Scheinwerfern kennen wir bereis von der Limousine. Hinter der B-Säule...

...trumpft die Kombi-Version aber mit einem eleganten Rucksack auf. Am Heck stechen...

...vor allem die großen Rückleuchten und die niedrige Ladekante ins Auge. Ein bisschen schimmert aber auch der Volvo V60 durch.

Optisch kann sie mit den hierzulande äußerst erfolgreichen Konkurrenten wie VW Tiguan, Ford Kuga oder Nissan Qashqai locker mithalten. Das Fahrzeug wirkt elegant und robust zugleich.

Die hohe Sitzposition sorgt für eine gute Übersicht. Kurze Überhänge, der angedeutete...

...Unterfahrschutz und ein großer vorderer Lufteinlass sorgen für einen Schuss Dynamik.

Das Cockpit (der Limousine) kann sich ebenfalls sehen lassen. Der große Touchscreen für das Multimedia-System zählt zur Serienausstattung.

Eleganter Kombi
Die Kombi-Studie hört auf den Namen "Qoros 3 Estate Concept" und wurde speziell für den europäischen Markt entwickelt. In China haben die praktischen Lastesel nämlich nur einen Marktanteil von gerade einmal einem Prozent. Hierzulande sieht das ganz anders aus. Hier werden bei den meisten Modellen (Passat, Mazda 6, BMW 3er bzw. 5er, etc.) deutlich mehr Kombis als Limousinen verkauft. Und aufgrund seines makellosen Designs könnte der Qoros Estate durchaus Erfolg haben. Bis zur B-Säule gleicht der Kombi der Limousine. Dahinter wartet ein elegant gezeichneter Rucksack mit großer Heckklappe und niedriger Ladekante. Die großen, zweigeteilten Rückleuchten verhelfen dem Auto zu einem eigenständigen Auftritt. Laut seinen Entwicklern trumpft der Estate durch ein variables und intelligentes Innenraumkonzept auf: Nach dem Umlegen der Rücksitzlehnen entsteht ein völlig ebener Ladeboden. Eine Skidurchreiche ist ebenfalls mit an Bord. Das Ladevolumen soll ebenfalls auf Konkurrenzniveau liegen.

Im aufgeräumten Cockpit (wird auch von der Limousine übernommen) findet man sich schnell zurecht. Highlight ist das serienmäßige Multimedia-System mit großem Touchscreen.

Sollte der Kombi in Serie gehen, wird er auf die Antriebspalette der Limousine zurückgreifen. Und diese zeigt sich durchgehend österreichisch. Alle Triebwerke wurden nämlich vom heimischen Motorenspezialisten AVL entwickelt. Die Palette besteht vorerst aus drei 1,6-Liter-Vierzylinder-Triebwerken, die ein Leistungsspektrum von 126 PS bis 185 PS abdecken. Zwei Triebwerke erfüllen bereits jetzt die ab September 2014 geltende Abgasnorm Euro 6.

Weiters wurde ein Hybridantrieb entwickelt, der sich aus einem 1,3-Liter-Dreizylinder-Motor mit Turbo-Aufladung und 130 PS und einem Elektromotor, der die Hinterachse antreibt, zusammensetzt (siehe nächsten Absatz). Diesel-Käufer schauen vorerst durch die Finger.

Crossover-Studie mit Hybrid-Antrieb
Mit der zweiten Studie "Qoros 3 Cross Hybrid Concept" tragen die Chinesen den SUV-Boom Rechnung. Optisch kann sie mit den hierzulande äußerst erfolgreichen Konkurrenten wie VW Tiguan, Ford Kuga oder Nissan Qashqai locker mithalten. Das Fahrzeug wirkt elegant und robust zugleich. Die hohe Sitzposition sorgt für eine gute Übersicht. Kurze Überhänge, der angedeutete Unterfahrschutz und ein großer vorderer Lufteinlass sorgen für einen Schuss Dynamik.

Das wahre Highlight verbirgt sich jedoch unter dem Blechkleid. Hier kommt in der Studie nämlich ein moderner Hybrid-Antrieb zum Einsatz. Dieser setzt sich aus einem 130 PS starken 1,3-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner, der die Vorderachse antreibt, und einem 50 kW starken Elektromotor, der zwischen Gepäckraumboden und Hinterachse sitzt, zusammen. Dank der 1,9-kWh-Lithium-Ionen-Batterie soll der Crossover laut Qoros vier Kilometer rein elektrische fahren können. Maximal sind so 120 km/h drin. Zusätzlich ist noch ein zweites Elektroaggregat mit an Bord. Dieses dient zum einen als Starter Generator (ISG). Zum anderen versorgt es bei Bedarf die Batterie für den elektrischen Hinterradantrieb. Dadurch wird die Studie zum permanenten Allradler. Werden alle Kräfte vereint soll der "Qoros 3 Cross Hybrid Concept" in unter sieben Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen. Ein spezifisches Dämpfersystem soll dafür sorgen, dass der China-Crossover auch abseits befestigter Straßen eine gute Figur macht.

>>>Nachlesen: Alle Infos vom Qoros GQ3

Verfügbarkeit
Die Limousine geht Ende des Jahres in den Handel. Sollte sie erfolgreich sein, dürfte die Kombiversion kurze Zeit später folgen. Da auch das SUV auf der gleichen Plattform aufbaut, könnte die Serienfertigung auch hier ziemlich rasch anlaufen. Qoros geht es jedoch bewusst langsam an. Zuerst wird geschaut, wie die Limousine bei den europäischen Kunden ankommt. Mit einem kolportierten Einstiegspreis von rund 15.000 Euro (inkl. umfangreicher Serienausstattung) könnte der Newcomer einige Hersteller ins Grübeln bringen. Für einen durchschlagenden Erfolg in Westeuropa müssen die Chinesen aber auch moderne Diesel-Motoren anbieten.

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Fotos vom Qoros Kombi und Crossover

Das Gesicht mit dem breiten Grill und den schmalen Scheinwerfern kennen wir bereis von der Limousine. Hinter der B-Säule...

...trumpft die Kombi-Version aber mit einem eleganten Rucksack auf. Am Heck stechen...

...vor allem die großen Rückleuchten und die niedrige Ladekante ins Auge. Ein bisschen schimmert aber auch der Volvo V60 durch.

Optisch kann sie mit den hierzulande äußerst erfolgreichen Konkurrenten wie VW Tiguan, Ford Kuga oder Nissan Qashqai locker mithalten. Das Fahrzeug wirkt elegant und robust zugleich.

Die hohe Sitzposition sorgt für eine gute Übersicht. Kurze Überhänge, der angedeutete...

...Unterfahrschutz und ein großer vorderer Lufteinlass sorgen für einen Schuss Dynamik.

Das Cockpit (der Limousine) kann sich ebenfalls sehen lassen. Der große Touchscreen für das Multimedia-System zählt zur Serienausstattung.