Offener Bentley

Das ist das neue Continental GT Cabrio

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Ein gutes Jahr nach dem Coupé folgt nun der Convertible.

Obwohl Bentley das neue Continental GT Coupé, das im August 2017 erstmals präsentiert wurde, parallel mit dem Cabrio (heißt hier Convertible) entwickelt hat, mussten sich Fans der offenen Variante ziemlich lange gedulden. Doch nun hat das Warten ein Ende. Die britische VW-Tochter zeigt auf der Los Angeles Motor Show 2018 (ab 30. November) den neuen Continental GT Convertible (GTC). Da sich die beiden Modelle technisch fast wie eineiige Zwillinge gleichen, liegen die einzigen eklatanten Unterschiede beim Verdeck.

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© Bentley
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Cabrio-Spezialitäten

Und hier haben die Ingenieure tief in die Trickkiste gegriffen. Das völlig neu entwickelte Verdecksystem stellt mit seinem einzigartigen Falt­mechanismus einen deutlichen Fortschritt zum Vorgänger dar. Mit seinem optimierten Verschlusssystem und ausgeklügelten akustischen Maßnahmen soll das Stoffverdeck zu einer Gesamtreduktion des Geräuschpegels um drei Dezibel im Vergleich zum Vorgängermodell bei normaler Reisegeschwindigkeit beitragen Das klingt zwar nicht nach allzu viel, doch im Alltag sind das Welten. Laut Bentley ist das neue Continental GT Cabrio nun genauso leise wie das Coupé der Vorgängergeneration. Das Verdeck kann in 19 Sekunden geöffnet oder geschlossen werden - bis zu einer Geschwindigkeit von 50km/h. Für die von der solventen Kundschaft gewünschte Individualisierung stehen für die "Stoffmütze" sieben unterschiedliche Außenfarben zur Wahl, darunter auch erstmals ein Tweed-Material. Zudem sind für die Innenseite des Verdecks acht Farben verfügbar. Damit man den Viersitzer möglichst oft oben ohne genießen kann, gibt es eine neu konzipierte Nackenheizung (wärmer und leiser als beim Vorgänger). Sie ist elegant in die beheizten Komfortsitze integriert. Effizienz und Luftstrom um die elektrisch einstellbaren Kopfstützen wurden laut Bentley ebenfalls optimiert. Das optische Highlight der neuen Nackenheizung ist eine verchromte, zentral positionierte Lamelle, die über die gesamte Breite der Lüftungsöffnung verläuft. In Kombination mit dem beheizten Lenkrad, der Sitzheizung und den neuen beheizten Armlehnen ist auch an kühleren Tagen für hohen Komfort gesorgt. Ebenfalls nicht zu verachten: Die Karosseriesteifigkeit wurde um 20 Prozent erhöht.

Design

Optisch ist der neue Continental GT Convertible offen wie geschlossen ein Augenschmaus. Das Profil des Cabrios ist länger und niedriger als das des Vorgängermodells, was vor allem der um 13,5 Zentimeter nach vorn verlagerten Position der Vorderräder zu verdanken ist. Dadurch konnten die Motorhaube verlängert und die Nase nach unten gezogen werden. Die gelungene Linienführung des Coupés, die nach hinten zu den athletischen Flanken führt, beherrscht auch hier die Optik. Für die Beleuchtung wird serienmäßig die LED-Matrixtechnologie eingesetzt. Doch das ist noch nicht alles: Die Innenflächen der Rundscheinwerfer sind von geschliffenen Kristallgläsern inspiriert, die das Licht wie ein Diamant einfangen sollen. Das Ergebnis ähnelt tatsächlich einem beleuchteten Edelstein. Auch die Heckleuchten sind mit diesem Kristallglaseffekt ausgestattet. Hier wird dadurch die dreidimensionale Tiefe der Lampen unterstrichen. Die drei verfügbaren Rad-Modelle (21 oder 22 Zoll) können in zehn unterschiedlichen polierten und lackierten Oberflächen gestaltet werden. Der auf den Bentley angepasste P Zero-Reifen verfügt über Pirellis Noise Cancelling System, das die Fahrgeräusche im Innenraum reduziert. Die Cabrio-Kunden können aus einer Palette von 17 Lackfarben wählen. Darüber hinaus ist eine erweiterte Farbauswahl verfügbar – sowie die Möglichkeit, den vollen Wunschfarben-Service für Bentley-Kunden zu nutzen. So kann man sich seinen GTC zum Beispiel auch mit der Farbe des Lieblingsnagellacks der Gattin lackieren lassen.

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Antrieb und Assistenten

Der Rest des neuen Continental GT Cabrios ist weitestgehend aus dem Coupé bekannt. Obwohl die offene Version etwas mehr Gewicht auf die Waage bringt, hat der 6,0-Liter-W12-Motor keinerlei Mühe. Kein Wunder, bei einer Leistung von 635 PS und einem Drehmoment von 900 Nm. Die Kraftübertragung erfolgt per Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe an den heckbetonten Allradantrieb (40:60). So gerüstet, stürmt der offene Zweitürer in gerade einmal 3,8 Sekunden auf 100 km/h und weiter auf eine Höchstgeschwindigkeit von 333 km/h. Damit ist das Cabrio beim Sprint nur eine Zehntelsekunde langsamer als der geschlossene Bruder, dessen Spitze ebenfalls bei 333 km/h liegt. Für eine adäquate Verzögerung sorgt eine riesige Bremsanlage (vorn: 10-Kolben/420mm Scheiben, hinten: 4-Kolben/380mm Scheiben). Der kombinierte Normverbrauch beträgt im neuen WLTP-Zyklus 14 Liter pro 100 km (NEFZ: 12,4 l/100km). Bei den Assistenzsystemen kann sich Bentley im Konzernregal austoben. Das Angebot reicht dabei vom Notbremsassistent mit Fußgängererkennung bis hin zum teilautonomen Fahren im Stop-and-Go-Verkehr. Über den Fahreigenschafts-Regler in der Mittelkonsole lassen sich drei voreingestellte Profile aktivieren: Sport, „B“entley (normal) und Comfort. Unter der vierten Einstellung namens Custom lassen sich die Parameter nach den persönlichen Wünschen konfigurieren. Beeinflusst werden unter anderem die Gaspedalkennlinie, die Dämpfer der neuen Dreikammern-Luftfederung, die Lenkung, das ESP und die Kraftverteilung des Allradantriebs. Ein Teil des Bordnetzes läuft – wie im  Bentayga  und Porsche  Cayenne  - mit 48 Volt. Nur so können die aufwendigen Stabilisierungssysteme mit ausreichend Energie versorgt werden. Dynamic Ride inklusive Anti-Roll-System ist serienmäßig mit an Bord.

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Innenraum

Im Interieur haben die Designer einen großen Wert darauf gelegt, einen stimmigen Mix aus moderner Technologie und klassischem Design hinzubekommen. So sollen sowohl junge wie auch ältere Kunden zufriedengestellt werden. Und diese schwierige Aufgabe scheint ihnen perfekt gelungen zu sein. Im gesamten Interieur dominieren edelste Materialien wie Leder-, Metall- und Holz-Oberflächen. Auf Wunsch kann man sogar den großen, hochauflösenden 12,3 Zoll Touchscreen, der oben in die Mittelkonsole integriert ist, verstecken. Hierfür hat Bentley eine Funktion namens Rotating Display entwickelt:  Auf Knopfdruck in der Mittelkonsole zieht sich der frei konfigurierbare 12,3-Zoll-Bildschirm ein paar Millimeter in den Armaturenträger zurück, dreht sich um 120 Grad und fährt wieder in seine Ursprungsposition. Nun blicken die Augen der verdutzten Passagiere auf drei analoge Rundinstrumente (Außentemperaturanzeige, Kompass und Race Timer). Wem das noch immer zu viel des Guten ist, drückt einfach noch einmal auf den Knopf und das Display dreht sich um weitere 120 Grad. Dann ist nur noch eine edle Holzverkleidung zu sehen.

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Beim Kombiinstrument gibt es eine solche Option nicht. Hier blickt man stets auf volldigitalisierte Anzeigen. Bentley hat die hochauflösenden Anzeigen jedoch so gestaltet, dass sie zumindest den klassischen Look nachahmen. Aber auch nur so lange, bis sich der Fahrer z.B. eine große Navigationskarte einblenden lässt. Darüber hinaus gibt es ein Head-up-Display, das alle fahrrelevanten Infos in die Frontscheibe projiziert. Apple CarPlay, Online-Suche über Google, Echtzeit-Verkehrsmeldungen oder Private eCall mit Zugriff auf Notfalldienste sind ebenfalls mit an Bord. Ansonsten herrscht im Innenraum Noblesse pur. Selbst im Fond geht es für zwei Erwachsene halbwegs geräumig zu. Lediglich der Zustieg nach hinten gestaltet sich aufgrund der fehlenden Türen etwas mühsam. Bei geöffnetem Verdeck wird diese Prozedur jedoch deutlich erleichtert. Wem die Luxuseinrichtung von der Stange, die ohnehin zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten (Lackierungen, Ledersorten, Materialien, Felgen, etc.) bietet, nicht reicht, kann sich seinen Continental auch gemeinsam mit der hauseigenen Luxus-Abteilung Mulliner konfigurieren. Hier wird so gut wie jeder Wunsch erfüllt.

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Verfügbarkeit

Laut Bentley kommt der neue Continental GT Convertible passend zum Start der Cabrio-Saison 2019 in den Handel. Die Markteinführung erfolgt also im kommenden Frühjahr. Los geht es ab exakt 298.000 Euro. Das Coupé kostet hierzulande mindestens 259.635 Euro. 

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