Drei-Meter-Käsehoch

Toyotas neuer Kleinstwagen iQ

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Präsentation des Toyota iQ: Japan-Winzling kommt im März 2009 ab 13.500 Euro in den österreichischen Handel.

Vor fünf Jahren hat Toyota mit der Entwicklung des IQ begonnen. Wie sehr sie damit ins Schwarze treffen, wie zeitgeistig sie unterwegs sind, das hätte sich anno dazumal wohl niemand gedacht. Vor einem halben Jahrzehnt feierten SUVs noch fröhliche Urstände. Dass weltwirschaftskrisenbedingt einmal die Hoffnung des größten Autoproduzenten auf einem Stadt-Floh lastet, war nicht Gegenstand noch so kühner Träume.

Angriffsziel: Smart
Der Smart ist es, dem Toyota mit dem iQ ordentlich ans Zeug flicken will. Freilich, der Smart ist in seiner an die Spitze getriebenen Miniaturisierung weiterhin outstanding. Den Anspruch eines vollwertigen Autos erfüllt der iQ allerdings besser, wie sich auf den ersten Testkilometern eindrucksvoll gezeigt hat.

Da ist  zum einen das Raummanagement: 3 + 1 Personen haben im iQ platz. Soll heißen: drei Erwachsene und ein Kind. Das asymmetrische Armaturenbrett und das Fehlen eines Handschuhfachs ermöglicht es dem Beifahrer, weit nach vorne zu rücken, was hinter diesem doch sehr generösen Platzverhältnisse zeitigt. Hinter dem Fahrer findet besagtes Kind gutes Auslangen.

Rückendeckung
Dass der Kopf der Fondpassagiere nur eine Haaresbreite vom Heckfenster entfernt ist, lässt eingedenk eines Auffahrunfalls ein mulmiges Gefühl aufkommen. Potenziellen Gefahren sollen hier die großen Kopfstützen und die Heckfenster-Airbags entgegenwirken. Der 32-Liter-„Kofferraum“ ist nicht mehr als ein Ersatz für das vorne abhanden gekommene Handschuhfach.

Toyotas neuer Kleinstwagen iQ
© oe24


Fährt wie ein großer
Am Steuer des Zwutschgerls ist schnell vergessen, dass man sich in einem knapp unter drei Meter kurzem Auto befindet. Der lange Radstand  (2 Meter) und die breite Spur (1,5 Meter) vermitteln eine Standfestigkeit, die man sonst nur von Autos ein bis zwei Klassen darüber gewohnt ist. Wenn im Überschwang dann doch mal zu hurtig ums Eck gewieselt wird, greift das Stabilitätsprogramm (Serie) ein.

Große Augen auch auf der Autobahn: Der iQ bahnt sich seinen Weg souverän. Längere Strecken sind keine angsteinflößende Unternehmung. Sowohl der 1.0-l-Dreizylinder-Benziner mit 68 PS als auch der um 22 PS stärkere 1,4-l-Diesel treiben den rund 900 Kilo leichten iQ proper voran. Vor allem der Diesel macht in Kombination mit seinem manuellen 6-Gang-Getriebe gute Figur. Viel mehr als fünf Liter verbraucht keiner der Motoren.
Innerstädtisch ist der Benziner die bessere Wahl, da mit sequenzieller Automatik (Multidrive) zu haben. Das weich schaltende Getriebe verschlechtert zwar die Agilität, entspannt im urbanen Gewühl aber ungemein.

Kein Billig-Auto
Der Preis ab 13.500 Euro (ab März ’09) ist kein Schnäppchen. Die recht komplette Ausstattung (Klima, Multiinfodisplay, 9 Airbags) gepaart mit hypermodernem Image, guter Verarbeitung und erwachsener Fahrkultur rechtfertigen die im Vergleich hohen Anschaffungskosten.
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