Hybrid-Sportwagen "LaFerrari" leistet beeindruckende 963 PS.
Wie an dieser Stelle angekündigt, stellt Ferrari im Rahmen des Genfer Autosalons 2013 (7. bis 17. März) den Enzo-Nachfolger
vor. Und am ersten Fachbesuchertag war es nun so weit: Der "LaFerrari" (F150) hat offiziell das Licht der Welt erblickt. Die rote Flunder stellt den Anspruch auf den besten Sportwagen der Welt und beeindruckt mit Optik und (Formel 1-)Technik gleichermaßen.
Zahlreiche technische Finessen Beim neuen Flaggschiff haben die Ferrari-Ingenieure natürlich tief in die Trickkiste gegriffen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der LaFerrari eilt von Superlativ zu Superlativ. So verfügt er etwa dank flexiblen Frontsplittern, Spoilern und Diffusor über eine variable Aerodynamik, die nur dann für Abtrieb sorgt, wenn dieser auch benötigt wird. Hinzu kommen penibel designte Lufteinlässe, Luftleitkanäle und Luftausströmer, die im selben Windkanal getestet wurden, in dem auch die Formel 1 Boliden entstehen. Ein weiteres Gustostückerl ist das in Schwarz abgesetzte Monocoque, das gleichzeitig die Fahrgastzelle bildet.
Angesichts der Leistungsdaten ist nicht schwer zu erahnen, dass der neue Top-Ferrari losstürmt, wie von der Tarantel gestochen. Für den Standardsprint von 0 auf 100 km/h braucht...
Am Lenkrad gibt es neben Knöpfen für Blinker, Licht und Motorstart auch das berühmte "Manettino", mit dem sich die unterschiedlichen Fahrmodi einstellen lassen.
Niki Lauda und Ferrari-Boss Luca di Montezemolo waren bei der Präsentation in Genf live mit dabei.
Fotos: Ferrari LaFerrari mit 963 PS
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Ausgefeilter Hybrid-Antrieb Herzstück eines jeden Supersportwagens ist aber natürlich der Antrieb. Und hier setzt Ferrari erstmals auf ein Hybridsystem. So wird dem 800 PS starken 6,3-Liter großen Zwölfzylinder von einem Elektromotor unter die Arme gegriffen, der direkt mit dem Doppelkupplungs-Getriebe verbunden ist. Der Benziner schafft ohne Aufladung eine Literleistung von unglaublichen 128 PS - neuer Rekord. Abgeregelt wird erst bei 9.250 Umdrehungen pro Minute. Und dann kommt noch der Elektromotor mit 163 PS (120 kW) dazu. Die Systemleistung liegt mit 963 PS nur knapp unter der 1.000 PS-Marke. Als wäre das noch nicht genug, besitzt der LaFerrari einen weiteren E-Motor, der nur dazu dient, die Nebenaggregate anzutreiben. Das "Hy-Kers" genannte Hybrid-System basiert ebenfalls auf dem aus der Formel 1 bekannten System. Die Technik sorgt nicht nur für atemberaubenden Vortrieb, sondern reduziert auch den Verbrauch. Die Italiener geben einen CO2-Ausstoß von 330 g/km an (13,9l/100km). Für ein Auto, das fast 1.000 PS leistet ein unglaublicher Wert. Im realen Fahrbetrieb dürfte der Normverbrauch jedoch kaum erreichbar sein.
Im Normalfall werden die rund 60 kg schweren Akkus über Rekuperation beim Bremsen aufgeladen. Darüber hinaus werden die Batterien auch dann geladen, wenn der V12 zu viel Kraft produziert. Das kann etwa bei Kurvenfahrten der Fall sein. Bei vollem Leistungseinsatz setzt der Elektromotor die gespeicherte Energie in Vortrieb um. Dann profitiert der LaFerrari beim Beschleunigen von einer Boost-Funktion.
Fahrleistungen Angesichts dieser Daten ist nicht schwer zu erahnen, dass der neue Top-Ferrari losstürmt, wie von der Tarantel gestochen. Für den Standardsprint von 0 auf 100 km/h braucht der Bolide keine drei Sekunden. Nach nicht einmal sieben Sekunden stehen bereits 200 km/h auf dem Tacho; Schluss ist erst bei 350 Sachen. Viel wichtiger ist den Entwicklern jedoch die Rennstrecken-Performance. Und diese hat es in sich: Auf der hauseigenen Rennstrecke in Fiorano bleibt der LaFerrari unter 1:20 Minuten. Damit unterbietet er den Enzo um fünf und den F12 Berlinetta
um drei Sekunden. Das sind Welten. Hier machen sich die ausgeklügelte Aerodynamik und der Einsatz von Leichtbau-Materialien voll bezahlt. Hinzu kommt ein Fahrwerk, durch das der LaFerrari fast wie ein Gecko am Asphalt klebt.
Die Sitzposition wird bei jedem Kunden individuell angepasst. Im LaFerrari sitzt man nur ganz knapp über dem Boden. Während der Sportsitz fix montiert ist, lassen sich Pedalerie und Lenkrad verstellen. Die Sitzposition erinnert an einen Formel 1-Boliden. Kein Wunder, schließlich waren Fernando Alonso und Felippe Massa in die komplette Entwicklung des neuen Flaggschiffs miteinbezogen. Sie führten auch die Abstimmungsfahrten durch.
Konkurrenz In Genf warten bereits die passenden Konkurrenten. McLaren hat den 916 PS starken Hybrid-Sportler P1 präsentiert und Lamborghini kontert mit dem 750 PS starken Veneno. Ende des Jahres kommt dann noch Porsches Hybrid-Sportler 918 Spyder
hinzu. Dieser kostet hierzulande 776.800 Euro und ist auf 718 Einheiten limitiert. Über den Preis des LaFerrari gibt es noch keine Angaben. Er wird aber wahrscheinlich ohnehin nur an Kunden verkauft, die schon einen Enzo oder F50 in der Garage stehen haben. Insgesamt werden 499 Exemplare gebaut. Interessenten weden wohl mit rund einer Million Euro rechnen müssen.
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Im P1 sorgt ein Hybrid-System für Vortrieb. Der 3,8l-V8 leistet 737 PS und stellt ein Drehmoment von 720 Newtonmetern zur Verfügung. Der Elektromotor...
Im oberen Bereich des Armaturen-Displays gibt es eine Reihe von Leuchtanzeigen, die je nach Drehzahl erst grün, dann rot und zuletzt blau leuchten. Diese fungieren wie in einem Formel 1 Auto als Schaltanzeige.
Cockpit, Dachhimmel und Teile der Sitze sind mit sogenannter "CarbonSkin" bezogen. Gelbe Instrumente, rote Kontrastnähte und eine Mittelkonsole die an einen Düsenjet erinnert, setzen weiter Akzente.
Porsches neuer Überflieger 918 Spyder ist auf der Straße angekommen: Mit der Fertigstellung der ersten Prototypen treibt der Hersteller die Fahr-Erprobung des Supersportwagens voran.
Insgesamt liegt die Systemleistung bei knapp über 770 PS. Dennoch verspricht Porsche einen Verbrauch, der im Bereich von drei Liter auf 100 Kilometer lieben soll.