Neuer Top-Gegner

Byton greift Tesla, Audi & BMW an

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Herausforderer setzt auf Kernteam aus Ex-BMW-Managern.

Nach  Nio ,   Lynk & Co  (gehört zur Volvo-Mutter Geely) und  Qoros  fordert ein weiterer in China angesiedelter neuer Autohersteller mit einem Kernteam aus Ex-BMW-Managern die großen deutschen Marken und  Tesla  heraus. Die Firma Byton stellte im Vorfeld der Technik-Messe CES in Las Vegas (9. bis 12. Jänner) erstmals einen Prototypen ihres Elektro-SUV vor (Bild oben). "Unsere Wettbewerber sehen wir bei den großen deutschen Premium-Herstellern  MercedesBMW  und  Audi ", betonte Byton-Chef Carsten Breitfeld, der bei BMW federführend am Elektro-Sportwagen  i8  gearbeitet hat. 

Ein Markenzeichen des Wagens ist ein großer gebogener Touchscreen im Cockpit, der praktisch von Tür zu Tür geht. Außen gibt es keinerlei Überraschungen. Hier setzt das international aufgestellte Unternehmen auf einen klassischen SUV-Look mit ausgewogenen Proportionen. Die schmalen Scheinwerfer erinnern etwas an den DS8 Crossback. Am Heck gibt es ein markantes, extrem schmales Leuchtenband, das jenem des neuen Porsche Cayenne ähnelt. Ansonsten wirkt die seriennahe Studie aber sehr eigenständig.

Byton greift Tesla, Audi & BMW an
© Byton
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Riesen Screens und Alexa

Das Auto werde "genauso intuitiv zu bedienen sein, wie jedes andere smarte Gerät", versprach Breitfeld bei der Vorstellung des Wagens in Las Vegas. Zusätzlich zu dem großen Touchscreen mit Abmessungen von 1,24 Metern mal 25 Zentimeter soll es auch einen weiteren kleinen direkt im Lenkrad geben. Als Sprachassistent wird Alexa von Amazon integriert. Das Auto identifiziert den Fahrer über Gesichtserkennung. Dadurch sollen auch die Einstellungen unter anderem mithilfe künstlicher Intelligenz personalisiert werden.

"In der Vergangenheit war Ihr Auto schon veraltet, als sie sich das nächste Telefon gekauft haben", sagte Breitfeld. Jetzt sei das Auto nicht nur für Software-Updates, sondern auch für einen Austausch von Sensoren vorbereitet. Bytons SUV solle das fortschrittlichste Auto auf dem Markt 2019 werden, legte Breitfeld die Latte hoch.

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400 km Reichweite zum Kampfpreis

Der Wagen soll in der Standard-Ausführung eine Reichweite von 400 Kilometern mit einer Batterieladung haben, in einer Version mit größeren Akkus soll sie bis 520 Kilometer gehen. Je nach Ausführung wird der Byton entweder von einem Elektromotor an der Hinterachse oder je einem E-Aggregat an beiden Achsen angetrieben. Der Hecktriebler leistet 200 kW und 400 Nm, während es die Allradversion auf 300 kW und 710 Nm Drehmoment bringt. Den Antriebsstrang und die Akkuzellen kauft Byton zu, entwickelt aber die Batteriepacks selbst, weil das eine Schlüsseltechnologie für das Geschäft sei. Mit diesen Werten hat die Firma wohl auch das Tesla  Model X  im Visier, ist aber deutlich günstiger als der amerikanische E-SUV-Pionier. Exakte Leistungsdaten gibt es aber noch nicht.

Der Preis soll bei 45.000 Dollar (37.360 Euro) liegen. Byton will sein erstes Modell zunächst Ende 2019 in China auf den Markt bringen. 2020 will Byton damit in die USA gehen - und in der zweiten Jahreshälfte dann auch nach Europa.

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Autonomes Fahren

Ende 2020 oder Anfang 2021 will Byton auch das autonome Fahren in bestimmten Szenarien anbieten (Level 4 von 5 nach gängiger Klassifikation). Die Technik dafür soll von einem Partner kommen. "Wir wollen ein Integrator von Technologie sein", statt sie selber zu entwickeln, sagte Breitfeld. Der Name des Partners solle in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden.

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