"e-Legend" im Stile des 504 Coupés

Coole Peugeot-Studie im Musclecar-Look

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Das Konzeptfahrzeug setzt auf Elektroantrieb und innovative Features.

Spätestens mit dem aktuellen 508 und 508 SW hat Peugeot endgültig zu seiner eleganten Formensprache des vergangenen Jahrhunderts zurückgefunden. Auf dem Pariser Autosalon 2018 (4. bis 14. Oktober) präsentieren die Franzosen jedoch eine Studie, die auf den ersten Blick an amerikanische Musclecars erinnert. Das Design würde auch einem Dodge  Challenger  gut stehen. Auf den zweiten Blick wird jedoch klar, dass Peugeot mit dem „e-Legend Concept“ an ein historisches Vorbild aus dem eigenen Haus erinnern will. Das Konzeptfahrzeug gilt nämlich als Hommage an das legendäre 504 Coupé (siehe auch Diashow oben). Nach dem „Instinct Concept“ (IC) vom Genfer Autosalon 2017 ist das bereits die zweite zukunftsweisende Studie der Marke binnen eineinhalb Jahren.

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© PSA
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Design und Abmessungen

Bis auf die Retro-Optik hat der e-Legend aber rein gar nichts mit der Vergangenheit zu tun. Die 4,65 Meter lange, 1,93 Meter breite und 1,37 Meter hohe Studie ist nämlich mit zahlreichen technischen Innovationen bestückt. Zudem verfügt sie über einen reinen Elektroantrieb. Mit den aktuellen Peugeot-Modellen hat der e-Legend optisch wenig zu tun. Lediglich die Frontpartie nimmt die für die Löwenmarke typische Lichtsignatur mit den bekannten drei „Krallen“ und den zwei doppelten Modulen auf. Die Kühlergrillblende ist von den vorderen Kotflügeln eingefasst. In Anlehnung an historische Stoßstangen aus verchromtem Edelstahl unterteilt ein Träger aus schwarzem Aluminium den Grill in zwei Bereiche. Die Silhouette wirkt äußerst filigran und lässt das 504 Coupé deutlich durchschimmern. Große Fensterflächen, kantige Linien sowie dünne A- und C-Säulen sorgen für den Retro-Effekt. Hinzu kommen stimmige Proportionen (Radstand: 2,69 Meter) und große 19-Zöller. Im unteren Bereich des Heckfensters ist ein Bildschirm angebracht, über den Fahrer und Mitfahrer von außen mit einem persönlichen Willkommensgruß empfangen und schon vor der Fahrt über den Ladezustand der Batterie informiert werden. Auch die berührungsempfindliche sensorgesteuerte Türöffnung ist im Heckfenster platziert. Am Heck gibt es ebenfalls eine Lichtsignatur in „Krallen“-Optik. Sie ist zudem dreidimensional ausgeführt. Die dritte Bremsleuchte erstreckt sich über die gesamte Breite des Heckfensters und passt damit gut zu den zwei breiten schwarzen Blenden im Kofferraumdeckel und der Schürze. Die Lackierung mit Schattierungen markiert ebenfalls ein Highlight. Je nach Außenlicht erscheint sie in spiegelndem Chrom, oder in Bronze mit glattem Metall-Effekt.

Innenraum

Im betont hell gestalteten Interieur kommt ein Materialmix aus Holz, Seidensamt und Metall zum Einsatz. Die blauen Sitzbezüge sind ein echter Hingucker. Auch hier treffen also Geschichte und Zukunft zusammen. Apropos Zukunft: Die digitalen Elemente und auch die digitale Interpretation echter Materialien sind über den gesamten Innenraum verteilt. Die wie Bronze oder Holz aussehenden Linien laufen auf 16 Bildschirmen verschiedener Größen zusammen: Ein gewölbter 49-Zoll-Bildschirm befindet sich unter der Klangleiste, je ein 29-Zoll-Bildschirm befindet sich in den Türen und 12-Zoll-Bildschirme in den Sonnenblenden. Die Farben passen sich dabei dem gewählten Fahrmodus an. Das sogenannte Responsive i-Cockpit ist die nächste Ausbaustufe des i-Cockpits aus dem aktuellen 508. Peugeot vertraut auch in der Studie auf höher ins Blickfeld gerichtete Instrumente und ein sehr kompaktes Lenkrad. Die Mittelkonsole ermöglicht den Zugang zu den wichtigen Fahrfunktionen, ein Drehregler und ein 6-Zoll-Touchscreen übernehmen diese Aufgabe. Links vom Lenkrad stehen Kippschalter (sogenannte Toggle Switches) bereit. Sie können in Abhängigkeit mit dem Fahrmodus konfiguriert werden. Viele Funktionen lassen sich auch per Sprache steuern. Im e-Legend ist bereits die gemeinsam  mit Soundhound entwickelte persönliche Assistenten mit künstlicher Intelligenz  mit an Bord. Ab 2020 kommt die smarte Helferin in alle Marken und Modelle der PSA-Gruppe (inklusive Opel).

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Elektrisch

Dem Zeitgeist entsprechend fährt der e-Legend rein elektrisch. Sein Elektroantrieb mit 100 kWh-Batterien erzielt ein Drehmoment von 800 Nm. Die Leistung von 340 kW wird an alle vier Räder übertragen. So gerüstet, beschleunigt die Studie von 0 auf 100 km/h in weniger als vier Sekunden und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 220 km/h. Die Reichweite gibt Peugeot mit 600 Kilometer nach WLTP-Norm an. Dank kabellosem Schnellladesystem soll die Batterie innerhalb von 25 Minuten auf eine Reichweite von 500 Kilometern aufgeladen werden können. Bis ein derartiger Elektroantrieb in Serie geht, dürften aber noch einige Jahre vergehen.

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Auf Wunsch voll autonom

Gleiches gilt wohl auch für das autonome Fahren, das der e-Legend laut seinen Entwicklern ebenfalls drauf hat. Konkret stehen in der Studie vier Fahrmodi zur Verfügung, zwei davon („Soft“ und „Sharp“) sind autonom. Hier ziehen sich sogar Lenkrad und Pedalerie vollkommen zurück. Bei „Soft“ steht der Komfort im Vordergrund - nur die wichtigsten Informationen werden auf den digitalen Bildschirmen angezeigt. Im Modus „Sharp“ stehen hingegen spezielle Einstellungen (volle Vernetzung der Insassen) und Fahrdynamik im Vordergrund. Die manuellen Modi, bei denen der Fahrer selbst ans Steuer darf, heißen „Legend“ und „Boost“. Ersterer ist zum Cruisen gedacht. Hier erinnern die drei digitalen Instrumente an das 504 Coupé. Sogar die damals legendäre Holzverarbeitung der Instrumente wird nun digital auf den verschiedenen Bildschirmen angezeigt. Wer hingegen den „Boost“-Modus aktiviert, kann es ordentlich krachen lassen. Hier kommen die dynamischen Fahreigenschaften des potenten E-Antriebs voll zur Geltung und die Navigation wird auf einen einzigen großen Bildschirm projiziert.

>>>Nachlesen:  Neuer Peugeot 508 im Fahrbericht

Fazit

Mit dem e-Legend gibt Peugeot einen Ausblick auf die Technik der Zukunft und liefert gleichzeitig eine Hommage an eine Legende der eigenen Marke. Elektromobilität und autonomes Fahren werden immer wichtiger. Die Franzosen wollen zeigen, dass sie in diesen Bereichen ihre Hausaufgaben erledigt haben. Funktionen wie volle Vernetzung und intelligente Sprachsteuerung sind mittlerweile bei vielen Herstellern bereits erhältlich. Auch hier will die PSA-Gruppe ganz vorne mitspielen.

>>>Nachlesen:  PSA kündigt besten Sprachassistenten an

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