Fiat spaltet sich in zwei Hälften

Italiener starten Abspaltung des Autogeschäfts

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Der traditionsreiche italienische Autokonzern wird in zwei Hälften zerschlagen. Damit sollen die Chancen am Weltmarkt erhöht werden.

Fiat hat die ersten Schritte unternommen, um sich selbst in zwei Hälften zu zerschlagen. Der Lkw-Hersteller Iveco sowie der Land- und Baumaschinenbauer Case New Holland (CNH) und der Bereich FPT Industrial & Marine werden vom Restkonzern abgespalten. Ab Oktober werden die Firmenteile unter dem Namen "Fiat Industrial" an der Mailänder Börse notiert. Damit trennt Fiat die Autosparte, die rund 56 Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet, vom Rest des Konzerns.

Vorgang soll bessere Chancen bieten
Bei der Aufspaltung soll jeder Aktionär der heutigen Fiat-Gruppe pro Anteilschein auch je eine Aktie von Fiat Industrial erhalten. Beide Unternehmen werden laut Fiat-Chef Sergio Marchionne als unabhängige Gesellschaften bessere Chancen auf dem Weltmarkt haben. Der Fiat-Konzern sei lange Zeit ein Konglomerat gewesen, das mit allen Arten von motorisierten Gefährten zu tun gehabt habe, doch nun gebe es keinen Grund, diese verschiedenen Bereiche zusammenzuhalten.

"Zwei Sektoren, die von der finanziellen und industriellen Logik her anders arbeiten, sollen getrennt agieren", sagte Marchionne. Die Trennung sei möglich geworden, weil das Autogeschäft von Fiat nun die einzigartige Chance habe, in der Zusammenarbeit mit Chrysler zu einem starken Protagonisten auf dem Automarkt heranzuwachsen, sagte Marchionne. Die Pkw-Sparte sei erheblich kapitalintensiver.

Jahrelanges Ringen
Der Schritt war in Turin seit Jahren diskutiert worden. Analysten hatten stets beklagt, dass der Konzern an der Börse unter Wert gehandelt werde. Sie begründeten das auch damit, dass das zyklische Pkw-Geschäft den Titel drückt. Auf sich allein gestellt könnte etwa CNH weit höher bewertet werden.  
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