Serienversion des "e" ist da

Hondas Elektro-Flitzer kommt in zwei Versionen

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Japaner bieten ihren elektrischen Kleinwagen in zwei Leistungsstufen an.

Auf der IAA in Frankfurt (Publikumstage 12. bis 22. September 2019) feiert der  Honda e  seine Weltpremiere. Wenige Tage vor dem Start der Automesse haben die Japaner nun die ersten vier Fotos (weißes Auto) sowie die exakten Daten der Serienversion des elektrischen Kleinwagens veröffentlicht. Da es in den letzten Wochen bereits viele Informationen, Bilder und Videos von seriennahen Prototypen (gelbes Auto) gab, bleiben Überraschungen aus. Die einzige Unbekannte waren eigentlich die exakten technischen Daten des Antriebsstrangs. Doch auch diesbezüglich herrscht nun Klarheit.

Hondas Elektro-Flitzer kommt in zwei Versionen
© Honda
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Honda e kommt in zwei Versionen

Der 3,89 m lange, 1,75 m breite und 1,51 m hohe Honda e ist mit einem Elektromotor in zwei Versionen verfügbar – mit 100 kW (136 PS) oder 113 kW (154 PS). Das ab der ersten Umdrehung verfügbare Drehmoment liegt jeweils bei 315 Nm. Die 35,5 kWh Batterie ist laut Honda eine der kompaktesten in dieser Klasse und soll eine Praxisreichweite von bis zu 220 km bieten. Das sollte für die beiden Haupteinsatzgebiete - Stadt- und Pendlerverkehr – allemal ausreichen. Andere elektrische Kleinwagen kommen jedoch weiter. Positiv: Die Schnellladefunktion ermöglicht eine Wiederaufladung von 80 Prozent innerhalb von rund 30 Minuten. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8,3 bzw. 9,0 Sekunden macht der erste rein elektrische Honda auch bei Ampelstarts eine gute Figur. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 145 km/h elektronische abgereglt.

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Handling

Bei der Fahrdynamik haben sich die Ingenieure ebenfalls ordentlich ins Zeug gelegt. Die Batterie ist weit unten und mittig platziert - der Schwerpunkt des „e“ liegt damit nur etwa 50 cm über dem Boden. In Kombination mit einer Gewichtsverteilung von 50:50, einer breiten Spur, der McPherson Einzelradaufhängung und den kurzen Überhängen soll trotz des Leergewichts von 1.513 kg ein ausgesprochen agiles Handling möglich sein. Sobald der serienmäßige „Sport Mode“ aktiviert wird, gibt es zudem ein schnelleres Ansprechverhalten und eine bessere Beschleunigung. Da der Antrieb des Elektromotors über die Hinterräder erfolgt, gibt es auch keine Ströreinflüsse in der Lenkung. Zudem wirkt sich dieses Layout auch positiv auf den Wendekreis aus. Diesen gibt  Honda  mit rund 8,6 Metern an.

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Ein-Pedal-Steuerung

Wie die meisten neuen Elektroautos ist auch der „e“ mit einem Einzelpedalsteuerung ausgestattet. Diese ermöglicht dem Fahrer, den Cityflitzer nur mit dem Gas- bzw. Fahrpedal sowohl zu beschleunigen als auch zu verlangsamen. Wird das Gaspedal betätigt, beschleunigt das Fahrzeug wie gewohnt; wird es losgelassen, verlangsamt die automatische regenerative Bremsung den „e“ bis zum Stillstand. Die Einzelpedalsteuerung erhöht natürlich auch die Reichweite. Vor allem in der Stadt lassen sich so einige Kilometer dazu gewinnen.

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Design

Die Serienversion des Nippon-Mini wirkt auf den ersten Blick ziemlich knuffig und erinnert etwas an die erste Generation des Civc. Bei der Entwicklung standen die Funktionalität und Zweckmäßigkeit im Fokus. Dementsprechend schlicht fällt die Optik aus. Dennoch wirkt der kleine Elektroflitzer sehr modern. Mit den runden Scheinwerfern vermittelt er einen freundlichen Eindruck. Vorne und hinten stechen die schwarzen konkav geformten Paneele ins Auge. Schmale Säulen und die umlaufende Panorama-Windschutzscheibe sorgen für einen hervorragenden Rundumblick. Kurze Überhänge, eine breite Spur, große Räder und ausgestellte Radhäuser verleihen dem Auto eine sportliche Note. Die vier Türen sind konventionell angeschlagen und werden über ausklappbare Türgriffe geöffnet. Zum Entern des Fonds sind also keinerlei Verrenkungen nötig. Ein Camera Mirror System (siehe unten) ersetzt die herkömmlichen Seitenspiegel. Der Ladeanschluss befindet sich in der Mitte der Motorhaube und ist mit einem LED-Licht ausgestattet, das dem Fahrer den aktuellen Ladestatus anzeigt.

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Innenraum mit Hightech-Cockpit

Der für die Größe ziemlich großzügige Innenraum ist ein absoluter Hingucker. Honda zeigt mit dem „e“, dass in einem unter vier Meter kurzen Auto viele große Displays untergebracht werden können. Die beiden vorderen Passagiere blicken auf ein individuell anpassbares Dual-Screen-Display, das über die gesamte Cockpit-Breite reicht und per Touchbedienung gesteuert wird. Alles ist voll vernetzt und das Angebot an digitalen Diensten soll extrem umfassend ausfallen. Dennoch versprechen die Japaner eine einfache, intuitive Bedienung und eine übersichtliche Menü-Struktur. Auf den beiden äußeren Monitoren werden die Bilder der Außenspiegelkameras angezeigt. In der Mitte wird beim Rückwärtsfahren das Bild der Rückfahrkamera eingeblendet. Analoge Anzeigen gibt es nicht mehr. Dank des platzsparenden Elektroantriebs sollen in dem Nippon-Knirps vier Erwachsene ausreichend Platz vorfinden. Und der durchgängig gestaltete Fahrzeugboden im Front- und Heckbereich dürfte ebenfalls zu einem guten Raumgefühl beitragen. Das Kofferraumvolumen kann von eher dürftigen 171 Liter auf bis zu 861 Liter erweitert werden.

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„OK Honda“

So können die Fahrer Konnektivitätsdienste und -anwendungen auch  mittels Sprachsteuerung  über den völlig neuen Honda Personal Assistant anwählen. Ähnliche Systeme kennen wir bereits von Mercedes („Hey Mercedes") und BMW (Name frei wählbar). Bei den Japanern wird der auf künstlicher Intelligenz basierende Helfer mit dem Befehl „OK Honda“ aktiviert. Danach folgt die jeweilige Frage bzw. Anweisung. Laut Honda kommt der persönliche Assistent auch mit Kontextinformationen und natürlichen Unterhaltungen klar. Man muss also  keine vordefinierten Befehle wie bei vielen anderen Sprachsteuerungen aufsagen. Bei Mercedes funktioniert das im MBUX-Infotainment integrierte System jedenfalls hervorragend. Hoffentlich ist die Technologie bei Honda ähnlich schlau.

In einem Punkt gehen die Japaner sogar noch einen Schritt weiter. Dem Honda Personal Assistant ist es dank maschinellem Lernen nämlich möglich, die Stimme des jeweiligen „Sprechers“ mit der Zeit immer genauer zu erfassen. So soll er diesem immer konkretere Antworten geben können. Der digitale Helfer kann also unterschiedliche Insassen bzw. Fahrer erkennen und sich genau auf deren Vorlieben einstellen.

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Smartphone-Integration

Abseits des persönlichen Assistenten ist der Honda e ebenfalls bestens vernetzt. Das Angebot der vorinstallierten Apps kann mittels einer Smartphone-Spiegelung über Apple CarPlay oder Android Auto erweitert werden. So lassen sich Social Media-Inhalte, Musik oder andere Internet-Dienste über die Dual-Touchscreens anzeigen. Im geparkten Zustand – oder während des Ladevorgangs – haben die Passagiere die Möglichkeit, Video-Inhalte abzuspielen und über den WLAN-Hotspot mit ihren Handys oder Tablets im Internet zu surfen.

Fernzugriff per App

Besitzer des City-Stromers können über eine Smartphone-App auch fernab des Fahrzeug mit diesem in Verbindung bleiben. So gibt u.a. einen Fernzugriff auf Ladefunktionen und Klimasteuerung, Informationen zum Fahrzeugstatus sowie Standortüberwachung. Batteriestand- und Reichweite können ebenfalls abgefragt werden. Außerdem können Navigationssuchergebnisse über das Smartphone an das Fahrzeug gesendet werden. Zudem bietet der Honda e einen digitalen Schlüssel, welcher über eine entsprechende App das Fahrzeug aufschließen und wieder verriegeln kann.

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Kameras statt Außenspiegel

Ende Mai hat Honda bereits bestätigt, dass die beim „e Prototype“ installierten Kameras statt Außenspiegel bei der Serienversion serienmäßig mit an Bord sein werden. Bei dem Hersteller hört die Technologie auf die Bezeichnung Side Camera Mirror System. Honda verspricht sich dadurch Vorteile beim Design, der Sicherheit und der Aerodynamik. Bei dem System werden die konventionellen Seitenspiegel durch kompakte Kameras, welche die Bilder in Echtzeit auf zwei 6-Zoll-Monitore im Fahrzeuginnenraum übertragen, ersetzt. Die Monitore sind außen auf beiden Seiten des Armaturenbretts positioniert. So soll der Blick in den „Rückspiegel“ fast wie gewohnt funktionieren. Die Helligkeitsstufen der Displays passen sich automatisch an die vorherrschenden Lichtbedingungen an. Reflexionen oder Blendungen soll es nicht geben.

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Optik

Die versprochenen Styling-Vorteile kann man Honda nicht absprechen. Der „e“ sieht mit seinen reduzierten Formen schon von Haus aus ziemlich cool aus. Da passt die neue Kameratechnologie bestens ins Bild. Sie fügt sich perfekt in das Design mit den schlanken A-Säulen sowie den ausfahrbaren Türgriffen ein. Weiterer Vorteil: Anders als konventionelle Außenspiegel erweitern die Kameras nicht die Gesamtbreite des Fahrzeuges und ragen nicht über den Radlauf hinaus.

Aerodynamik

Weiters hat die Technologie auch positive Auswirkungen auf die Aerodynamik und damit auch auf die Reichweite. So verringert sich der Luftwiderstand im Vergleich zu normalen Rückspiegeln aufgrund des kompakten Formats um rund 90 Prozent, was zu einer Steigerung von Effizienz und Reichweite von rund 3,8 Prozent beitragen soll. Auch die von konventionellen Außenspiegeln bei höherer Geschwindigkeit verursachten Windgeräusche werden laut Honda deutlich reduziert. Damit die Sicht auch bei Regen ungetrübt bleibt, ist das Kameragehäuse so geformt, dass sich keine Wassertropfen auf der Linse bilden können. Zudem verfügt die Linsenoberfläche über eine wasserabweisende Beschichtung.

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Sicherheit

Am meisten sollen die Fahrer jedoch vom Sicherheitsgewinn profitieren. Hier verspricht Honda gleich mehrere Vorteile. Der Fahrer kann in den Fahrzeugeinstellungen zwischen „Normalansicht“ und „Weitwinkelansicht“ wählen und auf diese Weise das Sichtfeld im Vergleich zu den konventionellen Seitenspiegeln erweitern sowie den toten Winkel um rund 10 Prozent in der Normalansicht und rund 50 Prozent in der Weitwinkelansicht reduzieren. Auch beim Rückwärtsfahren werde durch das Einblenden von Hilfslinien auf den Seitenansichtsmonitoren, zusätzlich zum vergrößerten Kamerawinkel, die Sicht verbessert, so Honda.

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Verfügbarkeit und Preise

Die Weltpremiere des Honda e erfolgt auf der IAA in Frankfurt (September). Interessierte heimische Kunden können sich aber schon jetzt für den E-Flitzer registrieren (Link ganz unten). Das Fahrzeug ist hauptsächlich für den Einsatz in der Stadt gedacht. Günstig ist der Newcomer nicht gerade: 34.990 für die Basisversion mit 100 kW (136 PS) sind ein Ansage. Die 154 PS starke Version „Advance“ verfügt über zusätzliche Ausstattungsmerkmale und wird ab EUR 37.990 Euro verkauft. Honda positioniert ihn als hochwertigen Lifestyle-Flitzer und zielt damit direkt auf den Mini  Cooper SE  (ab gut 32.500 Euro). Damit rangiert der Honda e über dem Niveau größerer Konkurrenten wie Opel Corsa e oder VW ID.3. Dafür stattet Honda seinen E-Flitzer aber bereits im Basismodell üppig aus.

Noch mehr Infos über Honda finden Sie in unserem Marken-Channel.

>>>Nachlesen:  Honda "e" kommt mit digitalem Assistent

>>>Nachlesen:  So stark und wendig ist Hondas cooler E-Flitzer

Externer Link

Hier geht es zur Registrierungsseite des Honda e.

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