Der "EVO“ kommt

Facelift für den Lamborghini Huracán

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Nun leistet das Standardmodell so viel wie die bisherige Top-Version "Performante".

Dieser Schritt war vorhersehbar: Kurz nachdem Audi dem R8 ein Facelift spendiert hat, ist nun dessen italienischer Plattformspender an der Reihe. Konkret hat Lamborghini  am Montag den „neuen“ Huracán EVO vorgestellt. Das EVO steht dabei für Evolution. Es handelt sich also um eine Weiterentwicklung der aktuellen Generation. Da sich das Einstiegsmodell der Sportwagenschmiede bis zuletzt hervorragend verkauft hat, hält sich der Bedarf an Änderungen in Grenzen. Optisch muss man schon ganz genau hinsehen, um die Unterschiede zum (noch) aktuellen Modell zu erkennen. Unterm Blech hat sich etwas mehr getan.

Facelift für den Lamborghini Huracán
© Automobili Lamborghini
× Facelift für den Lamborghini Huracán

Mehr Leistung

Die 4,52 m lange, 1,93 m breite und 1,16 m flache Facelift-Version (Radstand: 2,62 m) ist ausgestattet mit dem bekannten 5,2 Liter V10-Saugmotor. Dessen Leistung wurde jedoch auf das Niveau des bisherigen Top-Modells, dem Huracán Performante, gehievt. Dank Einlassventilen aus Titan und optimierter Leichtbau-Abgasanlage liefert der Huracán EVO stramme 640 PS bei 8.000 U/min und ein maximales Drehmoment von 600 Nm bei 6.500 U/min. Bisher waren es im Standardmodell 610 PS. Zum Vergleich: Der „neue“ R8 performance leistet 620 PS. Damit ist die Vormachtstellung im Konzern wieder zurechtgerückt. Mit einem Trockengewicht von 1.422 kg erreicht der Supersportwagen ein Leistungsgewicht von 2,22 kg/PS, beschleunigt in 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in 9,0 Sekunden von 0 auf 200 km/h. Der Bremsweg von 100 auf 0 km/h beträgt laut Lamborghini beeindruckende 31,9 m, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 325 km/h. Die Kraft wird über ein blitzschnelles 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe übertragen. Manuelle Eingriffe sind über die Schaltpaddels am Lenkrad möglich.

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Höhere Agilität

Bei der Fahrdynamik wurde ebenfalls nachgelegt. So verfügt der aufgefrischte Huracán über die u.a. aus dem Aventador SVJ bekannte Hinterradlenkung. Sie soll das Handling noch einmal deutlich dynamischer und stabiler machen. Darüber hinaus gibt es ein neues Torque-Vectoring-System an allen vier Rädern und eine Keramik-Bremsanlage mit extragroßen Scheiben (380 mm vorne / 356 mm hinten). Das Herzstück des Boliden ist jedoch das neu integrierte Fahrdynamiksystem mit dem klingenden Namen Dinamica Veicolo Integrata (LDVI): eine Zentraleinheit, die das Dynamikverhalten des Fahrzeugs bis ins kleinste Detail steuert sowie sämtliche Dynamiksysteme und das Setup des Fahrzeugs vollständig integriert. Das System soll quasi den nächsten Schritt des Fahrers vorhersehen. Diese Antizipation soll wiederum eine ideale Fahrdynamik für die aktuelle Situation liefern. Die Berechnung der Daten geschieht dabei in Echtzeit. Der Huracán EVO soll die Absichten des Fahrers anhand von Lenkrad, Brems- und Gaspedal, des eingelegten Gangs und des über den „ANIMA“-Wahlschalter gewählten Fahrmodus (Strada, Sport oder Corsa) erkennen.

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Design

Optisch halten sich die Neuerungen in Grenzen. Marken-Fans werden die Unterschiede dennoch erkennen. Der neue Frontstoßfänger inklusive Frontsplitter mit integriertem Flügel lässt den Huracán EVO noch tiefer über den Asphalt kauern. Die verbreiterten Lufteinlässe weisen die für das Lamborghini-Design typische Y-Form auf. Seitlich wurden die Lufteinlässe und die 20 Zoll Felgen mit Pirelli P Zero Mischbereifung (245/30 R20 vorne / 305/30 R20 hinten) neu gestaltet. Am meisten hat sich hinten getan. Wie bei der Rennversion, dem Huracan Super Trofeo EVO ist das Heck breit, offen und unverkleidet, die Endrohre der neuen Sport-Abgasanlage sind weit oben im hinteren Stoßfänger positioniert. Ein am oberen Ende des Hecks integrierter Spoiler soll für einen verbesserten Luftstrom sorgen. Ein absolutes Highlight bekommen die Fahrer hingegen nicht zu sehen. Konkret geht es dabei um den neu geformten Unterboden, bei dem Abtrieb und aerodynamische Effizienz fünf Mal höher sind, als bei der ersten Generation des Huracán.

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© Lamborghini
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Innenraum

Im Cockpit kann sich auch ein Hersteller wie Lamborghini den aktuellen Trends nicht widersetzen. So gibt es einen neuen, vollvernetzten 8,4 Zoll Touchscreen in der Mittelkonsole direkt über dem Startknopf. Über ihn lassen sich u.a. die zahlreichen Konnektivitätsfunktionen steuern. Neben der Steuerung diverser Fahrzeugfunktionen wie Sitze, Klimaanlage und Echtzeitstatus des LDVI-Systems gewährt der Monitor zudem Zugang zu sämtlichen Infotainment-Systemen wie etwa Apple CarPlay mit Smartphone-Anbindung. Das serienmäßige Multimediasystem umfasst Online-Navigation und Entertainment wie Webradio und Videoplayer. Es unterstützt Befehle via Sprachsteuerung und verbindet den Fahrer - sofern dieser ein iPhone besitzt - auf Wunsch mit Siri. Darüber hinaus ist ein optionales Dualkamera-Telemetriesystem über den Touchscreen aufrufbar, das die detaillierte Aufzeichnung und Analyse von Telemetriedaten ermöglicht. Eine integrierte Festplatte mit viel Speicherplatz steht ebenfalls zur Verfügung. Die überarbeitete Innenausstattung bietet nun zahlreiche Zweifarbkombinationen sowie eine extrem sportliche Alcantara-Option. Darüber hinaus bietet das „Ad Personam“-Programm den Kunden nahezu grenzenlose Personalisierungsmöglichkeiten. Vorausgesetzt sie sind bereit, dafür jede Menge Geld auszugeben.

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Verfügbarkeit und Preis

Die ersten Kunden können ihren neuen Huracán EVO im Frühjahr 2019 in Empfang nehmen. Den Preis hat Lamborghini auch schon verraten. Los geht es ab 184.034 Euro - ohne Steuern versteht sich. Hierzulande werden dank NoVA, Mehrwertsteuer & Co. also 285.253 Euro fällig.

Noch mehr Infos über Lamborghini finden Sie in unserem Marken-Channel.

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