"Bäriger" Crossover

Der neue Skoda Kodiaq im Test

Teilen

Tschechen versetzen mit ihrem großem SUV die Konkurrenz in Angst.

Der Name Kodiaq ist nicht neu: Er steht für eine Stadt, eine Insel, eine Braunbärenart – und jetzt auch für das erste große SUV von Skoda. Mit einer Länge von 4,70 Meter, bis zu sieben Sitzen und dem größten Kofferraum seiner Klasse ist der Kodiaq eine prägnante Erscheinung, aber nicht übertrieben wuchtig.

Das ist der neue Skoda Kodiaq

Der 4,70 Meter lange Kodiaq setzt auf das aktuelle Skoda-Design. Der breite, dreidimensional gestaltete Kühlergrill wirkt durchaus markant.

Im Zusammenspiel mit den flachen, keilförmigen Scheinwerfern, die erstmals mit voller LED-Technologie verfügbar sind, entsteht eine dynamische Frontgestaltung.

Dank dem langen Radstand ist es den Designern gelungen, ausgewogene Proportionen hinzubekommen.

Auch das Heck ist ausdrucksstark gestaltet. Hier erinnert die markante Sicke unter der Scheibe sogar etwas an den BMW X5. Die Heckleuchten erstrahlen mit serienmäßiger LED-Technik in der Marken-typischen C-Grafik.

Kurze Überhänge und die Bodenfreiheit von gut 20 cm machen den Kodiaq auch halbwegs geländetauglich.

Hinter der hoch aufschwingenden, breiten Heckklappe verbirgt sich eine echte Stauhöhle.

Mit 720 bis 2.065 Liter Volumen (bei umgeklappter Rücksitzbank) bietet der Tscheche als Fünfsitzer den größten Kofferraum seiner Klasse.

Bei der Cockpit-Gestaltung orientiert sich Skoda am Superb. Das Layout entspricht weitestgehend jenem des VW Tiguan. Das Infotainmentsystem Swing mit 6,5 Zoll-Bildschirm ist Serie. Hier ist das große Navi zu sehen, das Aufpreis kostet.

Die Bedienung gibt keine Rätsel auf. Neben dem Touchscreen sind beidseitig haptische Tasten installiert, die schnell zum gewünschten Menü führen. Darunter gibt es noch zwei Drehregler.

Die sogenannte Phonebox mit induktivem Laden koppelt das Smartphone an die Dachantenne und lädt es zugleich kabellos (falls das Gerät mit dem Standard kompatibel ist).

Die Innenraumlänge des großen SUV beträgt 1.793 mm, die Ellbogenfreiheit vorn 1.527 mm und hinten 1.510 mm. Der Kopfraum misst vorne 1.020 mm und hinten 1.014 mm. Die Kniefreiheit im Fond beträgt bis zu 104 mm.

Auf der optionalen dritten Sitzreihe dürfte es auch durchaus auszuhalten sein. Für Kinder gilt das sowieso, doch kurze Strecken dürften selbst Erwachsene problemlos überstehen.

Zum Verkaufsstart Anfang 2017 stehen fünf aus dem Konzernregal bekannte Motoren, zwei TDI (150PS/340Nm und 190 PS/400 Nm) und drei TSI (125PS/200Nm, 150PS/250Nm und 180PS/320Nm), zur Wahl.

Raumwunder

Trotzdem ist kaum zu glauben, dass der tschechische Bär nur 38 mm länger ist als der Octavia . Das liegt an der optimalen Raumausnutzung. Der erste Eindruck vom Innenraum beim Test: Vorder- und Rücksitze halten fürstlich viel Platz für alle Insassen bereit, so etwas kannte man bislang nur vom Superb . Der Kofferraum des Kodiaq schluckt zwischen 720 (Siebensitzer: 270) und 2.065 Liter - Weltrekord in dem Segment. Die äußerst variable Rücksitzbank lässt sich im Verhältnis 60:40 umklappen, serienmäßig um 18 cm längs verschieben und die Lehnenneigung ist individuell einstellbar.  Hier reist man auch im Fond gerne. Die optionalen Plätze 6 und 7 sind etwas mühsam erreichbar und eignen sich eher für Kinder. Das aufgeräumte Cockpit wirkt selbst an Stellen hochwertig, die nicht sofort ins Auge stechen. So sind auch die Kunststoffe im unteren Bereich hinterschäumt. Besonders edel wirkt das entspiegelte Glas-Display des Top-Navigationssystems. Letzteres liefert übrigens auch Online-Infos und Echtzeitverkehrsdaten. Smartphones können via MirrorLink, Android Auto oder Apple CarPlay ins Bordsystem integriert werden. Und auf Wunsch stellt der Kodiaq den Passagieren auch einen WLAN-Hotspot bereit.

>>>Nachlesen: Skoda Kodiaq startet zum Kampfpreis

Fahreindruck

Auffallend ist das geringe Gewicht. Die Werte liegen zwischen 1.427 und 1.535 kg. Das ist wohl einer der Gründe, warum er sich so leichtfüßig bewegen lässt. Dank der direkten Lenkung und dem komfortablen, aber dennoch ausreichend straffem Fahrwerk kommt sogar so etwas wie Fahrspaß auf. Zumindest dann, wenn einer der stärkeren Motoren unter der Haube zum Einsatz kommt.Insgesamt bilden fünf Turbomotoren, zwei Diesel und drei Benziner, die Motorenpalette. Ihre Hubräume betragen 1,4 und 2,0 Liter, die Leistungsspanne reicht von 125 bis 190 PS. Vor allem die beiden Diesel mit 150 und 190 PS konnten wegen ihres Drehmoments besonders beeindrucken. Bei der Kraftübertragung stehen, je nach Motorisierung, ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder DSG (Doppelkupplungsgetriebe) mit sechs oder sieben Gängen zur Verfügung. Außerdem kann zwischen Front- und Allradantrieb gewählt werden.

Video zum Thema: Skoda Kodiaq

Ausstattung

Neu ist die Fülle an Assistenzsystemen sowie Komfortausstattungen die erstmals für einen Skoda erhältlich sind. Zu den Assistenzsystemen zählen beispielsweise der Anhängerrangierassistent, Area View inkl. 4 Kameras und der serienmäßige Front Assist inklusive City-Notbremsfunktion. Zusätzlich bremst der neue Rangierbremsassistent beim Rückwärtsfahren mit einem Anhänger, sobald er ein Hindernis hinter dem Auto erkennt.  Bei den Komfortausstattungen sind das beheizbare Lenkrad und das Schlafpaket, das zwei Decken und die seitlich ausfahrenden Kopfstützen im Fond beinhaltet, hervorzuheben. Ein weiteres praktisches Novum ist auch der (vom Ford Focus) bekannte Türkantenschutz, welcher automatisch beim Öffnen der Türen herausfährt und so den Blech-zu-Blech-Kontakt mit Nachbarautos verhindert.

>>>Nachlesen: Alle Informationen vom Skoda Kokiaq

Verfügbarkeit und Preis

Der „bärige“ Kodiaq kostet ab 25.690 Euro und ist bereits bestellbar. Die Markteinführung erfolgt am 10. März 2017. Dann werden es nicht nur die zahlreichen Konkurrenten anderer Hersteller (Hyundai Tucson, Kia Sportage, Nissan X-Trail, Peugeot 5008 SUV, etc.), sondern auch der um knapp 20 cm kürzere, aber teurere Plattformspender VW Tiguan schwer haben. Bei der Parkplatzsuche in der Innenstadt hat aber der deutsche Bruder die Nase vorn. (zac/set)

Noch mehr Infos über Skoda finden Sie in unserem Marken-Channel.

Technische Daten (Skoda Kodiaq)

  • Benzinmotoren: 1,4 TSI mit 125 und 150 PS; 2,0 TSI mit 180 PS
  • Dieseltriebwerke: 2,0 TDI mit 150 und 190 PS
  • Antrieb: Front- oder Allradantrieb
  • Getriebe: Manuelle 6-Gang-Schaltbox oder Doppelkupplungsgetriebe
  • Abmessungen: 4,70/1,88/1,66 m (L/B/H); Radstand: 2,79 Meter
  • Bodenfreiheit: 19,4 Zentimeter
  • Kofferraum: 270 (7-Sitzer) bzw. 720 bis 2.065 Liter
  • Leergewicht: ab 1.452 Kilogramm (Benziner mit Frontantrieb)
  • Marktstart: 10. März 2017
  • Einstiegspreis: 25.690 Euro

 

Hier geht es zu den besten gebrauchten Skoda-Modellen >>>

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.