Godzilla in Bestform

Überarbeiteter Nissan GT-R im Test

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Der auf 570 PS aufgepowerte Nippon-Sportler bleibt sich treu.

Auch wenn es in Europa nicht so wirklich wahrgenommen wird, Nissan hat eine lange Sportwagentradition und daher auch hohe Kompetenz auf dem Gebiet. 2008 erstmals auf den Straßen, von einem weißen Blatt Papier weg entwickelt, nimmt es der nun nochmals groß überarbeitete Nippon-Supersportler mit der meist doppelt so teuren Konkurrenz auf. Mit einem Preis ab 124.750 Euro kann man durchaus davon sprechen, dass Nissan mit dem GT-R, der von seiner weltweiten Fangemeinde liebevoll „Godzilla“ genannt wird, die Liga der Supersportler demokratisiert hat. Zur Verdeutlichung: Der nur um 10 PS stärkere Porsche 911 Turbo S kommt auf einen Basispreis von 247.490 Euro.

Überarbeiteter Nissan GT-R im Test
© phist
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Die Seitenansicht ist noch die zivilste Perspektive von "Godzilla".

Hart in der Sache und unsanft im Ton

Kein domestiziertes Fahrerlebnis, sondern pure Gewalt wird einem hinterm Steuer des GT-R zuteil. Hellauf surrende Turbos, ein sauschnell agierendes Doppelkupplungsgetriebe und dazu dieser unfassbare mechanische Grip des patentierten Allradantriebs auf serienmäßigen Semislicks (20 Zoll) sorgen für ein hemdsärmeliges, actiongeladenes und dabei doch ausnehmend kontrollierbares Fahrerlebnis. Die 3,8-Liter-V6-Biturbo-Maschine ist perfekt ausbalanciert. Die 570 Pferde nehmen ihren Galopp mit äußerster Vehemenz auf, ohne dass man dabei allerdings das Gefühl hat, dass einem das Gerät unterm Hintern durchgeht. Der Sprintwert von 2,8 Sekunden auf Tempo 100 demütigt so manches Hypercar. Und der imposante Schub lässt auch weit jenseits der 200 km/h nicht nach. Auf deutschen Autobahnen ist man mit dem GT-R jedenfalls der King of the road.

Überarbeiteter Nissan GT-R im Test
© phist
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Form follows Function: Heckflügel und Diffusor sorgen für immensen Anpressdruck.

Der Geheimtipp unter den Supersportlern

Seine Schokoladenseite zeigt der Nissan-Sportler klar im Combat-Modus. Kaum zu glaublich, dass ein gut 1,8 Tonnen schwerer Allradler selbst enge Kurven mit einer derartigen Vehemenz nimmt, dass der Beifahrer am liebsten bei der nächsten Gelegenheit aus dem Fenster springen würde. Aber auch dem alltäglichen Komfortbedürfnis wird der Japan-Sportler mit einem nicht übertrieben harten Fahrwerk und durchaus konziliantem Abrollverhalten gerecht. Zudem erfreut das überarbeitete Cockpit nun mit einem großen Touchscreen inklusive intuitiver Menüführung. So konnte das Tasten-Wirrwarr beseitigt werden, ohne die Bedienung zu verkomplizieren.

Überarbeiteter Nissan GT-R im Test
© Nissan
In der Mittelkonsole gibt es dank neuem Touchscreen fast um ein Drittel weniger Knöpfe.

Fazit

Der Nissan GT-R ist in der 2017er-Edition zweifellos in seinem Zenit angekommen und dabei immer noch ein Sonderangebot in seiner Klasse. Für 125.000 Euro gibt es keinen Sportwagen weltweit, der mehr Power und Hochleistungskompetenz hat. Da kann man sich den Griff zum 233.400 Euro teuren Nismo GT-R getrost sparen. Die 30 Zusatz-PS und die zusätzlichen Sportfeatures sind den Aufpreis von über 105.000 Euro nicht Wert. Außer man ist Stammgast auf einer Rennrstrecke. (phist / set)

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Technische Daten

Motor: 3,8 Liter 6-Zylinder Bi-Turbomotor
Leistung: 570 PS und 637 Nm
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 2,8 Sekunden; Spitze: 315 km/h
Antrieb: permanenter Allradantrieb, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Verbrauch: Norm: 11,8 Liter/100 km
Abmessungen: 4,71 x 1,89 x 1,37 Meter
Kofferraumvolumen: 315 Liter
Leergewicht: 1.827 Kilogramm
Preis: 124.750 Euro

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