Neues Mini-SUV kommt

So sportlich wird der Skoda Kamiq

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Erste offizielle Skizzen vom Serienmodell sind vielversprechend.

Skoda versteht es mittlerweile perfekt, die Spannung vor einer Weltpremiere eines neuen Modells hoch zu halten. Wie zuletzt beim Scala, setzen die Tschechen auch  beim Kamiq  auf die „Häppchentatktik“, bei der laufend neue Informationen verraten werden. So gibt Skoda nun mit zwei Designskizzen einen ersten Ausblick auf sein neues Mini-SUV. Dabei zeigt sich, dass der kleine Bruder von Karoq und Kodiaq ziemlich sportlich daher kommt. Dagegen sehen der VW T-Cross und Seat Arona, die die selbe Plattform wie der Kamiq nutzen, fast schon etwas bieder aus. Die Serienversion orientiert sich tatsächlich sehr stark an der Studie „Vision X“ (siehe unten).

So sportlich wird der Skoda Kamiq
© Skoda
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Markante Front

Den selbstbewussten Auftritt des City-SUV prägt der breite und aufrechtstehende Kühlergrill, der wie Kodiaq und Karoq Doppelrippen trägt, und von oben die ausgeformten Linien der Motorhaube aufnimmt. Das Highlight der Frontpartie bilden die neu gestalteten und erstmals bei einem Skoda zweigeteilten LED-Frontscheinwerfer, bei denen das Tagfahrlicht als Streifen über dem Hauptscheinwerfer platziert ist. Ein silberfarbener Frontspoiler soll den Offroad-Charakter untertreichen – auch wenn es beim Kamiq keinen Allradantrieb geben wird.

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Heck und Seitenansicht

Die markante Tornadolinie streckt das rund 4,25 Meter lange Fahrzeug optisch. Die nach hinten abfallende Dachlinie wirkt dynamisch und kann durchaus als Kontrapunkt zur hohen Motorhaube, die ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Seitenansicht ist, gesehen werden. Zu den weiteren zentralen Merkmalen zählen die erhöhte Bodenfreiheit, große Räder und stimmige Proportionen. Das klar gezeichnete Heck zeigt eine neue Interpretation der Marken-typischen C-Form der Leuchtgrafik. Darüber hinaus verfügt der Kamiq als erster Skoda über dynamische Blinklichter an Front und am Heck. Nach dem Scala ist das Mini-SUV das zweite Modell der Marke in Europa, das den Skoda-Schriftzug an der Heckklappe anstelle des Logos trägt.

Die Weltpremiere des neuen Kamiq findet vom 5. bis 17. März 2019 auf dem Genfer Auto-Salon statt.

>>>Nachlesen:  Skodas neues Mini-SUV heißt Kamiq

Vision X gab Ausblick

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Studie Vision X.

Die offiziellen Skizzen belegen: Der Kamiq orientiert stark an der Studie Vision X (siehe Fotos), die Skoda am Genfer Autosalon 2018 präsentiert hat. Der kleine Bruder des Karoq bietet eine Überraschung. Denn obwohl er wie der 4,14 Meter lange Seat Arona und der 4,11 Meter lange VW T-Cross auf der neuen Kleinwagen-Plattform des VW-Konzerns (MQB A0) basiert, ist er sogar länger als der VW T-Roc (4,23 m) und der Audi Q2 (4,19 m), die auf der aktuellen Golf-Plattform (MQB) stehen. Konkret ist der Vision X 4.25 Meter lang, 1.81 m breit und 1,54 m hoch. Der Radstand beträgt 2,64 Meter und der Kofferraum hat ein Volumen von 380 Litern. Als klassisches Mini-SUV geht das Auto damit nicht mehr durch. Skoda rückt also auch bei seinem neuen Mini-SUV, das 2019 in den Handel kommt, die Praktikabilät in den Vordergrund. Es soll mehr Platz bieten als Arona und der noch heuer kommende Polo T-Cross. Insgesamt ist das Außendesign schon sehr nah an der Serie. Bis auf die 20 Zoll großen Bicolor-Aluräder im 3-D-Design, die giftgrüne Lackierung und dem im Kristall-Look gehaltenen Kühlergrill, wird sich kaum mehr etwas ändern. Auffälligste Neuerung gegenüber den beiden größeren SUV-Brüdern sind die extrem schmalen Frontleuchten, die etwas an den Hyundai Kona erinnern. Zu den für die Marke typischen Merkmalen zählen die von den Scheinwerfern bis ins Heck verlaufende Tornadolinie, die sich nach hinten verjüngende Seitenfenstergrafik, der Kühlergrill mit vertikal angeordneten Doppellamellen, das auf der Motorhaube platziert Logo und die ausgestellten Radhäuser. Die C-förmigen LED-Heckleuchten erinnern stark an den Karoq. Insgesamt steht der Vision X sehr selbstbewusst auf seinen großen Rädern. Das dürfte bei den Kunden gut ankommen.

Neues Interieur-Design

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Studie Vision X.

Im Innenraum geht es hingegen deutlich futuristischer zu. Hier kann noch nicht von Seriennähe die Rede sein. Das fängt schon bei den verwendeten Materialien an. Bei den Oberflächen der Sitze, Türverkleidungen, der Mittelkonsole und der Armaturentafel setzen die Tschechen auf einen Mix aus atmungsaktiven Textilstoffen, Kunstleder und gummierten Teilen. Darüber hinaus verfügt der Vision X über eine Mittelkonsole, deren Oberfläche aus geschliffenem Glas besteht und den Blick auf ein Display ermöglicht, das mit der Antriebssteuerung vernetzt ist und den Energiefluss der beiden Motoren und die Wirkungsweise des Antriebs darstellt. In Sachen Anzeigen hat das Skoda-SUV aber noch mehr zu bieten. So sitzt hinter dem Lenkrad ein volldigitales Kombiinstrument, das vom Fahrer nahezu frei programmiert werden kann. Absoluter Blickfänger im Cockpit ist jedoch der hochauflösende Touchscreen, der als freistehender Monitor oberhalb der Mittelkonsole in die Armaturentafel integriert ist. Das gibt es bei Skoda derzeit nur beim Scala. Natürlich sind auch die neuesten Infotainment- und Connectivity-Funktionen, die der VW-Konzern zu bieten hat, mit an Bord. Diese werden auch im Serienmodell erhältlich sein. Im Gegensatz dazu bleiben die beiden im Kofferraum verstauten elektrisch angetriebenen Skateboards der Studie vorbehalten. Gleiches gilt für die ebenso an Bord verstauten zwei Helme und eine Kameradrohne, mit der sich die Fahrt auf dem Board für einen Videoclip aufzeichnen lässt.

Antrieb

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Studie Vision X.

Im Serienmodell des nur als Fronttriebler erhältlichen Kamiq werden zunächst die bekannten 3- und 4-Zylinder-Motoren, die wir bereits aus zahlreichen Konzernmodellen kennen zum Einsatz kommen. Die Benziner werden ein Leistungsspektrum von 95 bis 150 PS abdecken, die Diesel werden wohl 95 und 115 PS leisten. Wie im Arona TGI wird es auch eine 90 PS starke Erdgasvariante geben. In der Studie Vision X ist hingegen ein deutlich komplexerer Antrieb verbaut.

Allrad ohne Kardanwelle

Die in „FlexGreen“ lackierte Crossover-Studie gab nämlich nicht nur einen Ausblick auf das Design, sondern ist darüber hinaus ein weiterer Schritt für die Elektrifizierungs-Offensive der tschechischen VW-Tochter. Konkret wird der Vision X von einem neuartig konfigurierten Hybrid-System angetrieben, das auf eine Kombination aus einem CNG- (Erdgas) und Benzin sowie zwei Elektromotoren setzt. So gerüstet, kann der Vision D je nach Bedarf mit Vorderrad-, Hinterrad oder Allradantrieb fahren. Zudem soll die Technik einen besonders niedrigen CO2-Ausstoß von 89 g/km ermöglichen.

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Als Verbrennungsmotor dient ein 1,5 Liter großer TSI G-TEC Antrieb mit vier Zylindern und Turboaufladung, der speziell für die Nutzung von CNG (komprimiertes Erdgas) entwickelt wurde, aber auch mit normalen Benzin (bivalent) fahren kann. Der CNG-Antrieb erzeugt eine Höchstleistung von 130 PS sowie ein maximales Drehmoment von 250 Nm und treibt die Vorderräder an. An der Hinterachse gibt es einen Kraftfluss von einem Elektromotor. Dieser wird bei Bedarf zugeschaltet – um zusätzliche Kraft beim Anfahren zu aktivieren (Boost-Effekt) oder um die Traktion auf glattem Untergrund zu verbessern. Der kleine Akku ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von zwei Kilometern. Beim Vision X handelt es sich um den ersten Skoda-Allradler, der ohne Kardanwelle auskommt.

Ziemlich flott

Beim zweiten Elektromotor handelt es sich um einen riemengetriebenen Starter-Generator (RSG), der an den Verbrenner angeschlossen ist. Der größere E-Motor für die Hinterachse bezieht seine Energie aus einem 48-Volt-Lithium-Ionen-Batteriesystem. Dank Rekuperation lädt sich der Akku wie bei einem normalen Hybridantrieb während der Fahrt (beim Bremsen und Segeln) auf. Die Gesamtreichweite (Benzin, CNG und Elektro) soll 650 km betragen. Wenn beide Antriebseinheiten zusammen arbeiten, bietet der Vision D eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 9,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h.

>>>Nachlesen:  Das ist der neue Skoda Scala

Fazit

Mit dem Kamiq steigen die Tschechen ziemlich spät in das boomende Segment der Mini-SUVs an. Seit der Yeti, den es auch mit Allrad gab, nicht mehr zu haben ist, ist Skoda in der 4,20-Meter-Klasse nicht mehr vertreten. Aufgrund der Länge positioniert sich der Tscheche eher gegen Konkurrenten wie Mazda CX-3, Fiat 500X, Honda HR-V oder Opel Crossland X. Das scheint ein guter Schachzug zu sein. Denn so grenzt er sich von den beiden Konzernbrüdern T-Cross und Arona ab, was die interne Kanibalisierung halbwegs eingrenzen dürfte. Andererseits dürfte der Kamiq jedoch dem VW  T-Roc  (4,23 m) und dem Audi  Q2  (4,20 m) das Leben etwas schwerer machen.

>>>Nachlesen:  Skoda zeigt sein neues Mini-SUV

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