Selbstfahrende Akku-Roboter

VW löst Ladesäulen-Problem für E-Autos

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So können Tiefgaragen, Parkplätze, etc. einfach mit Ladestationen aufgerüstet werden.

Der  VW -Konzern setzt im Rahmen seiner  großangelegten Elektro-Offensive  nicht nur auf eine große Auswahl an  Elektroautos  – in den nächsten 5 Jahren sind 70 Modelle geplant -, sondern auch auf den Ausbau der Infrastruktur. Diese stellt vor allem in Parkhäusern, auf Parkplätzen oder in Tiefgaragen große Probleme dar. Jeden Standplatz mit einer eigenen Ladesäule auszustatten, ist extrem teuer und scheitert häufig auch am notwendigen Platz. Doch nun scheint VW eine Lösung gefunden zu haben.

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So funktioniert´s

Konkret hat das „Components“-Team des Autobauers einen mobilen Laderoboter entwickelt, der völlig autonom zum Elektroauto fährt. Gestartet via App oder Car-to-X-Kommunikation steuert der Laderoboter eigenständig das zu ladende Fahrzeug an und kommuniziert mit diesem. Vom Öffnen der Ladeklappe, über das Anschließen des Steckers bis hin zum Entkoppeln – der gesamte Ladevorgang soll ohne jegliche menschliche Beteiligung verlaufen. Um das zu gewährleisten, bringt der mobile Roboter einen Anhänger als fahrbaren Energiespeicher zum Fahrzeug, schließt diesen an und lädt damit die Batterie des E-Fahrzeugs auf. Der bewegliche Energiespeicher verbleibt während des Ladevorgangs beim Auto. Der Roboter kümmert sich unterdessen um das Laden weiterer E-Fahrzeuge. Ist der Ladeservice beendet, holt er den mobilen Energiespeicher eigenständig ab und bringt ihn zurück an die Ladestation.

Vielversprechende Studie

Derzeit handelt es sich bei der Innovation noch um eine Studie. Diese könnte aber in absehbarer Zeit realisiert werden. Der Prototyp besteht aus dem selbst fahrenden Roboter und flexibel beweglichen Energiespeichern, sogenannten Akkuwaggons. Diese verfügen voll aufgeladen über einen Energiegehalt von jeweils zirka 25kWh. Ein Laderoboter kann mehrere der Akkuwaggons gleichzeitig bewegen. Auf Abruf via App oder Car-to-X-Kommunikation bringt er einen Energiespeicher zum E-Fahrzeug und schließt diesen eigenständig an. Am Fahrzeug ermöglicht der Akkuwagon mit integrierter Ladeelektronik das DC-Schnellladen mit bis zu 50kW. Der autonom fahrende Roboter ist ausgestattet mit Kameras, Laserscannern und Ultraschallsensoren. Die Kombination dieser Systeme ermöglicht ihm nicht nur, den Ladevorgang vollkommen eigenständig abzuwickeln, sondern auch, sich frei im Parkraum zu bewegen, mögliche Hindernisse zu erkennen und auf diese zu reagieren.

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Mehrere Vorteile

Die Technik bietet gleich mehrere Vorteile. So haben die Elektroautofahrer nach wie vor freie Parkplatzwahl - unabhängig von einer gegebenenfalls vorhandenen Ladesäule. Der Roboter bringt die Ladesäule in Form des mobilen Energiespeichers ja direkt zum Fahrzeug. Und Betreiber von Parkplätzen, Parkhäusern und Tiefgaragen können mit dieser Technik jeden Stellplatz ziemlich einfach elektrifizieren. Durch seine kompakte Bauform eignet sich der Laderoboter vor allem für Anwendungen in begrenzten Parkräumen ohne Ladeinfrastruktur. Für einen möglichen Marktstart des Laderoboters gibt es leider noch keinen Termin. Sollten die E-Auto-Verkäufe in nächster Zeit aber so stark anziehen, wie sich das die Hersteller erhoffen, dürfte auch der Bedarf an den Laderobotern schnell steigen, was wiederum zu einer baldigen Realisierung führen würde.

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