Neue Infos vom I.D. R Pikes Peak

VW setzt E-Sportler auf strenge Diät

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Hersteller will beim legendären Pikes-Peak-Bergrennen den Streckenrekord knacken.

Wenige Wochen vor dem Start des legendären US-Bergrennens auf den Pikes Peak hat  VW  neue Informationen vom I.D. R Pikes Peak verraten. Wie berichtet, nimmt der Hersteller 2018 mit einem offiziellen Team bei dem ehrfurchtsvoll „Race to the Clouds“ genannten Event teil. Ziel ist ein neuer Rekord für reine Elektroautos.

VW setzt E-Sportler auf strenge Diät
© Volkswagen
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680 Elektro-PS treffen auf weniger als 1.100 kg.

Jedes Gramm zählt

Bei der Entwicklung des spektakulären Elektrorenners stand der optimale Kompromiss aus Leistung und Gewicht im Mittelpunkt. Beide Faktoren hängen bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen wie dem I.D. R Pikes Peak noch mehr voneinander ab als bei einem Rennwagen mit konventionellem Verbrennungsmotor. Vereinfachte Faustregel: je höher die Leistung, desto schwerer die erforderlichen Batterien. Speziell bei einem Bergrennen ist aber jedes einzelne Gramm unerwünschter Ballast. Am Pikes Peak gilt es, zwischen dem Start und der Ziellinie einen Höhenunterschied von mehr als 1.400 Metern zu bewältigen. Außerdem warten auf Romain Dumas, den Piloten des I.D. R Pikes Peak, eine Reihe von Haarnadelkurven, wo beim Anbremsen und Herausbeschleunigen hohes Fahrzeuggewicht weitere Nachteile bringt.

VW setzt E-Sportler auf strenge Diät
© Volkswagen
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Das Cockpit wirkt nicht gerade einladend.

Simulation

Einzig und allein für diese 20 Kilometer Bergrennstrecke ein Auto zu entwickeln, das ist schon etwas ganz Besonderes. Dem Ideenreichtum der Ingenieure waren beinahe keine Grenzen gesetzt“, erklärt François-Xavier Demaison, Technischer Direktor von Volkswagen Motorsport. Damit die Kosten nicht explodierten, habe beim Erreichen des geringen Fahrzeuggewichts die Simulation eine große Rolle gespielt, erläutert Willy Rampf, technischer Berater des Projekts. So wurden im Computer beispielsweise Fahrwerksteile so konstruiert, dass sie die zu erwartenden Belastungen bewältigen, ohne überdimensioniert – also übergewichtig – auszufallen. Auf im Spitzenrennsport übliche, aber extrem kostspielige Materialien wie Titan verzichtete das Entwicklerteam allerdings fast völlig. „Chassis, Radaufhängungen und Sicherheitsstruktur des I.D. R Pikes Peak bestehen nahezu komplett aus Stahl und Aluminium“, beschreibt Demaison.  

VW setzt E-Sportler auf strenge Diät
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Der Riesige Heckflügel sorgt für den benötigen Anpressdruck.

Leichtgewicht

Dennoch wiegt der I.D. R Pikes Peak bei 500 kW (680 PS) Systemleistung inklusive Fahrer weniger als 1.100 Kilogramm – ein Leichtgewicht im Vergleich zu früheren Rekordfahrzeugen in der Pikes-Peak-Kategorie der Elektrofahrzeuge. Durch die vergleichsweise geringe Leistung konnten die Batterie-Blöcke bei dem E-Renner laut den Ingenieuren so kompakt ausfallen, dass sie im Sinne einer perfekten Gewichtsverteilung optimal neben und hinter dem Fahrer platziert werden konnten. Sie liefern die Energie für je einen Elektromotor an Vorder- und Hinterachse, die Drehmomentverteilung wird elektronisch geregelt. Ganz ohne teure Hightech-Materialien ging es aber doch nicht: Karosserie und Aerodynamik-Komponenten des I.D. R Pikes Peak werden aus extrem leichtem Kohlerfaser-Kevlar-Verbundwerkstoff hergestellt.  

>>>Nachlesen:  Das ist VWs "Pikes-Peak"-Bolide

„Race to the clouds“

Ob sich die strenge Diät bezahlt macht, wird sich am Renntag, den 24. Juni 2018 zeigen. Das „Race to the Clouds“, das auf 2.862 Meter startet und nach einer Strecke von 19,99 km auf 4.302 Metern über Normalnull endet, ist seit knapp 100 Jahren das wohl spektakulärste Bergrennen im Motorsport. Der Rekord in der Klasse der Elektro-Prototypen, in der auch der I.D. R Pikes Peak antritt, liegt derzeit bei 8.57,118 Minuten und wurde 2016 vom US-Amerikaner Rhys Millen (e0 PP100) aufgestellt. Bei den serienmäßigen Elektroautos hat ihn ein Tesla Model S inne.

Noch mehr Infos über Volkswagen finden Sie in unserem Marken-Channel.

Loeb hält Weltrekord

Den Gesamtrekord  hält nach wie vor Sebastien Loeb. Der Franzose benötigte 2013 im Peugeot 208 T16 nur 8:13,878 Minuten für die gefährliche Bergstrecke.

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