Mit über 700 km Reichweite

A6 e-tron: Audi zeigt elektrischen A6

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Neuer Oberklasse-Stromer soll eine Reichweite von über 700 km bieten. 

Kurz nachdem  Audi  die Serienversion des  Q4 e-tron (Sportback)  enthüllt hat, folgt nun schon der nächste neue Stromer. Beim A6 e-tron Konzept handelt es sich zwar noch um eine Studie, dennoch ist das Fahrzeug äußerst interessant. Zum einen ist es im Segment von Mercedes  EQS  und Tesla  Model S  angesiedelt, zum anderen ist es das erste Elektroauto, das auf der gemeinsam mit  Porsche  entwickelten neuen „Premium Platform Electric“, kurz PPE, steht. Diese ist deutlich aufwendiger als der modulare Elektrobaukasten (MEB) auf dem Konzernmodelle wie VW ID.3, ID.4., Skdoa Enyaq oder Q4 e-tron basieren. Auf der PPE stehen künftig alle großen Stromer von Porsche und Audi – auch die Nachfolger von  Taycan  und  e-tron GT .

A6 e-tron: Audi zeigt elektrischen A6
© Audi
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Elektrischer A6 im Sportback-Look

Im Gegensatz zum aktuellen  Plug-in-Hybird-A6 (TFSI e)  setzt der auf der Shanghai Auto Show 2021 (Publikumstage: 21. bis 28. April) gezeigte Audi A6 e-tron concept ausschließlich auf Elektroantrieb. Darüber hinaus präsentiert sich die Studie als neuer Design-Entwurf, der mit dem A6 der Gegenwart eigentlich nur die Abmessungen teilt. Die 4,96 Meter lange und 1,96 Meter breite sowie 1,44 Meter hohe Karosserie definiert sich als Sportback und liegt somit optisch näher am  A7 . Aerodynamik ist ein wesentlicher Baustein von Elektroautos. Nur so können sie praxistaugliche Reichweiten erzielen. Hier kommt der A6 e-tron an den neuen Weltrekordhalter EQS (cw-Wert 0,20) nicht ganz heran. Die große Audi-Limousine bietet aber ebenfalls einen hervorragenden cw-Wert von nur 0,22. Über Geschmack lässt sich zwar nicht streiten, aber unserer Meinung nach sieht die Studie richtig gut aus. Insgesamt werden die sportlichen Proportionen von 22-Zoll-Rädern, kurzen Überhängen, der flachen Kabine und dem Coupé-Dachbogen bestimmt. Typisch für Sportback-Modelle der Marke ist in der Fenstergrafik der Anstieg des hinteren Seitenfensters. Wie beim  e-tron (Sportback)  gibt es auch beim A6 e-tron kamera-basierte virtuelle Außenspiegel.

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© Audi
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Front, Heck und Lichtshow

Vorne ist der A6 e-tron concept sofort als Mitglied von Audis Stromer-Familie erkennbar. Typisch ist der großflächige, verschlossene Singleframe, den im unteren Bereich tief liegende Lufteinlässe für die Kühlung von Antrieb, Akku und Bremsen flankieren. Die flachen Scheinwerferbänder sind weit in die Front hineingezogen. Am Heck ist der Einfluss des Windkanals besonders gut zu sehen. Als aerodynamische Abrisskante ist der obere Abschluss ausgeformt. Im unteren Bereich findet sich der in den Spoilerbereich integrierte große Luftauslass des Heckdiffusors. Mit diesem Element sorgen die Designer dafür, dass die unter dem Fahrzeug fließende Luft verwirbelungsfrei austritt. Schlank und bündig integriert, fallen die flachen Scheinwerfer und Heckleuchten aus. Dank Matrix-LED- (vorne) und OLED-Technik (hinten) wird trotz der kleinen Flächen ein hohes Maß an Helligkeit erreicht. Die OLED-Elemente fungieren im durchgehenden Leuchtenband zudem wie ein Display. So lassen sich nahezu unbegrenzt individualisierbare Variationen von digitaler Lichtsignaturen erzeugen. An den Seiten der Karosserie sind je drei kleine LED-Projektoren integriert, die beim Öffnen der Türen eine Lichtinszenierung auf den Boden projizieren. Weitere vier LED-Projektoren (in die Fahrzeug-Ecken integriert) dienen als Blinker.

Einen Blick ins Cockpit gewährt Audi übrigens (noch) nicht. Hier dürfte sich der A6 e-tron concept jedoch am e-tron GT orientieren.


 

PPE

Die neue Premium Platform Electric ist ausschließlich für Batterie-elektrischen Antrieb konzipiert. Zentrales Element der künftigen PPE-Flotte ist ein Batteriemodul zwischen den Achsen, das im A6 e-tron concept rund 100 kWh Energie bereithält. Akkugröße und Radstand sind dabei skalierbar. Künftig wird es also in vielen Segmenten PPE-Modelle von Audi und Porsche geben. Auch der kommende Macan, also das Einstiegs-SUV von Porsche, nutzt die neue Plattform. Zum künftigen Angebot der PPE-Modelle zählen auch Versionen mit je einem E-Motor auf Vorder- und Hinterachse. Bei Audi hört dieser Allradantrieb auch bei den Stromern auf die Bezeichnung quattro. Bei den auf minimalen Verbrauch und maximale Reichweite optimierten Fahrzeuge, sorgt hingegen nur ein E-Motor auf der Hinterachse für den Vortrieb. So kennen wir das bereits vom  neuen Basismodell des Taycan , der aber noch auf einer anderen Plattform basiert.

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© Audi
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Performance, Laden und Reichweite

Einige technische Daten des A6 e-tron concept hat Audi bereits verraten. Die beiden Elektromotoren der Studie mobilisieren eine Gesamtleistung von 350 kW (476 PS) und ein Drehmoment von 800 Newtonmeter. Hier dürfte der Sprint von 0 auf 100 km/h in unter vier Sekunden gelingen. Doch dank des schon ab der ersten Umdrehung verfügbaren hohen Drehmoments sollen laut Audi selbst ökonomisch ausgelegte Einsteiger-Varianten in weniger als sieben Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Herzstück der Antriebstechnik aller künftigen PPE-Modelle wird die 800-Volt -Ladetechnik sein. Wie schon bei e-tron GT und Taycan sorgt die Technologie dafür, dass sich die Batterie mit einer Leistung bis zu 270 kW an Schnell-Ladesäulen aufladen lässt. Die 800 Volt-Technologie, auf die auch schon der Kia  EV6  und der Hyundai  Ioniq 5  setzen, erlaubt Ladezeiten, die sich einem klassischen Tankstopp bei Verbrennerautos annähern. Beim A6 e-tron concept sollen zehn Minuten genügen, um Antriebsenergie für mehr als 300 Kilometer Fahrstrecke an Bord zu nehmen. In weniger als 25 Minuten lässt sich der Ladestand der 100 kWh-Batterie des Audi-Stromers von fünf auf 80 Prozent steigern. Zusammen mit einer Reichweite von – je nach Antriebsvariante und -leistung – mehr als 700 Kilometern zeigt sich der A6 e-tron concept also durchaus langstreckentauglich.

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Verfügbarkeit

Einen Haken hat die PPE-Plattform aber noch. Denn während EQS und Model S in Kürze (Mercedes) bzw. bereits seit mehreren Jahren (Tesla) verfügbar sind, stellt Audi die ersten Serienmodelle, die auf der neuen Plattform basieren, erst ab dem zweiten Halbjahr 2022 vor. Der Marktstart des ersten PPE-Audis dürfte demnach Anfang 2023 erfolgen. Die aktuelle Studie ist also „nur“ ein erster seriennaher Vorgeschmack.

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