Innovativer Mikro-Chip

Bosch-Neuheit verlängert Reichweite von E-Autos

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Neue Technologie soll auch niedrigere Kosten für den Antrieb von E-Autos bringen.

Bosch  will mit einem neuen Halbleiter mehr Reichweite aus Elektroauto-Batterien herausholen. Mikrochips aus Siliziumkarbid brächten sechs Prozent mehr Reichweite als solche mit Silizium, erklärte Bosch-Geschäftsführer Harald Kröger in Dresden. Sie hätten eine bessere Leitfähigkeit und brauchten weniger Energie für die Kühlung als bisherige Chips. Der weltgrößte Autozulieferer, der als einziger Halbleiter selbst produziert, stellte dank neuer Technologie niedrigere Kosten für den Batterieantrieb von E-Autos in Aussicht.
 
 

Bosch erwartet steigenden Umsatz bei E-Auto-Technik

Produziert werden sollen die Siliziumkarbid-Halbleiter im Bosch-Werk Reutlingen. Die zweite große deutsche Chipfabrik des Stuttgarter Konzerns in Dresden soll im Frühjahr 2020 die Arbeit aufnehmen. Mit Kosten von einer Milliarde Euro ist die Anlage in der sächsischen Landeshauptstadt die größte Einzelinvestition der Firmengeschichte. Der Stiftungskonzern erwartet mit dem Umschwung zu Elektroautos und der Entwicklung selbstfahrender Autos Wachstum in diesem Geschäftsfeld. Nach Angaben des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie waren in einem Auto für elektronische Steuerungen zuletzt Chips im Wert von 337 Euro durchschnittlich verbaut. Ein Elektrofahrzeug benötigt zusätzlich Chips für 410 Euro, durch automatisiertes Fahren kommen 910 Euro für Mikroprozessoren hinzu.
 
 

NXP und Infineon als Hauptkonkurrenten

Nach Daten der US-Branchenexperten von Strategy Analytics lag Bosch auf dem 38 Milliarden Dollar (knapp 35 Mrd. Euro) großen Weltmarkt für Halbleiter im Automobilgeschäft bisher mit einem Anteil von 5,4 Prozent auf Platz sechs. Marktführer war  NXP Semiconductors  aus den Niederlanden mit einem Marktanteil von 12 Prozent, dicht gefolgt von Infineon. Infineon betreibt bereits eine Halbleiterfabrik in Dresden, das sich mit den zahlreichen Technologiefirmen dieser Branche als "Silicon Saxony" vermarktet. Ein  zweites Werk baut der Halbleiterkonzern  im österreichischen Villach.
 
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