Crash-Video

Fiat 500 gegen Audi Q7

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Video vom ungleichen Crashtest: Im Duell David gegen Goliath zieht der Kleinwagen klar den Kürzeren.

Dass ein Verkehrsunfall kein angenehmes Erlebnis ist, sei unbestritten - besonders unschön wird's jedoch, wenn ultrakompakte Kleinwagen gegen SUVs im XXL-Format treffen. Was bei einem Frontalzusammenstoß zwischen zwei ebensolchen passiert, hat der deutsche Autofahrclub ADAC nun in einem Crashtest ermittelt.

Mit 56 km/h prallten ein Fiat 500 und ein Audi Q7 leicht versetzt frontal aufeinander. Dabei sollte nicht nur untersucht werden, wie gut die Fahrzeuge ihre Insassen schützen (Eigenschutz), sondern ob sie dem Unfallgegner das Überleben ebenfalls erleichtern (Partnerschutz).

Sicherheit im SUV auf Kosten des Kleinwagens

Die Ergebnisse zeigen bereits bekannte Schwächen: Während eine stabile Fahrgastzelle beim Kleinwagen dem Stand der Technik entspricht, fehlt dem Geländewagen jegliches Konstruktionsmerkmal für den Partnerschutz – mit lebensbedrohlichen Folgen für die Insassen des Kleinwagens.


Lebensbedrohliche Verletzungen am Nacken
Die Belastung des Fahrers im Fiat 500 ist so hoch, dass mit schweren bis lebensbedrohlichen Verletzungen am Nacken gerechnet werden muss. Besonders tragisch ist, dass die beiden Kinder auf der Rücksitzbank einem sehr hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt sind.

Kaum Verletzungen für Q7-Besatzung

Deutlich weniger Schrammen bekamen die Testdummies im Audi Q7 ab. Großteils geht der höhere Eigenschutz der Passagiere im großen SUV auf Kosten der Überlebenschancen im Kleinwagen.  Der ÖAMTC sieht hier dringenden Handlungsbedarf: "Es ist nicht akzeptabel, dass der Audi den Eigenschutz des Fiat dramatisch vermindert. Der Fiat hat alle seine Reserven aufgebraucht, der Audi hat zu wenige zur Verfügung gestellt", so der ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Der Zusammenprall "David gegen Goliath" hat gezeigt, dass die Frontstrukturen der beiden Fahrzeuge nicht kompatibel sind. Das heißt, wichtige Bauteile zur Reduzierung der Insassenbelastung kommen beim Geländewagen nicht zum Einsatz. "Der Längsträger des größeren Fahrzeugs wurde nicht in vollem Umfang zum Energieabbau genutzt", erklärt Kerbl.
ÖAMTC fordert Ausbau und Prüfung des Partnerschutzes

Ziel muss sein, bei einer Kollision den Schaden für alle Beteiligten möglichst gering zu halten. Das kann nur mit Hilfe eines verbesserten Partnerschutzes erreicht werden. Dieser hängt davon ab, wie die Frontstruktur des Fahrzeugs konstruiert ist. Nur dort kann Raum für kleinere Gegner reserviert werden.
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