Weltpremiere für E-SUV bZ4X

Das ist Toyotas erstes Elektroauto

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Das batterieelektrische SUV bZ4X mit bis zu 450 km Reichweite gibt es auch mit Allradantrieb. 

In den letzten Wochen und Monaten hat  Toyota  seine Elektro-Offensive mit Ankündigungen von  Milliardeninvestitionen in Batteriewerke  untermauert. Der japanische Autoriese war bei den batterieelektrischen Autos (BEV) lange äußerst zurückhaltend. Doch aufgrund der strengen EU-Vorgaben und dem von vielen Ländern in Aussicht gestellten Verkaufsverbot von Verbrennern, zu denen auch der von Toyota forcierte Hybridantrieb zählt, blieb letztendlich keine andere Wahl. Derzeit hat Toyota – mit Ausnahme des UX 300e der Tochtermarke Lexus und dem Brennstoffzellenfahrzeug  Mirai  – kein reines Elektroauto im Programm. Doch damit ist nun Schluss.

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© Toyota
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Gesamte Modellpalette geplant

Die Japaner haben am Freitag mit dem bZ4X ihr erstes eigenständiges batterieelektrisches Fahrzeug vorgestellt. Auf das neue E-SUV wurde bereits im April mit der Studie  bZ4X Concept  ein konkreter Ausblick gegeben. Und wie sich nun zeigt, wurde die Optik des Showcars nahezu eins zu eins übernommen. Bei der Vorstellung machte Toyota auch gleich eine Kampfansage an die Konkurrenz. Denn unter dem Kürzel „bZ‘‘ („beyond zero‘‘) will der Konzern künftig eine ganze Reihe batterieelektrischer Fahrzeuge auf den Markt bringen. Den Anfang macht der bZ4x, der auf einer eigenen Elektro-Plattform, die gemeinsam mit Subaru entwickelt wurde, steht. Diese hört auf den Namen „e-TNGA“ und ist ähnlich flexibel wie der modulare Elektrobaukasten (MEB) des VW-Konzerns oder die CMF-EV-Plattform von Renault/Nissan.

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Mit Front- oder Allradantrieb

Beim bZ4X möchten wir uns zunächst auf den Antrieb konzentrieren. Denn über diesen war im Vorfeld nicht allzu viel bekannt. Toyota bietet den Stromer  mit Front- und Allradantrieb an. Der Fronttriebler fährt dabei mit einem 150 kW (204 PS) starken Elektromotor vor, der 265 Nm Drehmoment entwickelt. In 8,4 Sekunden beschleunigt das SUV von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Wer sich für das Allradsystem entscheidet, bekommt einen zweiten Elektromotor an der Hinterachse dazu. Die Systemleistung steigt dadurch auf 160 kW (218 PS), das maximale Drehmoment liegt bei 336 Nm an. Der Standardsprint gelingt dann in 7,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit bleibt unverändert. Da die abschließenden Homologationsfahrten noch ausstehen, betont Toyota, dass diese Angaben noch mit Vorbehalt zu genießen sind. Das Allradmodell verfügt über zwei 80 kW (109 PS) starke Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse. Über das sogenannte X-Mode Allradmanagement lassen sich im Cockpit verschiedene Fahrmodi auswählen: Schnee/Schlamm sowie Tiefschnee und Schlamm (unter 20 km/h). Für anspruchsvolleres Gelände gibt es zusätzlich die Grip Control (unter 10 km/h).

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Reichweite und laden

In die Entwicklung der 71,4 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie sind jene 25 Jahre an Erfahrung geflossen, die Toyota seit dem Start des ersten Prius gesammelt hat. Laut dem Hersteller bietet sie eine Reichweiten von bis zu 450 Kilometern im WLTP-Zyklus (vorläufiger Wert). Damit reiht sich der bZ4X im Mittelfeld der Konkurrenten (Tesla Model Y, VW ID.4, Skoda Enyaq, Audi Q4 e-tron, Mercedes EQB, Kia EV 6, Hyundai Ioniq 5, Volvo XC40 Recharge, Ford Mustang Mach-E, MG Marvel R, etc.) ein. Dank serienmäßiger Wärmepumpe und effizientem Heizsystem sollen selbst Minusgrade die Reichweite nur geringfügig schmälern. Positiv: Die maximale Ladeleistung von 150 kW ist in diesem Segment sehr ordentlich. An entsprechenden Schnellladesäulen (CCS2) lässt sich der Akku in rund 30 Minuten zu 80 Prozent wieder aufladen. Mit dem optionalen Solardach lässt sich auch die Kraft der Sonne zum Aufladen (kostenlos) nutzen: Unter optimalen Bedingungen soll das Solardach jährlich genug Energie für bis zu 1.800 Kilometer liefern. Weiters soll die Rekuperation zur ordentlichen Reichweite beitragen. Wie viele andere Stromer unterstützt der bZ4X auch das Ein-Pedal-Fahren: Sobald der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, verzögert das Fahrzeug dank verstärkter Bremsenergierückgewinnung bis zum Stillstand. Die dabei zurückgewonnene Energie fließt wieder in den Akku.

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Design

Optisch setzt der bZ4X auf das aktuelle Toyota-Design. Das zackig gezeichnete Exterieur steht dem Elektro-SUV ziemlich gut. Wie bei anderen Herstellern, verzichtet die Frontpartie auf den bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen üblichen Kühlergrill. Stattdessen bilden die verschiedenen Sensoren, LED-Scheinwerfer und Aero-Elemente optisch eine horizontal ausgerichtete Form. Lediglich im unteren Bereich der Frontschürze gibt es einen flachen Lufteinlass. Dank der E-Plattform wird ein langer Radstand mit kurzen Überhängen realisiert. Seitlich stechen zudem die bis zu 20 Zoll großen Felgen, die markanten Radhausbeplankungen sowie die extrem schräg stehende Heckscheibe ins Auge. Hinten sorgen ein zweigeteilter Dachkantenspoiler, eine kleine Abrisskante auf der Kofferraumklappe und ein angedeuteter Diffusor für eine verbesserte Aerodynamik. Und natürlich kann sich auch Toyota dem Trend hin zum durchgehenden Leuchtenband nicht entziehen. Der bZ4X ist 85 Millimeter flacher als sein etwas kompakteres (Plug-in-)Hybrid-Pendant  RAV4 , weist aber kürzere Überhänge und einen um 160 Millimeter längeren Radstand auf. Der Kofferraum fasst 452 Liter und kann durch Umklappen der Rücksitzlehnen erweitert werden. Genaue Angaben zum maximalen Ladevolumen und den Abmessungen gibt es noch nicht. Diese Daten sollen am 2. Dezember nachgereicht werden.

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Innenraum

Im Innenraum soll sich die e-TNGA-Plattform ebenfalls positiv bemerkbar machen. Toyota verspricht ein üppiges Raumangebot für bis zu fünf Passagiere. Da der vordere Teil der Fahrgastzelle um das Antriebsmodul herum konzipiert wurde, soll sich der Fahrer stärker mit der Straße verbunden fühlen. Die tief liegende Instrumententafel sorgt wiederum für eine ordentliche Rundumsicht. Damit die Bedienung trotz der Fülle an Funktion möglichst intuitiv funktioniert, haben die Entwickler alle wichtigen Steuerelemente um die Mittelkonsole gruppiert. Ähnlich wie beim i-Cockpit von Peugeot ist das digitale Fahrerdisplay, das eine Diagonale von 7 Zoll aufweist, oberhalb des Lenkrads angesiedelt. So liefert es alle wichtigen Informationen direkt vor die Augen des Fahrers, ohne dass dafür ein eigenes Head-up-Display notwendig ist. Das ungewöhnlich geformte Lenkrad der Studie ist einem herkömmlichen Volant gewichen. Die aufgeräumte und „schwebende“ Mittelkonsole, unter der ein Ablageflach inklusive kabelloser Smartphone-Ladeschale und diverse Anschlüsse versteckt sind, sowie der große Touchscreen wirken optisch ansprechend. Die Größe des Touch-Display, die verfügbaren Konnektivitätsfunktionen und das geplante Angebot an Fahrassistenzsystemen wird ebenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt verraten.

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Verfügbarkeit und Batterieliebensdauer

Laut Toyota lässt sich der bZ4x ab Jänner 2022 reservieren. Die Markteinführung dürfte dann im Frühjahr starten. Zu den Preisen gibt es noch keine Informationen. Für die Haltbarkeit der Batterie gibt es jedoch noch eine echte Ansage. Die japanische Marke strebt eine weltweit führende Qualität und Zuverlässigkeit an. So soll der Hochvoltakku nach zehn Jahren bzw. 240.000 Kilometern Fahrleistung noch 90 Prozent seiner ursprünglichen Leistung erbringen. Ob es dafür auch eine Garantie gibt, wird sich beim Bestellstart zeigen.

Wie berichtet, ist Toyota zuletzt auch ein  großer Fortschritt bei der Entwicklung von Feststoffbatterien  gelungen. Bis diese in den neuen "bZ"-Fahrzeugen erhältlich sein werden, wird es aber noch einige Jahre dauern.

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