Anstieg in Österreich besonders groß

E-Auto-Marktanteil in der EU auf Rekordhoch

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Insgesamt hat die Chipkrise den Neuwagenmarkt fest im Griff – auch in Österreich. 

Der EU-Neuwagenmarkt ist im November um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat geschrumpft. Damit fällt das Minus allerdings etwas weniger stark aus als im Oktober, als der Rückgang noch 30 Prozent betrug, so die Beratungsorganisationen EY in einer Aussendung Ende der Woche. Hauptgrund für den Rückgang ist die  anhaltende Chipkrise . Der Anteil von  Elektroautos  kletterte auf ein Rekordhoch.

Minus in allen EU-Ländern

Insgesamt lag der Neuwagenabsatz in allen großen Märkten im November 2021 im Minus. Die stärksten Einbußen verzeichneten Deutschland (minus 32 Prozent) und Italien (minus 25 Prozent). In Österreich fiel das Minus etwas geringer aus und lag im November 2021, wie berichtet,  bei minus 13 Prozent . „Der Chipmangel sorgt nach wie vor für massive Turbulenzen am Neuwagenmarkt“, sagt Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY. „Nach einem schwachen Neuwagenmarkt 2020 folgt nun ein noch schwächeres Jahr 2021. Der Markt bewegt sich deutlich unter dem Vorkrisenniveau und vorerst lässt nichts auf eine baldige Trendwende hoffen. Es fehlen wichtige Vorprodukte, vor allem Halbleiter – das wird noch bis Mitte des nächsten Jahres die Autoproduktion erschweren. Bis sich die Lage wirklich erholt, könnte es noch bis 2023 dauern.“

Chipkrise erreicht auch E-Autos & PHEVs

Die Chipkrise bremst laut EY auch die Absatzdynamik auf dem eigentlich boomenden Markt für elektrifizierte Neuwagen: Der Absatz von Elektroautos stieg in den fünf größten Märkten Westeuropas (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien) im November nur noch um 36 Prozent (Oktober: plus 52 Prozent, bisheriger Jahresverlauf: plus 93 Prozent). In Österreich liegt das Wachstum deutlich höher bei 50 Prozent.

Besonders stark abgebremst wurde die Wachstumsdynamik bei Plug-in-Hybriden (PHEVs). Diese legten im November in den Top-5-Märkten nur noch um 13 Prozent zu, während reine Elektroautos auf ein Plus von 59 Prozent kamen. In Österreich erfreuen sich auch dank großzügiger Förderungen vor allem reine Elektroautos großer Beliebtheit – im November legten sie um immerhin noch 70 Prozent zu, wohingegen das Wachstum bei Plug-in-Hybriden bei nur 11 Prozent lag. Erst in diese Woche hat die Regierung angekündigt,  dass die Förderung 2022 fortgesetzt wird . Die meisten reinen Stromer werden hierzulande nach wie vor von Firmen und Kommunen gekauft, die finanziell besonders stark profitieren.

Elektroautos erfreuen sich gerade einer hohen Nachfrage. Wären genügend E-Neuwagen verfügbar, könnte der Absatz deutlich höher sein. Die Halbleiterkrise ist jetzt auch im Elektrosegment angekommen“, beobachtet Preiss.

E-Marktanteil erreicht Rekordhoch

Dennoch stieg der Marktanteil elektrifizierter Neuwagen auf ein neues Rekordhoch: 24,4 Prozent aller in den Top-5-Märkten Westeuropas neu zugelassenen Pkw waren entweder Elektroautos (14,5 %) oder Plug-in-Hybride (10,0 %). Zum Vergleich: Im Vormonat (Oktober 2021) lag der Marktanteil bei 22,1 Prozent, vor einem Jahr, im November 2020, kamen Elektroautos und Plug-in-Hybride zusammen auf einen Marktanteil von 14,7 Prozent.

Deutschland wies im November erneut mit 34,4 Prozent den höchsten Marktanteil elektrifizierter Neuwagen unter den Top-5-Märkten auf, gefolgt von Großbritannien (28,1 %). Österreich reiht sich im Mittelfeld ein: Der Marktanteil von E-Autos und Plug-in-Hybriden zusammen liegt bei über einem Viertel (26,5 %). In Spanien waren hingegen im September nur 10,8 Prozent der Neuwagen elektrifiziert.

Ausblick

E-Mobilität wird auch im kommenden Jahr hoch im Kurs sein, nicht zuletzt dank Kaufprämien und Steuervorteilen“, beobachtet Preiss. „Aktuell kommen laufend neue attraktive Modelle mit immer höherer Reichweite auf den Markt, was das Interesse natürlich weiter befeuert.“ 

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