Luxusmarke wird rein elektrisch

Erste Infos zum Elektro-Rolls-Royce "Spectre"

Teilen

BMWs britische Luxustochter wird rein elektrisch – den Anfang macht ein großes Coupé. 

Vor wenigen Wochen hat  BMW  bestätigt, dass die britische Tochter-Marke  Mini bis zum Jahr 2030 rein elektrisch wird . Der deutsche Autobauer hat in England mit  Rolls Royce  noch eine weitere Tochter, die jedoch in einem ganz anderen Kundenteich fischt. Dennoch haben Mini und die Luxusmarke etwas gemeinsam: bis 2030 soll auch Rolls Royce zu einer reinen Elektroautomarke umgekrempelt werden.

Erste Infos zum Elektro-Rolls-Royce
© Rolls Royce / BMW Group
× Erste Infos zum Elektro-Rolls-Royce
Das genaue Design ist durch die Tarnfolie noch gut geschützt.
 

Erster E-Rolls-Royce heißt Spectre

Im Rahmen der Ankündigung wurde auch gleich ein Vorgeschmack auf das erste reine Elektroauto der Marke gegeben, das im Jahr 2023 in den Verkauf gehen soll. Dieses hört auf den Namen Spectre und ist ein großes Coupé mit hinten angeschlagenen Türen. Rolls Royce-Vorstandschef Torsten Müller-Ötvös erklärte bei der Präsentation: "Er passt perfekt zur Marke, denn er ist leise und hat eine starke, kraftvolle Beschleunigung." Neben Erlkönigfotos und dem Namen wurden keine weiteren (technischen) Details verraten. Laut Rolls-Royce werden mit dem Spectre bis zum Marktstart 2,5 Millionen Test-Kilometer zurückgelegt, was für die Marke einen absoluten Rekord darstellt. Als Plattform dient die Aluminiumarchitektur "Spaceframe", die auch beim aktuellen  Phantom  zum Einsatz kommt. Der Spectre wurde also nicht als reines Elektroauto konzipiert, sondern nutzt eine Verbrenner-Basis. Den Antriebsstrang könnte er sich mit dem kommenden 7er teilen. Wie berichtet, wird BMW von seinem Flaggschiff künftig auch  eine reine Elektroversion auf den Markt bringen . Diese soll gegen Mercedes EQS, Tesla Model S, Audi A8 e-tron, Nio ET7 und Lucid Air antreten.

Erste Infos zum Elektro-Rolls-Royce
© Rolls Royce / BMW Group
× Erste Infos zum Elektro-Rolls-Royce
Gut erkennbar: Auch der Spectre setzt auf hinten angeschlagene Türen.

Luxusmarke will auch mit E-Autos profitabel sein

Der legendäre Zwölfzylinder-Motor werde noch ein paar Jahre lang im britischen Werk Hams Hall gebaut - aber ab 2030 werde Rolls-Royce weltweit nur noch elektrische Fahrzeuge verkaufen, sagte Müller-Ötvös. Die Luxusmarke sei für BMW heute "sehr, sehr profitabel", und das werde auch mit E-Fahrzeugen so bleiben. Das gelte auch schon für das erste Modell.

Rolls-Royce verkaufe jährlich etwa 5.000 Fahrzeuge, kenne jeden seiner Kunden und sei ständig im Dialog mit ihnen. Viele hätten schon einen elektrischen BMW oder Tesla in der Garage stehen und könnten zuhause und im Büro laden. Reichweite sei für Rolls-Royce kein beherrschendes Thema, weil die Luxusautos meist im städtischen Umfeld und für Ausflüge verwendet würden, selten für die Langstrecke. In vielen Städten dürften Verbrenner in einigen Jahren gar nicht mehr in die City fahren.

BMW hält am Verbrenner fest

Mit der Ankündigung von Rolls Royce haben sich die beiden kleineren BMW-Töchter zu einem reinen Elektrokurs bekannt. BMW selbst will sich dagegen  nicht auf ein Enddatum für die Verbrenner festlegen , sondern macht dies auch von der Nachfrage abhängig. BMW-Chef Oliver Zipse hat als Ziel genannt, dass 2030 jeder zweite neue BMW nur noch mit einem Batterieantrieb fährt. Sollten in bestimmten Märkten schneller nur noch Elektroautos gekauft werden, werde BMW aber liefern können. Die Münchner bringen in den nächsten Monaten mit dem  i4  (Frühjahr 2022) und dem  iX  (Herbst/Winter 2021) zwei neue, rein elektrische Modelle auf den Markt.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.