Hoffnungsträger

Fiat: Große Pläne mit dem neuen Panda

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Italiener setzen große Hoffnungen in ihr neues Einstiegsmodell.

Der italienische Autobauer Fiat hat am Mittwoch die neue Generation seines Bestsellers Panda (siehe Diashow oben)offiziell vorgestellt. Weltpremiere feierte das Modell, das zur Gänze im Werk Pomigliano d'Arco bei Neapel hergestellt wird, bereits im September auf der IAA in Frankfurt (wir berichteten). Für den Erhalt der Fabrik in Pomigliano hatte sich Fiat nach langem Ringen mit den Gewerkschaften im vergangenen Jahr auf einen neuen Arbeitsvertrag geeinigt, der Produktionsprämien vorsieht, aber auch Maßnahmen zur Bekämpfung des Fernbleibens vom Arbeitsplatz, kürzere Arbeitspausen und Einschränkungen bei Streiks. 230.000 neue Pandas sollen bis Ende 2012 in Pomigliano produziert werden. Das Werk beschäftigt 4.367 Personen.

Heimmarkt hat Priorität
Fiat-Präsident John Elkann betonte, dass der Heimmarkt Italien für seinen Konzern auch nach der Übernahme des US-Konzerns Chrysler weiterhin prioritär sei. Der Spross der Fiat-Gründerfamilie Agnelli versicherte, dass er und seine Angehörigen weiterhin Fiats Präsenz in Italien aktiv unterstützen werden. "Die Fabrik in Pomigliano ist ein Modell von moderner Produktion, Konkurrenzfähigkeit und Sicherheit auf dem Arbeitsplatz. Pomigliano bezeugt, dass Süditalien auch ohne staatliche Unterstützung beträchtliche Resultate erreichen kann", sagte Elkann in Anspielung
auf die schwierige Wirtschaftssituation im Großraum von Neapel.

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Hohe Investitionen
800 Mio. Euro seien für die Modernisierung der Fabrik in Pomigliano investiert worden. "Pomigliano ist jetzt zu einem Eckpfeiler für die Produktion der Gruppe Fiat-Chrysler aufgerückt", kommentierte Elkann. Die neue Produktionsanlage wurde am Mittwoch vom italienischen Industrieminister Corrado Passera und von Arbeitsministerin Elsa Fornero besucht.

Streit mit Gewerkschaft beigelegt
Fiat hat sich am Dienstag mit den Gewerkschaften über den neuen Vertrag geeinigt, der am 1. Jänner 2012 in Kraft tritt und 86.200 Mitarbeiter des Konzerns in Italien betrifft. Mit dem neuen Vertragswerk will Fiat in ganz Italien die Arbeitsbedingungen einführen, die bereits im vergangenen Jahr für den Erhalt des Werks von Pomigliano beschlossen worden waren. Demnach werden der Schichtbetrieb flexibilisiert, das Streikrecht eingeschränkt und Sonderregelungen im Krankheitsfall gestrichen.

Fiat führt eine Einmalprämie von 600 Euro ein, die im Juli gezahlt werden soll. Außerdem werden Überstunden am Wochenende um 50 Prozent besser bezahlt. Bei Vollproduktion sind in den italienischen Produktionswerken drei Schichten pro Tag sechs Mal die Woche vorgesehen. Das Unternehmen kann von seinen Arbeitnehmern auch Samstagsarbeit verlangen. Die Pausen werden von 40 auf 30 Minuten reduziert. Außerdem sind Maßnahmen zur Bekämpfung des Fernbleibens vom Arbeitsplatzes vorgesehen. Das Abkommen wurde nicht von der großen Metallgewerkschaft FIOM unterzeichnet, die den Vertrag scharf kritisierte, weil es ihrer Ansicht nach die Rechte der Arbeitnehmer in mehreren Aspekten beschneide.

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