In beiden Kernbereichen

GM startet Frontalangriff auf Tesla

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Der Autoriese will den E-Auto-Pionier in beiden Kernbereichen überflügeln.

In den letzten Wochen wurde  General Motors (GM) nicht müde zu betonen , wie wichtig dem Konzern eine große Offensive in Sachen Elektromobilität ist. Daran konnte auch das  Mega-Debakel rund um das Elektromodell Chevrolet Bolt  nichts ändern. Nun stellt der größte US-Hersteller dem Elektro-Pionier  Tesla  die Rute direkt ins Fenster. Dieser soll im Heimatmarkt nun überholt werden. Außerdem will GM auch in einem weiteren Kernbereich an Tesla vorbeiziehen: beim autonomen Fahren. 

GM will 30 Mrd. Euro investieren

Der Plan dabei ist, den Wandel mit Gewinnen aus dem Geschäft mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu finanzieren, erläuterte GM in dieser Woche. Zum Jahr 2030 soll mehr als die Hälfte der Produktionskapazitäten in Nordamerika und China für die Fertigung von E-Autos ausgerüstet werden, hieß es. GM kündigte jüngst an, bis 2025 rund 35 Mrd. Dollar (aktuell gut 30 Mrd. Euro) in die Produktion batteriebetriebener und selbstfahrender Fahrzeuge zu investieren. Zudem wolle GM verstärkt auf digitale Angebote setzen und sehe darin das Potenzial für 20 bis 25 Mrd. Dollar an zusätzlichen Erlösen jährlich, sagte Konzernchefin Mary Barra.

Kult-Pick-up wird unter Strom gesetzt

Im amerikanischen Automarkt sind traditionell die großen Pick-ups die populärste und lukrativste Fahrzeugkategorie - und die Hersteller bringen sich gerade in Stellung für einen neuen Wettbewerb um dieses Geschäft mit Elektro-Modellen. Ford hat bereits eine Batterie-Version seines Bestsellers F-150 vorgestellt, GM will einen elektrischen Chevrolet Silverado als Konkurrenzangebot im Jänner präsentieren. Mit dem  neuen E-Hummer  ist der US-Gigant in dem Segment jedoch ohnehin bereits vertreten. Zugleich wollen ganz neue Player wie die unter anderem von Amazon finanzierte Firma  Rivian  in das Geschäft vorstoßen.

Autonomes Fahren 

Unter dem Namen "Ultra Cruise" will GM zudem zum Jahr 2023 ein hoch entwickeltes Fahrassistenzsystem in seine Autos bringen, das auch im Stadtverkehr funktionieren soll. Zunächst sollen Straßen in den USA und Kanada abgedeckt werden.

GM machte die Ankündigungen im Rahmen eines Investorentags. Die traditionellen Autobauer werden an der Börse von Tesla in den Schatten gestellt. Der von Elon Musk geführte Elektroauto-Spezialist ist derzeit gut 780 Milliarden Dollar wert - GM nur rund ein Zehntel davon. Vor wenigen Tagen kündigte auch Ford eine  Ausweitung seiner Investitionen bei der E-Mobilität  an. In den nächsten Jahren will der GM-Rivale in den USA gleich vier neue Werke für Elektroautos bauen.
 

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