Stern steht unter Strom

Mercedes auf der IAA: EQE, EQG und erster E-AMG

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Am interessantesten ist das Elektro-Pendant zur E-Klasse, am coolsten der elektrische „G“. 

Mercedes  steht auf der  IAA Mobility in München  (Publikumstage 7. bis 12. September) nahezu komplett unter Strom. Die Marke mit dem Stern zeigt neben der normalen  C-Klasse All Terrain  gleich mehrere neue Elektroautos. Darüber hinaus feiert auch der erste reine Stromer der Sporttochter AMG seine Weltpremiere.

EQE

Mercedes auf der IAA: EQE, EQG und erster E-AMG
© Daimler AG
× Mercedes auf der IAA: EQE, EQG und erster E-AMG

 

Während das bereits  bestellbare Elektro-Flaggschiff EQS  das elektrische Pendant zur  S-Klasse  darstellt, handelt es sich beim EQE um das elektrische Pendant zur  E-Klasse . Wie die große Limousine basiert auch die etwas kürzere Variante auf der völlig neuen E-Plattform. Darüber hinaus weist der EQE auch optische und weitere technische Merkmale des EQS auf. Die windschlüpfrige Stufenhecklimousine ist 4,95 m lang, 1,96 m breit und 1,51 m hoch. Der Radstand ist mit 3,12 m zwar 9 cm kürzer als beim großen Bruder, aber immer beeindruckend lang. Für einen erträglichen Wendekreis sorgt die optionale Allradlenkung. Die bis zu fünf Passagiere dürfen sich über großzügige Platzverhältnisse freuen. Im Gegensatz zum EQS öffnet hier nur der Kofferraumdeckel und nicht die gesamte Klappe inklusive Scheibe. Das Kofferraumvolumen gibt Mercedes mit 430 Liter an. Die Front wirkt aufgrund der schmäleren Scheinwerfer und der markanten Tagfahrlicht-Grafik etwas sportlicher als beim EQS. Wie alle Mercedes-Stromer trägt auch der EQE den schwarzen, geschlossenen Grill (Black Panel). Die LED-Scheinwerfer werden von einer Lichtblende miteinander verbunden. Die Seitenlinie streckt sich wie ein langgezogener Bogen von ganz vorne bis nach ganz hinten. In den Radkästen stecken 19 bis 21 Zoll große Räder. Am Heck gibt es eine dezente Abrisskante sowie ein durchgängiges Leuchtenband, das die beiden LED-Rückleuchten miteinander verbindet.

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Cockpit und Ausstattung

Im Innenraum haben die Kunden drei Wahlmöglichkeiten. Serienmäßig ist wie in der C-Klasse und S-Klasse ein digitales Kombiinstrument und ein hochkant liegender Touchscreen in der Mittelkonsole verbaut. In der zweiten Ausbaustufe ist Letzterer etwas größer. Absolutes Highlight ist jedoch der aus dem EQS bekannte MBUX Hyperscreen. Diesen verbaut Mercedes im EQE optional. Hier sitzen drei hochauflösende Bildschirme unter einem gemeinsamen Deckglas, das sich von A-Säule zu A-Säule zieht. Die gesamte Einheit ist imposante 1,41 Meter breit und hat eine Fläche von 2,4 Quadratmetern. Wie der Hyperscreen im Detail funktioniert, können Sie hier nachlesen . Mit lernfähiger Software stellt sich MBUX – inklusive der besten Sprachsteuerung am Markt („Hey Mercedes“) - auf seinen Nutzer ein und unterbreitet ihm personalisierte Vorschläge für diverse Infotainment-, Komfort- und Fahrzeugfunktionen. Beim sogenannten Zero-Layer werden die wichtigsten Applikationen situativ und kontextbezogen auf der obersten Ebene im Blickfeld angeboten. Natürlich ist im EQE neben einer vollständigen Vernetzung auch die neueste Generation an Fahrassistenzsystemen verfügbar. Neu ist beispielsweise die zusätzliche Sekundenschlafwarnung des Attention Assist (in Verbindung mit MBUX Hyperscreen). Sie analysiert den Lidschlag des Fahrers durch eine Kamera im Fahrer-Display. Bereits aus dem EQS und anderen Mercedes-Stromern bekannt ist die Navigation mit Electric Intelligence. Das System plant auf Basis diverser Faktoren die schnellste Route inklusive Ladestopps und reagiert dynamisch beispielsweise auf Staus oder eine Änderung der Fahrweise.

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Antrieb und Reichweite

Doch nun zum wichtigsten eines jeden Elektroautos, dem Antriebsstrang. Hier lässt sich Mercedes zwar noch nicht ganz in die Karten schauen, die wichtigsten Infos gibt es aber bereits. Die im Unterboden verbaute Batterie hat einen nutzbaren Energieinhalt von circa 90 kWh, die Reichweite ist mit bis zu 660 km nach WLTP angegeben. Die Modellpalette wird bei der Markteinführung zwei Varianten umfassen: den EQE 350 (Stromverbrauch nach WLTP: 19,3-15,7 kWh/100 km; CO2-Emissionen: 0 g/km) mit 215 kW (292 PS) sowie ein zweites, noch nicht näher definiertes Modell. Dieses wird dem Vernehmen nach stärker und dürfte über einen zweiten Motor an der Vorderachse verfügen und somit Allradantrieb bieten. Weiters sind laut Mercedes noch Performance Varianten mit rund 500 kW in der Planung. An Schnellladestationen bietet der EQE eine Ladeleistung von bis zu 170 kW – beim EQS sind es 200 kW. In 15 Minuten soll man so bis zu 250 km Reichweite nachladen können.

Verfügbarkeit

Wer sich den EQE in die Garage stellen will, muss sich noch etwas gedulden. Die elektrische Limousine kommt erst in rund einem Jahr in den Handel. Preise gibt es noch nicht. Der EQS startet hierzulande ab rund 106.000 Euro. Wir rechnen beim EQE mit einem Einstiegspreis von ca. 75.000 Euro.

EQG

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Wem die Wartezeit auf den EQE schon (zu) lange vorkommt, der wird mit der elektrischen  G-Klasse  erst recht keine Freude haben. Denn beim auf der IAA gezeigten Conept EQG handelt es sich um eine seriennahe Studie, deren finale Version erst 2024 auf den Markt kommen wird. Ansonsten kann man dem Offroad-Urgestein jedoch nichts ankreiden. Denn Mercedes hat es tatsächlich geschafft, das bewährte Design mit seinen E-Merkmalen schlüssig zu verbinden. Statt eines Kühlergrills, wie bei den konventionell angetriebenen Modellversionen, findet sich bei der vollelektrischen Variante zwischen den beiden Rundscheinwerfern eine durchgehende schwarze Kühlerverkleidung. In diesem Black Panel Grill ist ein beleuchtete Stern mit 3D-Effekt integriert. Ein umlaufendes Leuchtband hüllt das Bauteil ein, das neben den weiß leuchtenden Kreisen in den Außenspiegelgehäusen die Tagfahrlicht-Grafik der Scheinwerfer ergänzt.

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Weiters rollt die Studie auf 22 Zoll großen Leichtmetallrädern aus poliertem Aluminium im exklusiven Design. Cooles Detail am Heck: Statt der üblichen Reserveradabdeckung findet sich an der Hecktür eine verschließbare Box mit weiß beleuchteten Details, deren Gestaltung an eine Wallbox erinnert. Ein weiteres optisches Merkmal des Conept EQG ist der flache Dachträger in Schwarz hochglänzend. Im Interieur bleibt alles beim Alten. Einzige Unterschiede zu den herkömmlichen G-Klasse-Modellen sind die Elektro-spezifischen Anzeigen in den beiden Widescreen-Displays.

Da es noch rund drei Jahre dauern wird, bis der EQG in den Handel kommt, hat Mercedes noch keine Details über den elektrischen Antriebsstrang und die mögliche Reichweite verraten. Fest steht jedoch, dass der in  Graz gebaute Kult-Offroader  dank Elektrifizierung auch in der EU noch eine lange Zukunft vor sich haben wird. Und das allein ist ja schon einmal eine gute Nachricht


Erster Elektro-AMG

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Wie berichtet, feiert auf der IAA Mobility der neue  AMG GT 4-Türer E-Performance  mit 843 PS Systemleistung seine Weltpremiere. Doch neben dem ersten Plug-in-Hybrid zeigt die Sporttochter von Mercedes auf der Automesse auch noch ihr erstes reines Elektroauto. Konkret handelt es sich dabei um den AMG EQS. Die Affalterbacher haben dem Elektro-Flaggschiff aber nicht einfach nur mehr Leistung einprogrammiert, sondern auch an der Hardware ordentlich Hand angelegt. Die bis zu 560 kW (761 PS) starke Luxuslimousine wurde in allen performance-relevanten Bereichen neu- oder weiterentwickelt.
Herzstück des neuen AMG EQS 53 4Matic+ ist sein performance-orientiertes Antriebskonzept mit zwei Motoren. Der potente elektrische Antriebsstrang mit je einem Motor an Vorder- und Hinterachse bietet einen vollvariablen Allradantrieb, der die Antriebskraft unter allen Fahrbedingungen optimal auf den Asphalt bringen soll. Die Grundversion erreicht eine maximale Gesamtleistung von 484 kW (658 PS), das maximale E-Maschinen-Drehmoment liegt bei 950 Nm. Mit dem auf Wunsch erhältlichen AMG Dynamic Plus Paket steigt die Höchstleistung im „Race Start“-Modus mit Boost-Funktion auf bis zu 560 kW (761 PS). Das maximale E-Maschinen-Drehmoment kommt auf bis zu 1.020 Nm.

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Dann beschleunigt der erste Elektro-AMG bei einem Batterieladestand von mindestens 80 Prozent in 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit optionalem Paket auf 250 km/h begrenzt. In der Grundausstattung beschleunigt der AMG EQS in 3,8 Sekunden von 0-100 km/h (mindestens 80% Batterieladestand). Die Höchstgeschwindigkeit ist hier auf 220 km/ begrenzt. Wie im normalen EQS hat die Hochvoltbatterie einen nutzbaren Energieinhalt von 107,8 kWh. Mit einer Ladeleistung von bis zu 200 kW lässt sich an Schnellladesäulen nach knapp über 19 Minuten Strom für bis zu weitere 300 Kilometer „tanken“.

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Zur Serienausstattung des starken Stromers zählen u.a. ein speziell abgestimmtes Luftfahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung, ein neu entwickelter Hinterachsträger, eine Hinterachslenkung (9 Grad), eine Hochleistungs-Verbundbremsanlage mit Sechskolben-Bremssätteln und riesigen Bremsscheiben, ein Soundgenerator mit verschiedenen Klängen („Balanced“, „Sport“ und „Powerful“) sowie die AMG Dynamic Select-Fahrprogramme „Glätte“, „Comfort“, „Sport“, „Sport+“ und „Individual“. Im Interieur ist beim AMG-Modell der Hyperscreen serienmäßig an Bord. Darüber hinaus hat die Sporttochter natürlich auch das Design etwas nachgeschärft. Zu den Erkennungsmerkmalen zählen u.a. Frontsplitter, Flics, Seitenschwellerverkleidungen, Heckdiffusor und ein größerer Heckspoiler. Wer will, kann seinem AMG EQS bis zu 22 Zoll große Räder verpassen.

Preise und der Starttermin wurden noch nicht verraten. Wir rechnen damit, dass es Anfang 2022 knapp unter 200.000 Euro losgehen wird.

  

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