Löst "Will-ich-haben"-Reflex aus

Neue "Elektro-Isetta" ist heimlicher IAA-Star

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Microlino 2.0 - die Neuinterpretation des legendären BMW-Modells stiehlt den Großen die Show. 

Mehr als fünf Jahre sind seit der Präsentation der ersten Studie auf dem Genfer Autosalon 2016 vergangen, doch nun ist es soweit. Auf der  IAA Mobility  in München (Publikumstage 7. bis 12. September) feiert die Serienversion des Microlino 2.0 ihre Weltpremiere. Der Elektro-Winzling aus der Schweiz gilt in der Branche als Neuinterpretation der legendären BMW Isetta. Und wie das Original vor mittlerweile über 60 Jahren, löst auch die Neuauflage bei vielen Messe-Besuchern einen "Will-ich-haben"-Reflex aus. Das Grundlayout wirkt fast schon knuffig. Hinzu kommen schmale durchgängige Leuchtenbänder vorne wie hinten, halb verkleidete Hinterräder und in die Außenspiegel integrierte Rundscheinwerfer.

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Prädestinierter Stadtflitzer

Der Hersteller, die Firma Micro Mobility Systems, ist in der Autobranche zwar neu, konnte in den vergangenen Jahren mit ihren Tretrollern jedoch große Erfolge feiern. Nun soll sich das mit dem Microlino 2.0 wiederholen. Mit einer Länge von 2,43 Metern ist der kleine Stromer noch einmal 17 cm kürzer als ein Smart fortwo, den es künftig  nicht mehr geben wird . Damit wäre auch das Einsatzgebiet geklärt. Der Microlino ist für die individuelle Mobilität in der Stadt konzipiert. Dort fühlt er sich auch aufgrund seines äußerst kleinen Wendekreises pudelwohl.

Video zum Thema: Der Microlino 2.0 sorgt für Begeisterung

 

Antrieb und Reichweite

Da das Elektrogefährt leer nur 435 kg auf die Waage bringt, reicht der 12,5 kW starke E-Motor (kurzfristig stehen 19 kW bereit) für Stadtfahrten locker aus. Sein maximales Drehmoment von 118 Nm steht von Beginn an bereit und erlaubt flotte Ampelstarts - von 0 bis 50 km/h gibt es in fünf Sekunden. Sollte es doch einmal raus aus der Stadt gehen, sind maximal 90 km/h möglich. Viel schneller wird man mit dem Microlino wahrscheinlich ohnehin nicht fahren wollen. Die Energie holt sich der Elektromotor aus einem Lithium-Ionen-Akku, den Micro Mobility in drei Größen mit 95, 175 und 230 km Reichweite anbietet. Die Ladezeit soll drei bis vier Stunden betragen.

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Ausstattungslinien und Innenraum

Der Microlino wird in den drei Ausstattungen Urban, Dolce und Competizione angeboten. Wie bei der Isetta gelingt der Einstieg über eine vorne angeschlagene Tür. In dem kurzen Zweisitzer sollen beide Passagiere ordentlich Platz vorfinden. Dank des Faltschiebedachs von Magna kommt auch viel Licht in den Innenraum. Den 220 Liter großen Kofferraum würde man dem Knirps auf den ersten Blick gar nicht zutrauen. Hinter dem Lenkrad gibt es einen Bildschirm, der alle fahrtrelevanten Daten anzeigt. Das eigene Smartphone kann an einer Stange, die sich quer über das gesamte Cockpit zieht, befestigt werden. In dieser sind auch einige Kippschalter integriert.

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Verfügbarkeit

Laut Hersteller sollen die ersten Fahrzeuge noch in diesem Jahr ausgeliefert werden; jedoch nur in der Schweiz. In anderen Ländern soll es dann 2022 losgehen. Darüber dürften sich vor allem die rund 16.000 Vorbesteller freuen, die schon eine ziemlich lange Leidenszeit durchleben mussten. Preislich geht es ab rund 12.500 Euro los.

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