Verbrauchswunder

Toyota bringt einen neuen "Super-Hybrid"

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Das innovative Auto soll unter drei Liter Benzin auf 100 km verbrauchen.

Toyota treibt nach einer Verschnaufpause die Entwicklung von sparsamen Hybrid-Autos voran. Der japanische Vorzeigekonzern wolle im Jänner ein Auto (Codename "Aqua" - siehe unten) mit einer Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektroaggregat auf den Markt bringen, das weniger als drei Liter Benzin auf hundert Kilometer verbrauche, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Mittwoch. Damit würde der Prius-Erfinder in puncto Spritverbrauch neue Maßstäbe setzen, sagte Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer. Die Hybridwagen mit dem bisher niedrigsten Verbrauch von Toyota liegen deutlich oberhalb der Marke von drei Litern. Toyota wollte sich nicht zu seinen Produktplänen äußern.

Vorreiter
"Es wird Zeit, dass Toyota mehr aus seiner Kompetenz bei Hybridantrieben macht und sich wieder zeigt," sagte Stefan Bratzel vom Center of Automotive in Bergisch Gladbach. Experten werfen den Japanern seit längerem vor, mit Neuentwicklungen auf sich wartenzulassen. Dabei spielte auch eine Rolle, dass Toyota wegen der Erdbebenkatastrophe in seiner Heimat lange gelähmt war . Inzwischen hat sich der einstige Weltmarktführer zurückgemeldet, die Produktion läuft seit September wieder rund. Auf der Automesse IAA 2011 in Frankfurt präsentierten die Japaner, wie berichtet, u.a. den neuen Prius+ (7-Sitzer) und den Prius mit Plug-in-Technik , der dank einer größeren Batterie Strom an der Steckdose nachtanken kann. Dieser Wagen kann bis zu 25 Kilometer rein elektrisch fahren und kommt laut Toyota auf einer Distanz von 100 Kilometern unter diesen Bedingungen mit etwas mehr als zwei Litern Sprit aus. Bei normalem Betrieb verbraucht auch dieser Prius allerdings fast das Doppelte.

Codename "Aqua"
Das neue Auto mit dem Entwicklungsnamen "Aqua" (Wasser) nutzt die gleiche Technik wie der herkömmliche Prius, kommt dem Bericht zufolge aber fast 40 Kilometer weit mit lediglich einem Liter Benzin. Dudenhöffer, der das CAR-Institut der Uni-Duisburg-Essen leitet, geht davon aus, dass Toyota den niedrigen Verbrauch durch Leichtbau erreicht. Alle großen Hersteller treiben derzeit mit Hochdruck die Entwicklung von leichteren Fahrzeugen und alternativen Antrieben voran, um die ab nächstem Jahr geltenden schärferen Umweltvorgaben der EU zu erfüllen. Hersteller wie Daimler, Volkswagen oder BMW setzen dabei auf einen Mix aus verschiedenen Materialien: aus weichen bis hochfesten Stahl, Aluminium, faserverstärkten Kunststoffen sowie hybriden Werkstoffen aus Metall und Kunststoff.

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