"Von heute auf morgen"

ÖAMTC warnt: Tausenden VW-Fahrern droht Entzug der Zulassung

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Tausende Besitzer eines Volkswagens bekommen derzeit in Österreich Post vom Klima-Ministerium. Betroffene sollten rasch reagieren – sonst droht "von heute auf morgen" der Entzug der Zulassung. Was dahintersteckt.

Der Dieselskandal um Autohersteller VW hat weitreichende Folgen bis nach Österreich: Betroffenen Zulassungsbesitzern wird derzeit von den Kraftfahrbehörden per Post eine Frist gesetzt. Hintergrund ist eine Weisung des Ministeriums für Klimaschutz, hieß es in einer Aussendung des ÖAMTC am Samstag.

VW-Fahrer sind demnach dringend dazu angehalten, ein notwendiges Software-Update durchführen zu lassen und darüber umgehend eine Bestätigung des Herstellers vorzulegen. Wer die Frist verstreichen lässt, dem droht sogar der Zulassungsentzug.

Das müssen Betroffene jetzt tun

"Wer die Bestätigung über das Update nicht innerhalb der Frist vorlegen kann, läuft Gefahr, von heute auf morgen die Kfz-Zulassung zu verlieren und das Kennzeichen abgeben zu müssen", warnte ÖAMTC-Verkehrsjurist Matthias Wolf. Hierzulande seien tausende Fahrzeuge vom VW-Dieselskandal betroffen. Die Schreiben der Behörden richten sich besonders an Besitzer von Autos mit einem EA 189 Motor der ältesten Bauart.

Der ÖAMTC rät Betroffenen, sich rasch in eine Vertragswerkstätte des Herstellers zu begeben und das Software-Update durchführen zu lassen. Wird anschließend der Kraftfahrbehörde innerhalb der Frist eine Bestätigung vorgelegt, seien keine weiteren Konsequenzen zu befürchten.

Höherer Verbrauch und Verschleiß durch Update?

"Auf jeden Fall sollte man in der Werkstätte darauf bestehen, dass die aktuellste Softwareversion installiert wird", betonte ÖAMTC-Jurist Wolf außerdem. Denn beim Autoclub habe man vereinzelt Rückmeldungen erhalten, dass nach dem Update der Kraftstoffverbrauch und der Verschleiß bestimmter Teile höher werden könne.

Der gemeinnützige Verein COBIN claims, Initiator der Aktion "diesel-klage.at" sah sich durch die Warnung des ÖAMTC bestätigt und kündigte am Samstag in einer Aussendung weitere rechtliche Schritte an. Man habe bereits in einer Umfrage unter mehr als 1.600 Autofahrern nachgewiesen, dass das vom Ministerium geforderte Update zu Schäden, erhöhtem Verschleiß und Einschränkungen im Gebrauch der Fahrzeuge führe. Auch der Europäische Gerichtshof habe festgestellt, dass das Update die sogenannte "Schummelsoftware" des Dieselskandals gar nicht behebt.

Verein will Anträge einbringen

"Wir werden vor diesem Hintergrund umgehend Feststellungsanträge bei den zuständigen Kraftfahrtbehörden einbringen, sodass Rechtssicherheit für unsere Teilnehmer besteht", so der auf den Fall VW spezialisierte Rechtsanwalt und COBIN claims-Vizebeiratsvorsitzende Severin Hammer und COBIN claims-Obmann und „diesel-klage.at“-Geschäftsführer Oliver Jaindl.

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